Reiseimpfungen
Tipps, Infos und wichtige Hinweise
Brauche ich für meine Weltreise Impfungen? Wenn ja, welche? Wo kann ich mich impfen lassen? Was kostet das? Bekomme ich die Kosten erstattet?
Der Kopf qualmt und viele Fragezeichen schwirren einem im Kopf umher, wenn man sich dafür entscheidet, um die Welt zu reisen und anfängt sich mit dem Thema Impfungen auseinanderzusetzen. Aber was macht wirklich Sinn und wann sollte ich anfangen, mich um meine Reiseschutzimpfungen zu kümmern?
Wir bringen Licht ins Dunkeln, beantworten die gängigsten Fragen zum Thema Reiseimpfungen, erläutern Krankheitsverläufe/Symptome und berichten, für welche Impfungen wir uns vor unserer Weltreise entschieden haben.
Impfungen sind immer ein sehr heikles Thema! Dieser Artikel soll lediglich als Übersicht und Infoseite dienen. Bevor du dich also für gewisse Reiseimpfungen entscheidest, solltest du unbedingt ein Beratungsgespräch bei einem Facharzt oder Tropenarzt vereinbaren. Unser Artikel ersetzt keinesfalls eine Impfberatung beim Mediziner, denn nur dieser kann einen Impfplan erstellen und dich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklären.
Muss ich mich für eine Weltreise impfen lassen?
Das Thema Reiseimpfung ist sehr individuell und eine allgemeine Antwort darauf zu geben ist fast unmöglich. Es gibt Impfungen, die für bestimmte Reiseregionen wie Afrika, Südostasien oder Mittel - & Südamerika empfohlen werden.
Hier kommt es allerdings auf deine genauen Reiseländer und z.B. deinen Reisezeitraum an, denn je nach Reisezeit (Regen-/Trockenzeit), Reisegebiet (Metropole/ Dschungel), Reiseart (Backpacking/ All-inklusive) und Dauer (Urlaub/Weltreise) bestehen unterschiedliche Infektionsrisiken. Und dementsprechend unterschiedliche Impfungen, die greifen.
Hast du so wie wir keine genaue Route für deine Weltreise, sondern nur Wunschregionen, solltest du für dich abwägen, ob und welche Vorsorgeimpfungen du treffen möchtest und welche Reiseimpfungen du für sinnvoll und wichtig empfindest.
Allgemeine Hinweise zu Reiseimpfungen
Überlege dir grob im Voraus, welche Länder (oder Kontinente) auf deiner Weltreise besuchen möchtest.
Es gibt einige Standard-Reiseschutzimpfung ( u. a. Tetanus, Mumps, Masern, Röteln), der Rest ist abhängig davon, wohin du reist und was für Reisepläne du hast. Wenn du als Abenteurer gerne durch entlegene Gebiete mit unzureichender medizinischer Versorgung reist, solltest du dich mehr absichern als jemand, der z. B. bevorzugt Metropolen besucht.
Um einen Impfplan erstellen zu lassen, der ideal auf dich und deine Reise perfekt abgestimmt ist, empfehlen wir dir ein individuelles Beratungsgespräch bei einem Tropenarzt bzw. Tropeninstitut. Der große Vorteil dabei ist, dass die Mediziner dort über langjährige Erfahrung verfügen und oft selbst in ferne Länder gereist sind, sodass sie dich ausführlich beraten können.
Ein weiterer Vorteil ist, dass eventuelle Fragen, die später aufkommen können, kompetent beantwortet werden. Eventuelle Anpassungen des Impfplans sind ebenfalls möglich.
Außerdem haben sie gängige Impfstoffe vorrätig und dürfen diese auch impfen. (Die Gelfieberimpfung z. B. darf nur von zugelassenen Ärzten injiziert werden).
Welche Impfungen sind sinnvoll?
Die wichtigsten Impfungen für Fernreisen
Standardimpfungen: Zu den Standardimpfungen zählen u. a. Tetanus, Mumps, Masern, Röteln oder Keuchhusten. Diese Impfungen bekommst du normalerweise als Kind und solltest sie im Laufe deines Lebens auffrischen.
