Ob eisige Gletscher oder weitläufige Wüsten, eine Rundreise durch die Mongolei beeindruckt mit spektakulären landschaftlichen Highlights und wunderschönen Sehenswürdigkeiten.
Das Land des blauen Himmels ist die ultimative Destination für alle Naturfreunde und Abenteurer, die am liebsten abseits großer Massen reisen und das Gefühl der absoluten Freiheit erleben möchten.
Ganz egal, ob du die Mongolei dabei als geführte Rundreise oder Roadtrip auf eigene Faust erleben möchtest, das dünn besiedelte Land der Welt trumpft vor allem mit weitläufigen, zerklüfteten Landschaften, einsamen Steppen, unendlichen Weiten und gastfreundlichen Nomaden.
Wir stellen dir in diesem Blogartikel 6 Sehenswürdigkeiten der Mongolei vor, die es sich lohnt zu besuchen.
Die Tsaatan Rentier Nomaden
Wo leben die Tsaatan Rentier Nomaden?
Die Tsaatan Rentier Nomaden leben im äußersten Norden der Mongolei unweit der russischen Grenze nordwestlich des Khuvsgul Nuur Sees in den Bergen und Tälern der Taiga. Dieses Gebiet gehört zu einer der am wenigsten erschlossenen Regionen der Mongolei.
Was gibt es zu sehen?
Zu sehen und erleben gibt es hier das echte, authentische Leben mongolischer Nomadenfamilien, die in völliger Abgeschiedenheit im Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen ihrer Rentiere leben. Weit weg von der hektischen Zivilisation.
Die Lebensweise der Tsaatan ist ursprünglich, sie leben in einfachen Tipis, hüten ihre Rentierherden und bewegen sich dabei frei durch die endlosen Weiten des mongolischen Nordens.
Im Sommer durchstreifen sie die baumlose Hochsteppe der Mongolei, den eisigen Winter verbringen sie in tieferliegenden Gebieten im Schutz des Waldes in der Taiga.
Ein Besuch der Tsaatan Rentier Nomaden lässt einen wieder auf das Wesentliche besinnen. Man kann die Natur genießen, sich die frische Bergluft um die Nasen wehen lassen, die flauschigen Rentiere beobachten, frisch gebrauten Milchtee mit den Nomaden schlürfen und dabei wieder seine eigene Batterie aufladen.
Es gibt keinen (richtigen) Strom, kein Internet, keine Telefonverbindung, kein fließend Wasser, keine Toiletten; dafür Natur pur! Und einen Einblick in eine einzigartige Kultur und Lebensart, die vom Aussterben bedroht ist.
Wie kommt man zu den Rentier-Nomaden?
Die Anreise zu den Nomaden ist extrem zeitaufwendig. Startest du von Ulan Bator, solltest du mindestens 3–4 Tage für die einfache Anreise einplanen.
Von der Hauptstadt der Mongolei geht es ca. 1000 km über Mörön bis in den Ort Ulan-Uul, von dort aus stundenlang über Holperpisten, teilweise im Schritttempo in die Tsaagannuur Region. Hier geht es dann auf mongolischen Pferden in die Berge. Nach einem 6–9-stündigen Ritt erreicht man die Tsaatan Rentier Nomaden.
Wenn dich das Thema interessiert, findest du auf unserem Blog weitere Infos zum Leben der Nomaden und unseren persönlichen Erfahrungsbericht.
Die Gobi Wüste
Wo liegt die Gobi Wüste?
Die Gobi Wüste liegt im Süden der Mongolei, erstreckt sich südlich bis in den Norden Chinas und ist nach der Sahara eine der größten Wüsten der Welt. Sie nimmt eine Fläche von etwa 2 Mio. km² ein (etwa 5-6 Mal so groß wie Deutschland) und liegt durchschnittlich auf 1500 m über dem Meeresspiegel. Dabei gibt es nur in rund drei Prozent der Gobi-Wüste Sanddünen.
