Paradiesische, menschenleere Strände, türkises Wasser, eine herrliche Ruhe und Einsamkeit, die einen vergessen lassen, dass man sich gerade tatsächlich in Japan befindet. Aka Island oder Akajima ist eine kleine, relativ untouristische Insel, die zu den japanischen Kerama Inseln gehört. Der gleichnamige Nationalpark, der noch weitere Inseln wie Zamami und Geruma beherbergt, liegt etwa 40 km westlich von Okinawa im Ostchinesischen Meer. Insgesamt nennen knapp 270 Menschen Akajima ihr Zuhause.
Aka Island begeistert in erster Linie mit grandiosen Tauchplätzen mit Sichtweiten von bis zu 50 Metern und einer noch sehr intakten Unterwasserwelt.
Aber auch wenn man nicht taucht, ist die Insel definitiv einen Besuch wert. Sie lockt mit ruhigen Sandstränden, an denen man den ganzen Tag ungestört die Seele baumeln lassen kann; aber auch Schnorcheln, Kajaken oder eine Fahrradtour lassen sich bequem organisieren, wenn man Lust auf etwas Bewegung hat.
Von Ende Dezember – April kommen dann Naturliebhaber auf ihre Kosten, denn in diesen Monaten besuchen Buckelwale die Kerama Inseln und bringen in den warmen Gewässern ihren Nachwuchs zur Welt.
In diesem Blogpost geben wir alle Tipps zur Anreise, Unterkünften und verraten dir, wann die beste Reisezeit für einen Besuch dieser japanischen Trauminsel ist. Außerdem: Was man alles auf Aka Island erleben kann und was es genau zu sehen gibt.
Umrechnungskurs Stand Mai 2019
In diesem Blogartikel findest du:
Sehenswertes
Beste Reisezeit/Klima
Anreise
Unterkunft
Verpflegung
Island Life
Sehenswertes auf Aka Island
Tauchen
Die Riffs rund um die Kerama Inseln gehören zu den schönsten der Welt. Lebendige, farbenfrohe Korallenmeere, bunte Fische, riesengroße Schwärme und unzählige Arten haben sich in den Gewässern vor Aka Island angesiedelt. Das Wasser ist unglaublich klar und Sichtweiten von bis zu 50 Metern keine Seltenheit.
Hier gibt es für jedes Tauchlevel den geeigneten Spot. Von Open-Water bis zu anspruchsvollen Drift Dives und Tieftauchen wird hier fast jeder Tauchtraum bedient.
Aka Island hat über und unter Wasser also einiges zu bieten. Und auch wenn die meisten Touristen zum Tauchen auf die Insel reisen, kann man auch an Land einiges entdecken. Wenn du am Thema Tauchen auf Aka Island interessiert bist, schau gerne in unserem separaten Blogartikel vorbei. Dort geben wir Tipps zu Tauchschulen und stellen Tauchplätze vor.
Aber jetzt erstmal Tipps für den Zeitvertreib über Wasser.
Die schönsten Strände auf Aka Island
Auf Aka gibt es unzählige Strände. Einige von ihnen sind leicht zu erreichen, andere liegen etwas abgeschiedener und der Besuch ist mit mehr Aufwand verbunden, sofern man das bei einer kleinen Insel überhaupt behaupten kann.
Nishibama Strand
Der beliebteste Strandabschnitt auf Aka Island ist der Nishibama Strand im Osten der Insel. Mit zwei Kilometer hellem Sand, angespülten Korallen, Muscheln und leuchtend blauem Wasser ist dieser Abschnitt der einzige bewachte der Insel und verfügt außerdem über ein Aussichtsdeck, von dem man einen wunderbaren Blick über die Bucht bis rüber zu den Nachbarinseln genießen kann.
Zu den Annehmlichkeiten gehören Sanitäranlagen, Duschen und ein kleines Cafe, in dem man sich erfrischen und sogar Schnorchelausrüstung ausleihen kann.
Aka Beach
Auf den Nishibama Strand folgt der zweite, sehr beliebte Strand namens Aka Beach. Er befindet sich im Süden der Insel direkt vor der kleinen Ortschaft, und von fast jedem Gästehaus sind es nur wenige Gehminuten zu diesem Strandabschnitt. Hier ist neben dem Entspannen auch Schnorcheln, Kajaken und Stand up Paddleboarden möglich.