Über die Standardimpfungen hinaus kann es sinnvoll sein, sich gegen folgende Krankheiten impfen zu lassen, wenn man Fernreisen oder Langzeitreisen plant.
Empfohlene Reiseschutzimpfungen bei Langzeit-/Weltreisen: Je nach Reiseland und Art empfiehlt sich eine Impfung gegen Cholera, Gelbfieber, Hepatitis A, Hepatitis B, Japanische Enzephalitis, Meningokokken-Meningitis, Tollwut oder Typhus.
Wir stellen dir die wichtigsten Schutzimpfungen, die für deine Reise wichtig sein könnten, vor. Dabei unterteilen wir in folgende Unterpunkte:
-
Um welche Krankheit handelt es sich?
-
Ansteckung
-
Wie läuft die Impfung ab?
-
Kosten der Impfung
Meningokokken-Meningitis
Was ist Meningokokken-Meningitis eigentlich?
Eine bakterielle Infektion, die zu Hirnhautentzündungen führen kann.
Innerhalb von 2 - 10 Tagen treten starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Erbrechen, Nackensteifheit und Bewusstseinsstörungen, die bis zur Bewusstlosigkeit führen können, auf. Bei schwerem Verlauf führt die Erkrankung oftmals zum Tod. Generell beginnt die Erkrankung meist sehr plötzlich und kann schnell fortschreiten. Eine Behandlung mit Antibiotika ist allerdings möglich.
In welchen Ländern kommt die Meningokokken-Meningitis vor?
Weltweit. Epidemische Bedeutung haben die Serotypen A, B, C, W und Y. Klassische Hochrisikogebiete (für Meningokokken A und W) sind tropisches Ost- und Westafrika, Naher Osten (Saudi-Arabien) und Mittlerer Osten (Kaschmir und Nepal), seltener Nordafrika und südliches Afrika.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Meningokokken-Meningitis an?
Meningokokken werden generell von Mensch zu Mensch übertragen. Hierbei ist eine Übertragung sowohl in Form einer Tröpfcheninfektion durch Husten und Niesen, als auch in Form einer Schmierinfektion durch z.B. Berühren von Nasenschleim möglich.
Wie läuft die Meningokokken-Meningitis-Impfung ab?
Schutz: mindestens 1 Jahr, bis zu 4 Jahren
Impfstoff: Konjugatimpfstoffe, die in der Regel gut verträglich sind.
Es gibt zwei Varianten als Reiseimpfung:
Meningokokken-Impfung gegen Serotyp B
Meningokokken-Impfung gegen die Serotypen A, C, W und Y
Anzahl Impfungen: 2
Erste Impfung:
Zweite Impfung: ≥ 4 Wochen nach 1. Impfung – Schutz beginnt innerhalb eines Monats
Wie viel kostet die Meningokokken-Meningitis-Impfung?
Viele Krankenkassen übernehmen die Impfkosten.
-
Impfstoff + Impfung: ~ 90,00 € (Stand: November 2020)
Japanische Enzephalitis
Was ist die Japanische Enzephalitis?
Eine Virusentzündung des Gehirns.
Mehr als 90% der Infektionen verlaufen mild oder asymptomatisch. In einigen Fällen kommt es bei einer Infektion zu Hirnhautentzündungen mit Kopfschmerzen, Krampfanfällen und Bewusstseinstrübung bis hin zum Tod. Statistiken zufolge führt nur jede 100. Infektion zu einer Enzephalitis, die dann aber meist schwer verläuft. Todesfälle (20 – 30%) und bleibende Hirnschäden (40 %) sind nicht selten.
In welchen Ländern kommt die Japanische Enzephalitis vor?
Die Erkrankung kommt vor allem in Süd- und Ostasien vor. Z. B. In China, Bangladesch, Indien, Sri Lanka, Nepal, Vietnam, die Phillipinen oder dem nördlichen Thailand.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Japanischer Enzephalitis an?
Japanische Enzephalitis wir hauptsächlich von dämmerungs- und nachtaktiven Stechmücken übertragen, die häufig in Reisanbaugebieten oder an Großstadträndern vorkommen.