Mit ihren extrem trockenen Dünen- und Gebirgslandschaften, Salzseen und Temperaturspannen von -40 bis 50 °C ist sie eines der lebensfeindlichsten Gebiete der Erde und gehört aufgrund ihrer Höhenlage zu den Kältewüsten. Außer einigen mongolischen Nomaden ist die Wüste Gobi unbewohnt und damit eines der am wenigsten besiedelte Gebiete unseres Planeten.
Die nordöstliche und die südwestliche bzw. westliche Gobi unterscheiden sich dabei sehr voneinander:
Der weithin bekannte Teil der Gobi im Norden und Osten verfügt über keine nennenswerten Sandgebiete. Im östlichen Teil leben u. a. riesige Antilopenherden.
Der weitgehend unbekannte Süd-Westen und die nordwestlichen Randgebiete begeistern durch gewaltigen Dünenketten mit mehreren Hundert Quadratkilometern Größe. Er ist landschaftlich extrem abwechslungsreich und bieten alle denkbaren Formen einer Wüstenlandschaft. Riesige Sanddünen, Canyons, Trockenflüsse, Salzseen, Wüstengebirge oder weitläufige Schotterebenen.
Was gibt es zu sehen?
Chongrijn Els
Wer in der Gobi vor allem Sand und Sanddünen erleben möchte, reist am besten zur Chongrijn Els. Westlich des Gurvan Saichan und nicht allzu weit von Dalanzadgad ist dieses einige Hundert Quadratkilometer große Sanddünengebiet für mongolische Verhältnisse noch relativ einfach zu erreichen.
Das Highlight ist die beachtliche Frontdüne mit 200 Metern Höhe und etwa 80 Kilometern Länge. Die Landschaft in der Region wirkt wie gemalt; sandige Steppen mit saftig grün sprießenden Gräsern, im Hintergrund schroffe, dunkle Bergketten und goldgelbe Sanddünen. Ein landschaftliches Highlight.
Khongoryn Els
In der Gobi befindet sich die größte Sanddüne der Mongolei. Die Khongoryn Els ist bis zu 300 Meter hoch, zwölf Kilometer breit und 100 Kilometer lang.
Gobi Gurwan Saichan Nationalpark
Der Gobi Gurwan Saichan Nationalpark, was übersetzt etwa die drei Schönheiten der Gobi heißt, liegt in der südlichen Mongolei. Den Namen erhielt er aufgrund der drei Gebirgsketten Zuun Saichan, Dund Saichan und Baruun Saichan.
Die Landschaft ist durch die Gebirgszüge geprägt, vor allem im Osten des Nationalparks liegen schroffe Berge, ansonsten wird das Gebiet vorrangig von steppenartigen Ausläufern der Gobi beherrscht.
Sibirische Steinböcke und Gazellen findet man hier in relativ großen Vorkommen. Auch Schneeleoparden, Wildschweine, Riesenwildschafe und Wölfe nennen den Nationalpark ihr Zuhause.
Wie kommt man zur Gobi Wüste?
Von Ulan Batar geht es immer in Richtung Süden, bis man nach etwa 700 km die Gobi Wüste erreicht. Die ersten knapp 580 km fährt man dabei auf einer einspurigen, asphaltierten, in Teilen teils holprigen Landstraße, danach geht es querfeldein in die mongolische Weite. Je nachdem, was man in der Gobi besichtigen möchte, variieren die Entfernungen und Fahrtzeiten. Realistisch gesehen sollte man etwa 10 Stunden für die 700 km berechnen.
In der Umgebung der verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Gobi befinden sich einige Gercamps, in denen man übernachten kann.
Der Uran Togoo Vulkan
Wo liegt der Uran Togoo Vulkan?
Der erloschene Uran Togoo Vulkan liegt etwa 500 km Fahrstrecke nordwestlich von Ulan Bator, westlich der Stadt Erdenet, unweit der Bulgan Provinz und war bis vor etwa 20.000 - 25.000 Jahren aktiv.
Das Naturdenkmal Uran Togoo/Tulga Uul ist seit 1965 ein nationales Schutzgebiet.
Was gibt es zu sehen?
