Hwange Nationalpark: Die besten Camps im Norden
- Kati + Hermann

- 24. Juli
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Juli
Wild und voller Leben – der Hwange-Nationalpark im Westen Simbabwes ist ein echtes Safari-Juwel. Mit fast 15.000 Quadratkilometern ist er der größte und älteste Nationalpark des Landes und grenzt direkt an Botswana.
Er wurde 1959 offiziell zum Nationalpark ernannt und ist vor allem für seine riesigen Elefantenherden bekannt – schätzungsweise über 40.000 Dickhäuter streifen hier durchs Buschland. Aber auch Löwen, Leoparden, Giraffen, Büffel, Hyänen, die seltenen afrikanischen Wildhunde und über 470 Vogelarten kann man hier bewundern.

Der Park bietet eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt: von offenen Savannen und trockenen Kalahari-Sandebenen bis hin zu Mopane-Wäldern und saisonalen Wasserstellen. Und das Beste: Er ist (noch) kein überlaufener Touristenmagnet – hier erlebt man Afrika oft ganz für sich allein. Für uns hieß das: Kamera und Fernglas griffbereit – und ab ins Abenteuer!
Mit unserem 4WD haben wir den Hwange-Nationalpark ein paar Tage lang auf eigene Faust erkundet. Unsere besten Tipps, einen Routenvorschlag sowie Campingplätze und Aussichtspunkte für den nördlichen Teil des Hwange-Nationalparks haben wir in diesem Blogpost für dich zusammengefasst.
In diesem Blogartikel findest du:
Beste Reisezeit für den Hwange-Nationalpark
Die beste Reisezeit hängt ganz davon ab, was du sehen möchtest. Große Tierherden, die sich an Wasserlöchern versammeln? Oder bist du vielleicht auf der Suche nach außergewöhnlichen Vogelarten?
Grob zusammengefasst eignet sich die Reisezeit von April bis November für Tiersichtungen, wobei die Monate Juni bis Oktober als die besten gelten. Es herrscht Trockenzeit, Tiere sind aufgrund der Vegetation leichter zu spotten und versammeln sich, oft in riesigen Herden, um die wenigen Wasserstellen.
Im Sommer und der Regenzeit von Dezember bis April ändert sich die Vegetation, und Tiersichtungen werden schwieriger. Alles ist grün, dicht bewachsen, und die Tiere sind nach den starken saisonalen Regenfällen nicht mehr auf die Wasserlöcher angewiesen. Diese Reisezeit eignet sich hervorragend für Vogelbeobachtungen – egal ob Sattelstorch, Hornrabe, Flamingo oder Kronenkranich – alle sind sie hier zu finden.
Wichtige Infos für Selbstfahrer
Straßenverhältnisse
Die Straßen sind größtenteils unbefestigt – von sandig bis steinig ist alles dabei – und können je nach Wetterlage stark variieren. Wir würden unbedingt empfehlen, ein 4×4-Fahrzeug zu nutzen und sich über aktuelle Straßenbedingungen zu informieren.
Benzinversorgung
Es gibt keine Tankstellen im Hwange-Nationalpark. Die nächsten Tankstellen befinden sich in:
Hwange Town, etwa 45 km vom Sinamatella Camp entfernt.
Pandamatenga-Stadt in Botswana, etwa 7,5 km vor der Pandamatenga-Grenze zu Simbabwe und 53 km vom Robins Camp entfernt.
Victoriafälle, etwa 143 km vom Sinamatella Camp entfernt.
Bulawayo, etwa 284 km vom Main Camp entfernt.
Es wird empfohlen, ausreichend Sprit dabeizuhaben.
Trinkwasser
Unbedingt genügend dabei haben. Man kann zwar in den Camps Getränke kaufen, allerdings nicht in großen 5- oder 10-l-Kanistern. Manchmal sind gewisse Getränke knapp oder der Shop ist erst gar nicht geöffnet – wie im Sinamatella Camp.
Parkregeln
Die Fahrt durch den Nationalpark erfordert eine Zulassung, die man sich an den offiziellen Gates besorgen muss. Außerdem ist es wichtig, die Geschwindigkeitsbegrenzungen (maximal 40 km/h) einzuhalten und die Natur zu respektieren.
Offizielle Gates und Eingang in den Hwange Nationalpark
Wenn du aus Botswana über die Pandamatenga Grenze kommst: Nantwich Gate
Wenn du von den Victoriafällen oder Hwange Stadt anreist: Mbala Gate
Wenn du von den Victoriafällen oder aus dem Süden Simbabwes/Südafrika anreist: Main Camp Gate