Infos zur Japanische-Enzephalitis-Impfung
Schutz: 12 Monate; nach Auffrischungsimpfung 10 Jahre
Impfstoff: Totimpfstoff, der in der Regel gut verträglich ist
Anzahl Impfungen: 3
1. Impfung: –
2. Impfung: 4 Wochen nach 1. Impfung
3. Impfung: 12 Monate nach 1. Impfung – Impfschutz hält dann 10 Jahre
Möglichkeit der Last-Minute-Impfung besteht (Tag: 0, 7 für Schutz von 12 Monaten – Steigerung Schutz auf 10 Jahre durch 3. Impfung nach 12 Monaten)
Wie viel kostet die Japanische-Enzephalitis-Impfung?
Die Impfkosten werden von einigen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: ~ 130,00 € (Stand: November 2020)
Gelbfieber
Was ist Gelbfieber?
Gelbfieber ist eine schwere Virusinfektion, die durch eine Stechmückenart (Aedes) übertragen wird.
Die Erkrankung beginnt 3 - 6 Tage nach der Infektion mit einem ersten Fieberschub. Bei einem zweiten Schub - nach einer scheinbar gesunden Phase - kommt es zu einer schweren Leberentzündung, an der ca. 20 % der Patienten sterben. Der individuelle Verlauf einer Gelbfiebererkrankung ist sehr individuell. Häufig zeigen sich nur milde Symptome, in 15% der Fälle kommt es allerdings zu schweren Verläufen der Infektion.
Phase I: Ein rasanter Fieberanstieg geht mit schweren Allgemeinerscheinungen einher (Kopf-, Muskelschmerzen, Übelkeit), häufig begleitet von verlangsamtem Puls und Bindehautentzündung.
Phase II: Nach einer kurzen Erholung gelangt der Patient in die Phase der Organbeteiligung: Leber- und Nierenversagen vergiften den Organismus, Koma und Tod sind - bei schwerem Verlauf - in bis zu 50% der Fälle die Folge (die Sterblichkeit bei ungeimpften Touristen ist höher!).
Eine medikamentöse Therapie von Gelbfieber ist nicht möglich.
In welchen Ländern kommt Gelbfieber vor?
Das Gelbfiebervirus ist in einigen Gebieten Afrikas und Zentral- und Südamerika endemisch, es kann allerdings auch in Asien vorkommen.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Gelbfieber an?
Das Gelbfiebervirus kann durch Stechmückenweibchen vom Affen zum Menschen oder direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Moskitos stechen während der Tagesstunden. Die Übertragung erfolgt in Höhen von bis zu 2.500 Metern.
Wie ist das mit der Gelbfieber-Impfung?
Schutz: lebenslang
Impfstoff: Lebendimpfstoff
Anzahl Impfungen: 1 Impfung
Impfung darf nur von zugelassenen Ärzten Institutionen durchgeführt werden.
Die Grundimpfung muss mindestens 10 Tage vor der Einreise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet durchführen.
Grippeähnliche Nebenwirkungen sind möglich, in der Regel ist der Impfstoff jedoch gut verträglich
Wie viel kostet die Gelbfieber-Impfung?
Die Impfkosten werden von fast allen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: 66,00 € (Stand: November 2020)
Tollwut
Was ist Tollwut?
Tollwut ist eine schwere Virusinfektion des Zentralnervensystems, die fast ausnahmslos tödlich endet.
Die Krankheit bricht meist innerhalb von 3 - 8 Wochen nach der Infektion aus. Das Virus breitet sich dabei entlang der Nervenbahnen Richtung Gehirn aus. Während zu Beginn nur leichte Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber zu beobachten sind, kommt es im Verlauf der Krankheit zu Krämpfen, Scheu vor Wasser und dem Aufbau von Aggression und/oder Depression.
Meistens stirbt der Erkrankte durch Atemlähmungen. Eine Behandlung von Tollwut ist nicht möglich.
In welchen Ländern kommt Tollwut vor?
Tollwut kommst fast weltweit vor, ein starkes Infektionsrisiko gilt in Asien (mit Ausnahme Japans), dem nördlichen und mittleren afrikanischen Kontinent, sowie Teilen Mittelamerikas, der Karibik und des nahen Ostens.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Tollwut an?