Zu sehen gibt es den beeindruckend malerischen Vulkan namens Uran Togoo. Er liegt 1686 Meter über dem Meeresspiegel. In seinem 500–600 m breiten und etwa 50 m tiefen Krater befindet sich ein kleiner Kratersee, der etwa 20 m breit und 1,5 m tief ist und durch Regenwasser gespeist wird.
Nach einem kurzen, steilen Aufstieg wird man mit einer atemberaubenden Panoramaaussicht über das weitläufige grüne Tal belohnt. Tierherden wirken von dort oben wie kleine weiße Farbtupfer, am Horizont erhebt sich eine hügelige Berglandschaft.
Rund um den Kraterrand führt ein kleiner, schmaler Weg, den man in etwa 30 Minuten entlangspazieren kann und dabei den Ausblick auf die mongolische Weite in alle Himmelsrichtungen genießen kann. Der Abstieg in den Krater ist erlaubt und bietet einen malerischen Blick auf den kleinen Kratersee.
In 12 Kilometern Entfernung liegen zwei weitere Vulkane: Die ebenfalls erloschenen Tulga Uul und Jalavch Uul.
Wie kommt man dorthin?
Die Fahrtzeit ab Ulan Bator beträgt etwa 8 Stunden. Zuerst fährt man in Richtung Norden in Richtung Darchan, biegt dann links ab und folgt dem Straßenverlauf in Richtung Erdenet. Von dort aus sind es noch 130 km, bis man den Uran Togoo Vulkan erreicht.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Region in Form von Gercamps, u. a. eines, das direkt an der Hauptstraße liegt.
Tsaagan Suvarga: Weiße Stupa
Wo findet man die Tsaagan Suvarga?
Die Tsagaan Suvarga, auch Weiße Stupa genannt, befindet sich ungefähr 420 km südlich von Ulan Bator im nordöstlichen Teil der mongolischen Gobi Wüste. Das Gebiet ist karg bewachsen und durch flache, weitläufige Ebenen geprägt.
Was gibt es zu sehen?
Das Sehenswerte dieser Gesteinsformationen sind ganz klar die surreal bunten geologischen Formationen und dramatischen Klippen, die in der Dämmerung und im Morgengrauen am besten zur Geltung kommen. Sie reichen von leichten pink, beige, orange über rot, lila bis hin zu gelben Färbungen.
Die Klippenformation ist an ihrer höchsten Stelle knapp 60 Meter hoch und erstreckt sich über eine Länge von etwa 400 Metern.
Steht man am Rande der Klippen und blickt hinunter, eröffnet sich einem ein unvergleichliches Farbspiel von Mutter Natur. Die Tsagaan Suvarga wirkt ein bisschen wie eine riesige Stufe inmitten einer ansonsten recht flachen, kargen Landschaft. Mit unvergleichlicher Aussicht.
Südwestlich von Tsagaan Suvarga gibt es andere Steinformationen, die Ulaan Suvarga (rote Stupa) genannt werden. Sie hat die gleiche Struktur wie die Tsagaan Suvarga Steinformationen.
Wie kommt man dorthin?
Die bunten Klippen sind nach etwa 6 Stunden Autofahrt ab Ulan Bator zu erreichen. Sie liegen südlich von Ulan Bator, die Fahrt führt über asphaltierte, dennoch teils holprige Straßen. Die letzten Kilometer geht es querfeldein. In der Umgebung gibt es einige einfache Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Gercamps.
Mehr über diese spektakuläre Sehenswürdigkeit findest du in unserem Tsagaan Suvarga Blogartikel.
Bajandsag: Flaming Cliffs
Wo findet man die Flaming Cliffs?
Die rostroten Sandklippen Bajandsag, heute auch als Flaming Cliffs bekannt, befinden sich etwa 600 Kilometer südwestlich von Ulan Bator und 100 km nordwestlich von Dalanzadgad, inmitten der Gobi Wüste.
Was gibt es zu sehen?