Parkgebühren für den Hwange-Nationalpark
Die Eintrittspreise für den Hwange-Nationalpark in Simbabwe variieren je nach Herkunft des Besuchers und gelten pro Person und Tag. Die aktuellen Tarife für 2025 sind wie folgt:
Ausländische Besucher (Erwachsene): US$ 20 pro Person und Tag
Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung: US$ 10 pro Fahrzeug und Tag
Zahlung: Die Gebühren sind direkt bei der Einfahrt – in bar – in den Park zu entrichten.
Offizielle Camps im nördlichen Hwange-Nationalpark
Robins Camp
Das Robins Camp liegt im westlichen Teil des Hwange-Nationalparks, wurde kürzlich unter neuer privater Leitung instand gesetzt und ist mittlerweile eines der besten „Budget“-Camps im Hwange. Mit seiner zentralen Lage im Park, der hohen Wildtierdichte und den vielfältigen Aktivitäten bietet es ein unvergessliches Safari-Erlebnis.
Es ist bequem erreichbar – etwa 2 Stunden Fahrt (ca. 100 km) von den Viktoriafällen entfernt und etwa 1,5 Stunden (54 km) ab der Pandamatenga-Grenze.
Das Robins Camp verfügt über einen großzügigen offenen Restaurantbereich, eine gemütliche Bar, einen Poolbereich mit Sonnenliegen, einen Aussichtsturm und viel Platz, um dieses schöne Fleckchen Erde auf seiner Safari zu genießen.
Der Robins Tower, das höchste Gebäude im Hwange-Nationalpark, bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Ebenso gibt es einen kleinen Souvenirshop. Internet kann man vor Ort kaufen – 1 GB kostet 10 US$.
Camping: Es gibt vor Ort 25 Campsites, die eingezäunt sind. Bei unserem Besuch war der Zaun allerdings teilweise demoliert. Jeder Stellplatz hat Stromanschluss, eine Braai Area und Sitzmöglichkeiten. Es wurden neue, moderne Ablutionsblöcke gebaut, die alten sind aber weiterhin in Betrieb und können ebenfalls genutzt werden.
Kostenpunkt: 40 US$ pro Person/Nacht + Parkgebühr.

Chalets: 36 gut ausgestattete Chalets. Kostenpunkt: 2 Personen, Full Board und 2 Game Drives kosten 700 US$ pro Nacht + Parkgebühr.
Things to do: Game Drives (geführt oder alleine), Walking Safaris, Deteema Dam
Kapula Camp
Das Kapula Camp bietet ein authentisches und privates Safari-Erlebnis im Hwange-Nationalpark. Mit seiner abgelegenen Lage und der Selbstversorger-Ausstattung ist es ideal für Abenteuerlustige und Naturliebhaber, die das echte Buschleben erleben möchten. Das Camp liegt im Herzen des Hwange-Nationalparks, nahe dem Masuma Dam.
Anfahrt
Von Robins Camp: 52 km auf Schotterpiste – etwa 2 Stunden
Vom Sinamatella Camp: 30 km auf Schotterpiste – etwa 1,5 Stunden
Unterkunftsoptionen
Es gibt verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, Camping wird leider nicht angeboten. Die Unterkünfte im Kapula Camp sind vollwertig ausgestattete Safari-Zelte, teilweise auf erhöhten Plattformen gebaut (North und South Camp).
Das Highlight war für uns persönlich allerdings The Platform – eine Art Turm ohne Fenster, in dem man mitten im Nirgendwo das Spektakel des afrikanischen Busches hautnah erleben kann. Ganz neu sind ab diesem Jahr die Bereiche Little Kapula und Jackalberry.