Das Virus wird durch den Speichel infizierter Säugetiere, meist Hunden, aber auch Affen, Füchsen und Fledermäusen übertragen. Neben einem Biss reicht es auch aus, wenn der Speichel mit verletzter Haut oder mit Augen-, Nasen- und Mundschleimhäuten in Berührung kommt.
Wie läuft die Tollwut-Impfung ab?
Schutz: 2 – 5 Jahre; trotzdem ist eine Impfung nach Tollwutkontakt zwingend notwendig
Impfstoff: Totimpfstoff, der in der Regel gut verträglich ist
Anzahl Impfungen: 3
1. Impfung: –
2. Impfung: 7 Tage nach 1. Impfung
3. Impfung: 21 Tage nach 1. Impfung
Möglichkeit der Last-Minute-Impfung besteht (Tag: 0, 3, 7).
Beim Verdacht auf Tollwut (Biss etc.) muss besonders bei nicht geimpften Personen sofort (!!) ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Dort muss trotz vorheriger Impfung noch einmal nachgeimpft werden. Bei vorher ungeimpften Personen besteht die Immunisierung aus 5 aktiven Impfungen und ggf. einer passiven Impfung, wohingegen vorher geimpfte Personen nur zwei aktive Impfungen benötigen.
Wie viel kostet die Tollwut-Impfung?
Die Impfkosten einer Tollwut Impfung werden von fast allen Krankenkassen getragen.
Impfstoff + Impfung: ~ 110,00 € (Stand: November 2020)
Hepatitis A
Was ist Hepatitis A?
Hepatitis A ist eine Virusinfektion der Leber.
Bei Kindern verläuft die Krankheit oft unbemerkt, Erwachsenen können jedoch nach 2 - 6 Wochen nach der Infektion Beschwerden wie: Kreislaufprobleme, Schwäche, Übelkeit und Durchfall zeigen, die von Gelbsucht gefolgt ist.
In welchen Ländern kommt Hepatitis A vor?
Das Hepatitis A Virus kommt weltweit vor, insbesondere jedoch an Orten mit schlechten sanitären Bedingungen und mangelhaften Trinkwasserkontrollen. Die Häufigkeit der Erkrankungen an Hepatitis A ist in Staaten mit hohem Hygienestandard in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. In Ländern mit niedrigem Hygienestand sowie in tropischen und subtropischen Gebieten ist es allerdings noch weit verbreitet.
Quelle: Tropeninstitut
Wie verläuft die Ansteckung?
Die Viren werden über den Darm ausgeschieden und anschließend durch Schmierinfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben (z. B. Toiletten), über verunreinigte Lebensmittel (z. B. Meerestiere, rohes Gemüse), infiziertes Wasser (Eiswürfel) oder ungekochte Speisen.
Wie läuft die Hepatitis-A-Impfung ab?
Impfstoff: Totimpfstoff, in der Regel gut verträglich
Schutz: ~ 10 Jahre
Anzahl Impfungen: 2
1. Impfung: 95%iger Schutz nach 2 Wochen
2. Impfung: 6 – 12 Monate nach 1. Impfung
Möglichkeit der Last-Minute-Impfung besteht, da 1. Impfung bereits 95%igen Schutz bietet
Wie viel kostet die Hepatitis-A-Impfung?
Die Impfkosten werden von fast allen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: 180 – 240 € (Stand: November 2020)
Hinweis: Hepatitis A wird zusammen mit dem Wirkstoff gegen Hepatitis B geimpft
Hepatitis B
Was ist Hepatitis B?
Hepatitis B ist eine Virusinfektion der Leber.
Viele Hepatitis-B-Virus-Infektionen verlaufen asymptomatisch oder verursachen nur leichte Symptome und werden bei Erwachsenen oftmals nicht erkannt. Die Gefahr: Hepatitis B verläuft im Gegensatz zu Hepatitis A meist deutlich schwerer: Neben Gelbsucht und Symptomen wie Kreislaufprobleme, Schwäche, Fieber, Übelkeit und Durchfall kann es zu Leberversagen und Multiorganversagen. Bei jedem 10ten Erkrankten führt die Erkrankung zu chronischen Leberentzündungen, die u. a. zu Leberkrebs führen können.
In welchen Ländern kommt Hepatitis B vor?