Die eindrucksvoll gerade bei Sonnenuntergang kupferrot leuchtenden Steilküsten, Hügel und Lehmboden gaben den Flaming Cliffs ihren Namen. Berühmt wurden sie im Jahre 1922, in diesem Jahr fand dort eine wissenschaftliche Expedition statt, bei der die Überreste von nahezu 100 Dinosauriern freigelegt wurden, u. a. auch eines 2 m langen, pflanzenfressenden Dinosauriers, der bis dato noch unentdeckt war.
Drei Skelette von Sauriern, die hier gefunden wurden, konnten aus Originalteilen fast vollständig zusammengefügt werden. Eins davon gehört heute zu den Highlights des Zentralmuseums in Ulan Bator.
Neben der einmaligen Optik, der beeindruckenden Flora und Fauna und den Ausgrabungen weist die Fläche viele abgelegene Sandklippen und sehenswerte Felsformationen auf, über die man spazieren kann und am besten die weitläufigen Ausblicke über die abgeschiedene mongolische Steppe genießt.
Wie kommt man dorthin?
Von Ulan Bator fährt man knapp 580 km auf asphaltierter, aber teils holpriger Straße in Richtung Süden, die letzten Kilometer geht es querfeldein über schotterige Feldwege, bis man nach etwa 8 Stunden die Klippen erreicht.
Übernachtungsmöglichkeiten sind in Form von einfachen Gercamps in der näheren Umgebung zu finden.
Yolin Am Schlucht
Wo findet man die Yolin Am Schlucht?
Die Yolin Am Schlucht, auch Geierschlucht genannt, befindet sich etwa 600 km südwestlich von Ulan Bator im Gurvan Saikhan Gebirge inmitten des Gobi Gurvansaikhan Nationalparks. Besonderheit sind die Eisfelder, die sich teils meterdick durch die beeindruckende Schlucht ziehen.
Sie ist eine der ältesten touristischen Sehenswürdigkeiten im Land und wird seit über 40 Jahren von Touristengruppen angefahren.
Was gibt es zu sehen?
Die Yolin Am ist eine etwa 200 m tiefe und ca. 3 m breite Schlucht im Gobi-Altai Gebirge. In den engen Spalten und an sonnengeschützter Stelle zieht sich fast ganzjährig Eis durch die Schlucht, über das man umherlaufen kann. An den Gebirgshängen kann man Steinböcke, halbwilde Bergziegen, Geier, Murmeltiere und Erdhörnchen beobachten.
Bunt um die Welt Tipp: Fernglas mitnehmen.
Der Weg zum ewigen Eis zieht sich erst über weite Wiesen, dann an einem kleinen Bach entlang, bis man nach etwa 3 Kilometern an den ersten Ausläufern der Eisfläche ankommt. Mit jedem gelaufenen Meter wird die Schlucht enger und verwinkelter und es bieten sich grandiose Aussichten auf bis zu 400 m hohe Felswände. Am Ende der Schlucht befindet sich ein schönes Tal, das wunderbare Wander- und Fotomöglichkeiten bietet.
Hinweis: Am Eingang, an dem auch eine kleine Eintrittsgebühr zu entrichten ist, befindet sich ein kleines Museum mit Austellungsstücken der Flora und Fauna der Region.
Wie kommt man dorthin?
Von Ulan Bator geht es erst einmal knapp 580 km in Richtung Süden. Die Straße ist asphaltiert, an manchen Teilen dennoch etwas holprig. Die letzten 20 Kilometer geht es über weite Feldwege, bevor man den Parkplatz der Yolin Am Schlucht erreicht.
Hinweis: Die Schlucht ist auch unter Einheimischen sehr beliebt, in den Sommermonaten herrscht daher etwas Trubel.
Unweit der Schlucht befinden sich einige Gercamps, in denen man übernachten kann.
Bunt um die Welt-Tipp:
Am einfachsten lassen sich diese und weitere Sehenswürdigkeiten im Rahmen einer geführten Tour durch die Mongolei erleben. Als Individualreisender kann man dieses Abenteuer natürlich auch auf eigene Faust erleben.
Weil das Thema recht komplex und umfangreich ist, haben wir einen speziellen Blogartikel, in dem wir auf die Vor- und Nachteile einer geführten Tour durch die Mongolei eingehen.
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