Jeder dieser Bereiche liegt teilweise mehrere Kilometer voneinander entfernt – Privatsphäre garantiert.
Falls man in einer Gruppe reist, kann man ganze Bereiche des Camps für sich privat buchen. Aktuell wird ein Bereich fertiggestellt, der dies auch Paaren ermöglicht. Zudem verfügt jeder Bereich des Camps über voll ausgestattete Küchen.
Man befindet sich hier wirklich mitten im Nirgendwo und ist der Natur so nah wie an wenigen anderen Orten im Hwange-Nationalpark. Einige Campbereiche sind nicht eingezäunt, und Löwen streifen gerne mal am Zelt vorbei oder machen es sich unter der Terrasse gemütlich. Andere Bereiche sind eingezäunt – es ist also für jedes Level an Abenteuer etwas dabei.
Preise:
65 US$ – 86 US$ p. P./Nacht in der einfachsten Unterkunft im South Camp
150 US$ – 240 US$/Nacht für 2 Personen in The Platform
Möchte man z. B. als Gruppe das gesamte North Camp buchen (max. 6 Erwachsene + 2 Kinder), kostet das 480–650 US$ pro Tag
Things to do: Game Drives, Masuma Dam, Mandavu Dam
Sinamatella Camp
Das vom Zimparks geführte Sinamatella Camp liegt im nördlichen Teil des Hwange-Nationalparks in Simbabwe und befindet sich etwa 45 km von Hwange-Stadt und etwa 110 km von den Viktoriafällen entfernt. Die Zufahrt von den Viktoriafällen erfolgt über eine Teerstraße, die in eine Schotterstraße übergeht.
Sinamatella liegt auf einem 55 Meter hohen Felsen mit atemberaubendem Blick auf eine weite Graslandschaft und ein Flussbett. Leider sind Restaurant und Bar derzeit nicht in Betrieb, und es gibt keine Tankstelle vor Ort. Die Infrastruktur ist funktional, aber leider ist alles etwas heruntergekommen. Einige Bereiche – unter anderem auch einige Waschhäuschen – können nicht genutzt werden.
Trotz der genannten Einschränkungen bleibt das Sinamatella Camp ein lohnenswertes Ziel für Natur- und Tierliebhaber. Der Ausblick von der Anhöhe bleibt ein Highlight unseres Besuchs.

Things to do: Mandavu Dam, Game Drives
Camping: Etwa 50 US-Dollar pro Nacht/Person und Stellplatz + die Parkgebühren.
Chalets/Lodges: Die meisten werden aufgrund ihres Zustands aktuell nicht vermietet.
Sehenswertes im Hwange Nationalpark
Deteema Dam
Der Deteema-Dam-Aussichtspunkt ist ein abgelegener und ruhiger Aussichtsbereich im nördlichen Teil des Hwange-Nationalparks. Er bietet einen atemberaubenden Blick auf den Deteema Dam, und man kann hier – besonders während der Trockenzeit – große Tierherden spotten.
Anfahrt vom Robins Camp: Die Anfahrt erfolgt über eine etwa 40-minütige Pirschfahrt durch den Park. Die Strecke führt durch abwechslungsreiche Landschaften und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Tierbeobachtung.
Picknickplatz: Der Deteema-Dam-Aussichtspunkt verfügt über einen überdachten Picknickbereich mit Tischen und Bänken – ideal für eine Pause inmitten der Natur. Obacht: Wir wurden vor Ort darauf hingewiesen, dass sich in der Regenzeit und den Sommermonaten oft Löwen in der Mittagshitze gerne im Ausguckhäuschen aufhalten. Vorsicht ist geboten.
Toiletten: Es gibt einfache sanitäre Einrichtungen, darunter eine Spültoilette und einen Außenwasserhahn mit fließendem Wasser. Oft funktionieren diese allerdings nicht.
Camping: Gruppen von bis zu 10 Personen können hier über Nacht campen. Der Platz ist umzäunt – bei unserem Besuch war der Zaun allerdings demoliert. Normalerweise ist ein Ranger vor Ort.
Kostenpunkt Camping: 200 US$ plus die Parkgebühren.
Buchung: Obwohl der Platz tagsüber bis 18 Uhr für alle Besucher zugänglich ist, ist es ratsam, im Voraus zu buchen – insbesondere für die Übernachtung. Die Buchung kann über die offiziellen Stellen des Hwange-Nationalparks erfolgen.

Masuma Dam
Der Masuma-Dam-Aussichtspunkt ist bekannt für seine hervorragende Lage und die Möglichkeit, Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Besonders während der Trockenzeit versammeln sich zahlreiche Tiere – darunter Elefanten, Büffel und verschiedene Antilopenarten – am Wasserloch.
Vom Sinamatella Camp: Der Masuma-Dam-Aussichtspunkt ist etwa 26 Kilometer entfernt. Auch hier ist die Fahrt an sich schon ein Safari-Abenteuer – und man weiß nie, wem man auf dem Weg begegnet.
Picknickplatz: Der Aussichtspunkt verfügt über einen überdachten Picknickbereich mit Tischen und Bänken – ideal für ein Mittagessen inmitten der Natur.
Toiletten: Es gibt einfache sanitäre Anlagen, darunter eine Toilette und fließend Wasser. Manchmal funktionieren diese allerdings nicht.
Camping: Gruppen von bis zu 6 Personen können hier über Nacht campen. Der Platz ist umzäunt und kostet ebenfalls 200 US$ + Parkgebühr. Auch hier ist ein Ranger anwesend, und auch dieser Platz ist bis 18 Uhr für jeden zugänglich.
Buchung: Unbedingt im Voraus buchen – die Plätze sind begehrt. Die Buchung kann über die offiziellen Stellen des Hwange-Nationalparks oder direkt in den Camps erfolgen.