Ein Risiko, sich mit Hepatitis-B zu infizieren, besteht weltweit.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Hepatitis B an?
Hepatitis-B wird im Gegensatz zu Hepatitis A durch Blut, Körperflüssigkeiten, Sexualkontakte und Blutersatzprodukte übertragen. D. h. durch Spritzen, Bluttransfusionen oder Tätowierungen.
Wie läuft die Hepatitis-B-Impfung ab?
Impfstoff: Totimpfstoff, der in der Regel gut verträglich
Schutz: ~ 10 Jahre
Anzahl Impfungen: 3
1. Impfung:
2. Impfung: 4 – 6 Wochen nach 1. Impfung – Schutz beginnt 2 Wochen nach 2. Impfung
3. Impfung: 6 Monate nach 1. Impfung
Wird meist in Kombination mit Hepatitis-A-Impfstoff geimpft
Möglichkeit der Last-Minute-Impfung besteht (Tag: 0, 7, 21 – Steigerung Schutz nach 12 Monaten)
Wie viel kostet die Hepatitis-B-Impfung?
Die Impfkosten werden von fast allen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: 180 – 240 € (Stand: November 2020)
Cholera
Was ist Cholera?
Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit.
Innerhalb von weniger Stunden – 5 Tage nach der Infektion sind erste Symptome beobachtbar. Die Cholera ist häufig durch dünnflüssige Durchfälle sowie durch Erbrechen von wässrigem Mageninhalt gekennzeichnet. Die Durchfälle nehmen während des Krankheitsverlaufes zu und werden immer wässriger.
Die Körpertemperatur bleibt normal, da der Erreger den Darm nicht verlässt.
Das Hauptproblem der Erkrankung ist ein starker Wasser- und Elektrolytverlust. Dadurch kommt es schnell zu schweren Allgemeinerscheinungen mit Durstgefühl, Austrocknung von Haut und Schleimhäuten sowie Wadenkrämpfen und Kreislaufproblemen.
In welchen Ländern kommt Cholera vor?
Cholera kommt in Ländern mit schlechten Sanitäranlagen und Mangel an sauberem Trinkwasser vor, ferner in Kriegs- und Katastrophengebieten, in denen die Infrastruktur zusammengebrochen ist. Risikogebiete befinden sich in Südostasien, Indien und Indonesien, Vorderasien, Afrika sowie in Mittel- und Südamerika.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Cholera an?
Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von Lebensmitteln oder Wasser, welches direkt oder indirekt durch Fäkalien oder Erbrochenes infizierter Personen verunreinigt wurde. Tiere stellen kein Übertragungsrisiko dar, auch Insekten gelten nicht als Überträger. Cholera befällt ausschließlich den Menschen.
Wie läuft die Cholera Impfung ab?
Schutz: Bis 2 Jahre; Wirksamkeit: 85%
Impfstoff: Schluckimpfung - Dukoral, der in der Regel gut verträglich
Anzahl Impfungen: 2
Schluckimpfung: 2 Grundimpfungen im Abstand von 1 - 6 Wochen
Wie viel kostet die Cholera-Impfung?
Die Impfkosten werden von fast allen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: 48,00 € (Stand: November 2020)
Typhus
Was ist Typhus?
Typhus ist eine bakterielle Infektionskrankheit.
2 - 21 Tagen nach Infektion sind erste Symptome beobachtbar. Die Erkrankung beginnt mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber. Komplikationen sind eine Hirnhautentzündung oder Perforation des Darms. Im Verlauf der Erkrankung kommen starkes Fieber und Verstopfung hinzu, wobei sich Kopf- und Gliederschmerzen verstärken.
Außerdem können Hautausschläge auftreten. Unbehandelt führt Typhus zu anhaltendem Fieber und in manchen Fällen zu Darmblutungen, Darmdurchbruch und Blutgerinnselbildung, in schweren Fällen sogar zum Tod. Zur Behandlung wird Antibiotika eingesetzt.
In welchen Ländern kommt Typhus vor?
Typhus kommt weltweit vor. Am häufigsten in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen bei der Nahrungsverarbeitung und -behandlung vor, sowie an Orten, an denen es keine geeignete Abwasserbehandlung gibt.