Unser Strandtipp
Wenn du absolut keine Lust hast dir die "bekannten" Strände mit einer handvoll anderer Menschen zu teilen und absolute Ruhe suchst, bist du an den Stränden im Westen der Insel richtig aufgehoben. Eine kleine Straße führt zu verschiedenen unbewachten Traumstränden, die man so gut wie immer für sich alleine hat. Unsere Favoriten waren der Kushibaru und der Hizuchi Strand.
Viel Schatten gibt es an diesen Stränden nicht. Nimm dir deshalb eine Kopfbedeckung, genug Trinkwasser und Sonnenmilch mit.
Schnorcheln
Schnorcheln kann man so ziemlich überall auf der Insel. Beliebt sind der Aka Strand und der Nishibama Strand, an dem es sogar einen ausgewiesenen Bereich zum Schnorcheln gibt, damit man die Unterwasserwelt nicht beschädigt.
Schnorchelausrüstung kann in vielen Unterkünften und einigen wenigen Shops im Ort ausgeliehen werden. Die Leihgebühr für Schnorchel, Maske und Flossen beträgt um die 500 Yen (4,15 €).
Schnorcheln mit Schildkröten
Auf Akajima kann man an jedem Strand auf Schildkröten treffen. Wer nur lange genug sitzen bleibt und das Meer beobachtet, wird früher oder später die kleinen Köpfe aus dem Wasser ragen sehen.
Die Chance, beim Schnorcheln eine frei lebende Schildkröte anzutreffen, ist also sehr hoch.
Hinweis für Schildkrötenliebhaber: Im Kerama Nationalpark herrscht von Mai - August die Brutsaison, in der die Muttertiere zum exakt selben Spot zurückkehren, an dem sie geboren wurden, um dort selbst ihre Eier zu legen.
Aussichtsplattformen
Auf Aka Island gibt es verschiedene Aussichtsplattformen, von denen man traumhafte Blicke auf die umliegenden Inseln, das glasklare, türkise Wasser in all seinen Farbfacetten und die hell leuchtenden Sandstrände werfen kann.
Amagusuku Aussichtspunkt
Der Amagusuku Aussichtspunkt befindet sich nur wenige Gehminuten von der Ortschaft Aka entfernt. Auf etwa 35 Metern Höhe angekommen, gibt es insgesamt drei Wege, die schöne Aussichten auf den Ort und das Meer mit den vorgelagerten Felsformationen versprechen.
Hinweis: Manche Wege enden direkt an einer Klippe und haben keine Abgrenzung.
Nakadake Aussichtspunkt
Der Nakadake Aussichtspunkt liegt etwa zwei Kilometer vor der Ortschaft Aka auf etwa 130 Metern Höhe. Von hier oben hat man weitläufige Aussichten bis auf die Nachbarinsel Zamami und Geruma Island.
Kushibaru Aussichtspunkt
Ganz im Westen und unweit menschenleerer Traumstrände gelegen, befindet sich ein weiterer überdachter Aussichtspunkt, von dem aus man den Blick in die Ferne schweifen lassen kann.
Fahrradverleih
Viele Unterkünfte haben einen eigenen Fahrradverleih, es gibt aber auch einige Shops im Ort, die Fahrräder entweder stunden- oder tageweise vermieten. Die Preise starten bei etwa 400 Yen (3,26 Euro) für 5 Stunden und gehen rauf auf etwa 1000 Yen (8,14 Euro) pro Fahrrad für den ganzen Tag.
Mit dem Fahrrad lassen sich Aka Island und die verbundenen Inseln Geruma und Fukaji ganz bequem auf eigene Faust erkunden. Hinweis: Einige Unterkünfte haben auch Motorroller im Angebot.
Visitor Centre
Das Sango Yuntaku Kan Visitor Center liegt direkt am Hafen und ist Cafe, Eisdiele und Museum in einem. Man kann bei einem Cafe und original Okinawa Eiscreme Videos über die Korallen, die Kultur auf den Inseln oder die Unterwasserwelt anschauen oder sich in Büchern und Wandtafeln über Flora und Fauna informieren.
Für alle Sparfüchse: Es gibt sogar eine gratis Postkarte abzustauben. Dazu musst du nur einen Fragebogen ausfüllen, in dem du ein paar Details zu deinem Aufenthalt beantwortest und der Statistik zur Verfügung stellst.
Akao Brücke
Die Akao Brücke verbindet die beiden Inseln Aka und Geruma und ist eines der Wahrzeichen der Insel. Von ihr hat man den perfekten Blick auf die kleine Ortschaft, den Hafen und das türkise Meer, das im berühmten Kerama Blau schimmert.