Mandavu Dam
Der Mandavu-Dam-Aussichtspunkt liegt im nördlichen Teil des Hwange-Nationalparks, etwa 15 Kilometer vom Sinamatella Camp entfernt.
Picknickplatz: Der Aussichtspunkt verfügt über einen überdachten Picknickbereich mit Tischen und Bänken – ideal für eine Pause und einen Snack inmitten der Natur.
Toiletten: Es gibt einfache sanitäre Einrichtungen, darunter eine Toilette und fließend Wasser.
Camping: Gruppen von bis zu 10 Personen können hier über Nacht campen. Der Platz ist umzäunt, und ein Ranger ist vor Ort. Die Campinggebühr beträgt 50 US$ pro Person. Zusätzlich fallen die üblichen Parkeintrittsgebühren an.
Unbedingt im Voraus buchen – auch dieser Platz ist sehr beliebt.

Tipp für alle drei Aussichtspunkte, wenn du dort übernachten möchtest
Du kannst versuchen, auf gut Glück hinzufahren, ohne im Voraus zu buchen. Dabei sollen die Preise günstiger sein. Da die Plätze allerdings begrenzt sind, solltest du einen Plan B haben und nicht zu spät unterwegs sein. In der Regenzeit ist dieser Tipp wahrscheinlich erfolgversprechender als in der Hauptsaison.
Routenvorschlag ab Botswana/Pandamatenga (6–7 Tage)
Wir haben eine Selbstfahrer-Route für etwa eine Woche durch den nordwestlichen Teil des Hwange-Nationalparks, beginnend bei Pandamatenga und endend an den Viktoriafällen, zusammengestellt.
Vielleicht hilft das bei deiner Planung. Diese Route konzentriert sich auf einige der landschaftlich schönsten und wildreichsten Orte im Park – ideal für 4x4-Reisende, Fotografen und Safari-Enthusiasten.
Start: Pandamatenga Grenzposten (Botswana - Simbabwe)
Grenzformalitäten erledigen
Asphaltstraße bis zur Hwange-Nordgrenze / Robins-Eingangstor (~75 km)
4x4-Fahrzeug erforderlich ab Einfahrt in den Park
1. Stopp: Robins Camp
Fahrzeit ab Grenze: ca. 2 Stunden
Übernachtung: Lodge oder Campingplatz
Aktivitäten:
Sonnenuntergang am Little Toms Lookout
Pirschfahrten entlang der Shakwanki-Schleife oder zum Big Toms Dam
Am Deteema Dam nach Löwen Ausschau halten
2. Stopp: Kapula Camp
Fahrzeit von Robins: ca. 2–3 Stunden (langsames Tempo durch Tierbeobachtung und teilweise sandige Pisten)
Besonderheit: Privates, ruhiges Selbstversorger-Camp
Unterkunft: Zeltchalets, voll ausgestattete Küche, erhöhte Aussichtsterrasse
Aktivitäten:
Morgens Pirschfahrten Richtung Masuma Dam
Beobachtung am Wasserloch direkt im Camp
3. Stopp: Masuma Dam Picnic Site
Fahrzeit von Kapula: ca. 30–45 Minuten
Tages- oder Übernachtungsstopp
Einrichtungen: Picknickplatz mit Unterstand, Wasser, WC, Sicht auf großes Wasserloch
Highlight: Elefantenherden, Löwenrudel, Schreiseeadler
4. Stopp: Mandavu Dam
Fahrzeit von Masuma: ca. 45–60 Minuten
Picknickplatz & exklusive Campingsite
Landschaft: Großes Stauseegebiet mit toten Bäumen – fotogen!
5. Stopp: Sinamatella Camp
Fahrzeit von Mandavu: ca. 30–45 Minuten
Camp auf Felsenhügel
Aussicht: Spektakulärer Blick über die Deka-Ebene
Einrichtungen: Self-Catering Camping
Versorgung: Vor Ort nicht möglich. Camp teilweise sehr heruntergekommen
Weiterfahrt
Vom Sinamatella Camp geht es dann in Richtung Hwange Stadt (45 km) und weiter auf asphaltierter Straße (etwa 100 km) zu einem der größten landschaftlichen Highlights im Land, den Viktoriafällen.

Wir hoffen, dir mit diesem Artikel die Planung oder die Entscheidung, den Hwange Nationalpark auf eigene Faust zu erkunden, geholfen zu haben und wünschen eine abenteuerliche Safari mit vielen unvergesslichen Tiersichtungen.
Falls dein Roadtrip noch durch weitere afrikanische Länder geht, schau gerne auch bei unseren Namibia Camping Tipps und unseren schönsten Camps in Botswana vorbei.
Safe travels!