Die höchsten Erkrankungszahlen gibt es in Afrika, Südamerika und Südostasien.
Quelle: Tropeninstitut
Wie steckt man sich mit Typhus an?
Durch den Verzehr verunreinigter Nahrungsmittel oder Wasser. Gelegentlich kommt es auch zu direkten fäkal-oralen Übertragungen. Dabei stellen insbesondere Schalentiere aus abwasserverseuchten Gebieten eine häufige Infektionsquelle dar.
Verzehr von Gemüse und rohen Früchten, die mit Fäkalien gedüngt wurden, kann zu einer Infektion führen, ebenso wie Milch und Milchprodukte, die durch den Kontakt mit den genannten pflanzlichen Produkten kontaminiert wurden.
Auch Fliegen können die Erreger auf Lebensmittel übertragen, was zur Infektion eines Menschen ausreicht.
Wie läuft die Typhus-Impfung ab?
Schutz: 2 – 3 Jahre; Wirksamkeit: 70%
Impfstoff: Schluckimpfung - Totimpfstoff, der in der Regel gut verträglich
Injektion: Lebendimpfstoff
Anzahl Impfungen: 2
Schluckimpfung: 1 Impfung
Injektion:
1. Impfung: –
2. Impfung: 5 Tage nach der 1. Impfung
Um die Wirksamkeit des Impfstoffs zu erhöhen, wird bei Auffrischungen empfohlen, zwischen Schluck- und Injektionsimpfung abzuwechseln
Wie viel kostet die Typhus-Impfung?
Die Impfkosten werden von fast allen Krankenkassen übernommen
Impfstoff + Impfung: ~ 50,00 € (Stand: November 2020)
Reisekrankheiten gegen die es KEINE Impfung gibt
Und dann gibt es da noch die Krankheiten, die man wirklich vermeiden möchte, da es gegen sie (noch) keine Impfungen gibt. Das sind Malaria, Dengue und Zika. Sie alle werden von Stechmücken übertragen.
Malaria: Gegen Malaria kann man sich nicht Impfen lassen, allerdings mit Prophylaxetabletten vorsorgen, im Ernstfall auch behandeln.
Zika: Gegen Zika existiert bislang weder eine zugelassene Impfung gegen eine ZIKA-Infektion noch eine medikamentöse Prophylaxe.
Dengue: Gegen das Dengue Fieber gibt es aktuell ebenfalls keinen zugelassen Impfstoff oder eine Prophylaxe.
Wichtig ist daher: Falls du in Risikogebiete der oben genannten Krankheiten reist, dich so gut es geht zu schützen. Dies ist mit stichfester oder imprägnierter Kleidung, imprägnierten Moskitonetzen oder Mückenspray möglich.
Ebenso solltest du dich zum Sonnenauf- und Untergang möglichst nicht draußen aufhalten, um das Risiko einer infizierten Mücke gestochen zu werden, so gering wie möglich zu halten.
Tipps, Infos und Erfahrungen mit Malariamedikamenten
In diesem Blogpost teilen wir unsere Erfahrung der Malariaprophylaxe und stellen dir die 3 gängigsten Mittel im Überblick vor.
Darüber hinaus berichten wir, für welche Tabletten wir uns entschieden haben und wieso.
Wann muss ich mich meine Reiseimpfung kümmern?
Da manche Impfstoffe in mehreren Dosen und zeitlichen Abständen injiziert werden müssen (z.B. Tollwut) macht es Sinn, sich etwa 6-8 Monate vor Start der Reise mit dem Thema Reiseimpfungen auseinanderzusetzen und einen Arzt zum Beratungsgespräch aufzusuchen.
Denn je nachdem, für welche Impfungen du dich letztendlich entscheidest, teilweise ein Vorlauf von bis zu einem halben Jahr nötig ist (z.B. bei Hepatitis A & B). Für zahlreiche Impfungen gibt es allerdings auch Schnellimpfungen, sodass in vielen Fällen auch eine Vorlaufzeit von 4 – 6 Wochen ausreicht.
Hast du das Beratungsgespräch hinter dir, sehen die Folgetermine meist so: Du kommst kurz in die Praxis und dir wird deine Impfdosis gespritzt. In gut organisierten Praxen dauert dies oft nicht länger als 20 Minuten.