Statue vo dem Hund Shiro
Direkt am Hafen von Aka Island befindet sich die Statue des Hundes Shiro. Das Gegenstück, die Statue der Hündin Marilyn, steht auf Zamai Island. Die Hundelovestory begann, als Hund Shiro mit seiner Familie Nakamura 1986 von Zamami nach Aka Island übersiedelte. Seine große Hundeliebe Marilyn blieb auf Zamami zurück. Hund Shiro wusste sich nicht anders zu helfen als regelmässig die 3,2 Kilometer nach Zamami zu schwimmen, um seine Hundedame zu besuchen.
Die Familie Nakamura machte sich Sorgen, nachdem Hund Shiro eines Tages verschollen war und erst spät am Abend wieder auftauchte. Also folgten sie ihm am nächstem Morgen nur um festzustellen, dass Shiro den Tag damit verbrachte drei Stunden von Aka nach Zamami zu schwimmen, Marilyn zu besuchen um anschließend wieder drei Stunden nach Aka zurück zu schwimmen. Beide Hunde sind bis heute eine große Inspiration für die Japaner.
Aka Rehe - Frei lebende Rehe auf der Insel
Aka ist nicht nur Heimat einer bunten und lebendigen Unterwasserwelt, an Land hat sich ebenso eine Vielzahl von Tieren beheimatet. Die etwa 100 vom Aussterben bedrohten Kerama Sika Rehe leben wild auf der Insel und sind sehr scheu, daher sollte man sie nicht für Fotos bedrängen und sie lieber aus der Ferne betrachten. Zudem gibt es verschiedene Krebse, Vögel, aber auch große Spinnen, wie z.B. die Golden Orb Spinne.
Beste Reisezeit/Klima
Mai - September
Die wohl beste Reisezeit um Aka Island zu besuchen ist von Mai - September, wobei in den Monaten Juli und August am meisten Trubel aufgrund der Hauptsaison herrscht. In diesen Monaten klettern die Temperaturen auf bis zu 31 Grad, die Wassertemperatur steigt bis auf 28 Grad. Zum tauchen, schnorcheln, baden oder am Strand entspannen, sind diese Reisemonate am meisten zu empfehlen. Die Regenzeit ist zu Ende und die Sicht unter Wasser ist mit bis zu 50 Metern phänomenal.
Wir waren im Mai auf Aka und hatten oft das Gefühl, dass niemand außer uns da ist. Einsame Strände, Ruhe, kaum Touristen. Das kann sich zur Hauptreisezeit im Juli/August ändern.
Walsaison von Ende Dezember – April
Aber auch im japanischen Winter hat die Insel einiges zu bieten, denn wer Aka von Ende Dezember bis April besucht hat die große Chance Wale zu beobachten, denn es ist Walsaison und Buckelwale bevölkern die Gewässer rund um die Kerama Inseln, um dort ihre Jungen zu gebären.
Whalewatching
Die wenigen Whalewatching-Anbieter, die es auf den Kerama Inseln gibt, werben mit Sichtungschancen von weit über 90%. Zudem werden die Boote nicht mit Touristen überladen und die Tiere bei den Sichtungen nicht bedrängt. Ecotourism wird auf Aka Island und den umliegenden Inseln groß geschrieben.
Eine zweistündige Whalewatching-Tour kostet ca. 45-65 €.
Anreise nach Aka Island
Mit der Fähre
Aka Island ist per Fähre von Okinawa zu erreichen. Am Tomari Hafen in Naha legen zwei Fähren in Richtung Zamami und Aka Island ab. Die Schnellfähre Queen Zamami 3 und die Autofähre Ferry Zamami.
Queen Zamami Fahrtzeit: 50 Minuten – Kosten 3140 Yen (Einfache Fahrt), 5970 für den Round Trip
Ferry Zamami Fahrtzeit: 1,5 Stunden – Kosten 2120 Yen (Einfache Fahrt), 4030 Yen für den Round Trip
Die Tickets können direkt am Tomari Hafen in Naha gekauft werden. Kreditkarten werden akzeptiert. Auch am Fährterminal auf Aka Island.
Achtung: Für die Golden Week (10 Tage von Ende April-Mai, eine der längsten Feiertagsperioden für Japaner) und Wochenenden im Sommer lohnt es sich Plätze zu reservieren. Dies kann man telefonisch unter 098-868-4567 machen. Die vorreservierten Tickets bezahlt man dann am Reisetag direkt am Hafen.