Wo kann ich mich impfen lassen?
Gängige Anlaufstellen für Reiseschutzimpfungen sind z. B. Tropenärzte, Tropeninstitute oder auch das Gesundheitsamt. Hausärzte impfen generell alle Standardimpfungen, teilweise aber auch Schutzimpfungen für Langzeitreisen.
Gelbfieberimpfungen dürfen nur von dafür zugelassenen Impfärzten verabreicht werden.
Unser Tipp ist es definitiv, sich ein Beratungsgespräch beim Tropeninstitut geben zu lassen und danach zu entscheiden, wie und wo man sich seine Impfdosis spritzen lassen möchte.
Bekomme ich die Kosten erstattet?
Leider gibt es hierzu keine pauschale Antwort, da jede Krankenkasse unterschiedlich viel erstattet.
Das Zentrum für Reisemedizin hat eine Tabelle online gestellt, in der eine große Anzahl gesetzlicher Krankenkassen gelistet werden und übersichtlich und kompakt angegeben wird, welche Impfkosten von der jeweiligen Krankenkasse übernommen werden. Sehr informativ und übersichtlich dargestellt.
Unser Tipp: Am besten, du fragst im Anschluss noch einmal bei deiner eigenen Krankenkasse nach, ob die gelisteten Infos noch aktuell sind.
Bei der Erstattung orientieren sich Krankenkasse dabei an der Empfehlung der Ständigen Impfkommision (STIKO) beim Robert Koch Institut (RKI) und den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes.
Außerdem spielt der Grund für deine Reise eine entscheidende Rolle. Denn Kosten, die für Impfungen, die im Zuge eines Auslandssemesters nötig sind, werden prinzipiell eher erstattet als Kosten, die für Impfungen für eine Weltreise entstehen.
Nicht erstattet werden
Die Schutzimpfung der Japanische Enzephalitis ist bei den Empfehlungen oft leider nicht dabei und wird daher auch oft nicht erstattet.
Darüber hinaus musst du in der Regel die Ausgaben für Malariatabletten selbst tragen. Das kann bei längeren Aufenthalten in Malaria Risikogebieten recht teuer werden.
Bunt um die Welt Tipp: Wir haben unsere Malariatabletten in Botswana und Namibia vor Ort gekauft und so nur einen Bruchteil des Preises gezahlt, der in Deutschland zu bezahlen ist. Inwieweit man diese Option für sich selber nutzen möchte, bleibt allerdings jedem selbst überlassen.
Das verpflichtende Beratungsgespräch für die Reiseimpfungen wird ebenfalls nicht erstattet. Dies kostet etwa 20 – 25€. Auf der Webseite des Tropeninstituts kann man außerdem zwischen einer schriftlichen Reisebratung (20 €) oder einer telefonische Beratung (28,50 €) wählen.
Unsere Reiseimpfungen
Die Auswahl deiner Reiseimpfungen hängt natürlich stark von den Zielen deiner Weltreise ab. Wir sind z. B. ohne Plan und Route gestartet und hatten nur eine grobe Vorstellung über die Reiseländer, die wir besuchen wollten. Das machte das Thema Weltreise-Impfungen etwas komplizierter. Dennoch haben wir uns im Vorfeld impfen lassen.
Entschieden haben wir uns für:
-
Hepatitis A+B
-
Typhus
-
Gelbfieber
-
Malariaprophylaxe
Diese Impfungen und die Malariavorsorge erscheinen uns persönlich als am notwendigsten.
Fazit
Du siehst, das Thema ist sehr komplex und die Frage nach benötigten Impfungen für eine Weltreise nicht einfach zu beantworten. Wir hoffen, wir konnten dir dennoch einen kleinen Überblick verschaffen und dir helfen, deine ganz persönliche und individuelle Impfentscheidung zu treffen.
Disclaimer: Wir haben nach besten Wissen und Gewissen recherchiert, dennoch können sich hier und da Fehler eingeschlichen haben. Ist dir etwas aufgefallen, melde dich gerne bei uns.
Die Informationen in diesem Artikel stammen vom Auswärtigen Amt, dem Tropeninstitut und dem Zentrum für Reisemedizin.