Vorkasse ist nicht möglich. Bist du wie wir spontan unterwegs und hast ein paar Tage mehr Zeit, kannst du die Tickets am Reisetag vor Abfahrt direkt am Tomari Hafenterminal kaufen. Hinweis: Das Englisch der Mitarbeiter ist sehr begrenzt.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein Charterflug von Naha nach Geruma Island (Nachbarinsel von Aka). Die Flugzeit beträgt 20 Minuten.
Zwischen den Inseln Aka und Zamami verkehrt täglich ein kleines Speedboot, das einen für 300 Yen übersetzt. Fahrräder können auf dieser Fähre auch transportiert werden.
Hotels auf Aka Island
Auf Aka Island gibt es knapp 20 Gästehäuser, die sich alle in der kleinen Ortschaft am Hafen befinden. Die Zimmerzahl ist begrenzt, es lohnt sich also im Voraus zu reservieren. Es werden verschiedene Zimmerkategorien angeboten, von traditionellen Räumen mit Tatami Matten und Futons auf dem Boden, bis hin zu westlichem Standard mit normalen Betten. Viele Gästehäuser bieten Halbpension mit an, d.h. Frühstück und Abendessen (inkl. Tee heiß/kalt und Kaffee auch zum Dinner) sind inklusive.
Auf Aka Island gibt es nur wenige kleine Restaurants und nur zwei, drei kleine Supermärkte mit limitierter Auslage, weshalb wir empfehlen würden eine Unterkunft mit Verpflegung zu buchen.
Wir entschieden uns für das Marine House Seasir. Die Zimmer sind geräumig und sehr sauber, die Mahlzeiten abwechslungsreich und die hauseigene Tauchschule befindet sich ebenfalls auf dem Gelände des Hotels. Es gibt zudem einen kleinen Tauchshop an der Rezeption. Der Transport zu und vom Hafen ist kostenlos, man sollte nur Bescheid geben, mit welcher Fähre man ankommt und wieder abfahren möchte. Einige Mitarbeiter verstehen Englisch.
Am Ende des Aufenthalts kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Hinweis: Es gibt eine ATM auf Aka Island, uns wurde im Voraus allerdings gesagt, dass es passieren könnte, dass der Automat kein Geld ausspuckt bzw. keine ausländischen Karten akzeptiert. Für tägliche Besorgungen ist Bargeld zu empfehlen.
Verpflegung auf der Insel
Es gibt nur sehr wenige Shops, Bars und Restaurants auf Aka Island, u.a. die
Trattoria Bar Gerumagnon (hauseigenes Gemüse, Essen wird ohne Geschmacksverstärker gekocht), das Haana Cafe, das Parlor Miyama, die Bar Yonamine House oder das Yoshidaya.
Drei kleine Supermärkte befinden sich ebenfalls auf der Insel. Das Angebot ist begrenzt, es gibt aber Getränke, Konserven, Snacks, einige Kosmetikartikel, Gemüse und Obst zu kaufen. Die Öffnungszeiten sind teils unregelmäßig. Getränkeautomaten findet man aber selbst auf Aka an jeder Ecke.
Island Life - Trubel? Ruhe?
Was geht ab? Geht überhaupt was oder ist nur chillen angesagt!? Wer Parties, Touristen oder Ballermann Atmosphäre sucht, ist auf Aka Island falsch.
Hier ticken die Uhren langsamer, hierher kommt man um die Seele baumeln zu lassen. In Ruhe. Die Insel und die Straßen sind teilweise so ruhig, dass man das Gefühl hat komplett alleine auf Aka Island zu sein.
Wenn man etwas mehr Trubel mag oder möchte, sollte man Zamami Island in Betracht ziehen, hier steigen die meisten Touristen ab und hier ist die Infrastruktur, die Unterkünfte usw. besser ausgebaut als auf der kleinen Schwester Aka.
Hinweis: Auf Aka Island gibt es keine Taxis oder Mietwagenanbieter. Die einzige Fortbewegungsmöglichkeit ist das Fahrrad, Mopeds oder deine eigenen Beine.
Aka Islands life mag für den einen oder anderen zu ruhig und langweilig sein, für den anderen ist es genau richtig: Einfach und ökologisch.
Unser Fazit
Hast du dir Japan so vorgestellt? Traumstrände, Ruhe, Einsamkeit?
Dazu eine Unterwasserwelt, die das Taucherherz höher schlagen lässt? Wenn auch du dieses Japan erleben willst und bereit bist dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen, können wir dir Aka Island aus tiefster Überzeugung empfehlen.
Es ist nicht gerade günstig, dafür reist du abseits vom Massentourismus auf eine kleine Trauminsel mitten im Ostchinesischen Meer.
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