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16 Tipps zum nachhaltigen Reisen: Egal ob Urlaub oder Weltreise


Nachhaltiges Reisen! Ein Thema, das immer mehr in das Bewusstsein des Mainstreams Einzug hält. Dabei sollte es das Normalste der Welt sein, während einer Reise dazu beizutragen, der Umwelt, Natur und den Einheimischen vor Ort etwas Gutes zu tun und vielleicht sogar etwas zurückzugeben.


Aber wie? Gibt es Verhaltensweisen, die sich leicht umsetzten lassen und auf was sollte man beim Thema nachhaltiges Reisen eigentlich achten?


Schon mal vorweg: Niemand ist perfekt, das verlangt auch niemand; aber mit ein paar kleinen Veränderungen auf Reisen kann man die Welt tatsächlich ein Stückchen besser machen.

Das Reisen, dabei ist egal ob Urlaub oder Weltreise, wird in der heutigem Zeit leider oft als Statussymbol gesehen. Wer hat die meisten Länder in kürzester Zeit gesehen, All-Inklusive-Wahnsinn, bei dem jeden Abend die Hälfte des Buffets in der Tonne landet, Fotos mit wilden Tieren, die zuvor sediert wurden, um für das perfekte Foto stillzuhalten.


„10 best things to do in“... gegoogelt und dann zack, von einem Tourihotspot zum nächsten. Menschenmassen dicht an dich gedrängt und auf den einen kurzen Glücksmoment wartend, endlich selbst an der Reihe zu sein, sich in Pose werfen zu dürfen, um den Daheimgebliebenen beweisen zu können, tatsächlich dort gewesen zu sein.


Ist das nicht verrückt? Hat das Reisen nichts mehr mit der eigenen Weiterentwicklung und Austausch von Kulturen zu tun!?


Das moderne Reisen ist leider zu einem Konsumgut verkommen.

Wir wollen in diesem Artikel versuchen, ein paar Denkanstöße und Tipps zu geben, was man auf seiner ganz persönlichen Reise nachhaltiger gestalten könnte und aufzeigen, was es für Vorteile für Mensch und Natur hat, auf etwas Bequemlichkeit zu verzichten.



 

Auf unnötige Flüge verzichten


Je exotischer und weiter entfernt das Reiseziel liegt, desto reizvoller ist es oft in unserer Fantasie. Dabei gibt es so viele unglaublich tolle und abwechslungsreiche Länder, die man mit Bussen, Fähren, per Anhalter oder Zügen erreichen kann.


Die meisten Reiseziele in Europa, Russland, Zentralasien, ja sogar bis nach China sind mit dem Zug erreichbar.


Klar braucht man mehr Zeit, wenn man über Land reist, aber so hat das Herz, der Verstand und die Seele wenigstens Zeit, wirklich anzukommen und die Reise bewusst wahrzunehmen.


Sicherlich gibt es ebenso viele Reiseziele, die ohne Flugzeug einfach nicht oder nur sehr schwer zu erreichen sind, aber wenn man drauf verzichten kann, könnte es eine wunderbare Alternative darstellen.


Stundenlange Zugfahrten mit Blick auf die Natur oder heruntergekommene Hausfassaden lassen einen auf das Wesentliche und die Wahrheit besinnen. Man gewinnt ein Gespür für die Entfernung und die Landschaft, die sich Stück für Stück ändert und einen feststellen lässt, dass man auf dem Weg in ein anderes Land ist. Mit anderer Kultur, anderer Architektur und hoffentlich vielen tollen und unvergesslichen Erlebnissen.


Es sollte wieder etwas Besonderes werden zu reisen und man sollte sich darauf besinnen, in was für einer glücklichen Position man sich befindet, seine Träume leben zu können.


Denn nicht nur das Ziel sollte auf Reisen das Ziel sein, sondern auch der Weg dorthin.

Flug kompensieren


Lässt sich ein Flug nicht vermeiden, gibt es die Möglichkeit, die durch den Flug entstandenen CO2 Emissionen zu kompensieren. Z. B auf Atmosfair oder myClimate. Je nach Flugdistanz wird eine Kompensationssumme errechnet, die man direkt auf den genannten Seiten für Klimaschutzprojekte spenden kann.


Beispiel: Bei einem Flug von Berlin nach Ulaanbaatar (Mongolei) verursacht man 2202 kg CO₂. Etwa so viel, als wenn man ein Jahr mir dem Auto durch die Gegend fahren würde. Die Kompensationssumme für diesen Flug würde sich auf 51 € belaufen. Das gespendete Geld wird z. B. für:


  • die Beschaffung effizienter Öfen für ländliche Haushalte in Ruanda

  • die Herstellung erneuerbare Energien aus Ernteresten in Indien

  • oder für die Gewinnung von Biogas aus Kuhdung in Nepal


genutzt. Zwar ist das Flugproblem damit nicht behoben, aber man trägt dazu bei, das Bewusstsein der Umweltverschmutzung zu schärfen und hilft gleichzeitig Menschen in anderen Ländern nachhaltiger und umweltschonender leben zu können.


Natürlich ist das nicht optimal und auch eher eine Möglichkeit, sein Gewissen rein kaufen zu können, als tatsächlich etwas am grundlegenden Problem zu ändern: dass unser Planet durch Egoismus, Gier und den eigenen Nutzen zu einem schlechteren Ort für viele wird.


Slow Travel: Länger an einem Ort bleiben


Es ist verlockend. Heute hier, morgen da. Übermorgen ganz wo anders. Aber denk mal weiter. Je kürzer du in einer Unterkunft bleibst, desto öfter müssen Handtücher, Bettwäsche und Co. gewaschen werden. Wasser, das vor Ort vielleicht knapp ist.


Was spricht dagegen, länger an einem Ort zu bleiben? So kannst du außerdem tiefer in das Leben vor Ort eintauchen, wirklichen und authentischen Kontakt zu Einheimischen aufbauen, Ressourcen sparen und die Wirtschaft vor Ort unterstützen.


Und am Ende haben beide Seiten etwas davon. Weil du irgendwann nicht mehr als Tourist, sondern als Mensch reist und dich mit den Einheimischen auf Augenhöhe triffst.

Und das werden die Reiseerlebnisse sein, an die du dich am längsten erinnern wirst! Garantiert.



Mit wenig Gepäck reisen: Achtsam packen


20 kg Gepäck für 2 Wochen Urlaub. Braucht man das wirklich? Achtsam und minimalistisch packen ist hier das Stichwort, denn meist trägt man sowieso nur seine Lieblingsteile und packt die Hälfte der mitgenommenen Kleidungsstücke nicht einmal aus.


Weniger Gepäck bedeutet auch weniger Sprit-, Strom- oder Muskelkraftverbrauch. Je nachdem, mit welchem Transportmittel man unterwegs ist. :)


Stichwort achtsam packen: Duschgel, Shampoo, Spülung, Deos, Zahnpasta kommen meist in Plastikverpackungen daher. Alles nimmt unnötig viel Platz und Gewicht weg und ist obendrein auch noch schlecht für die Umwelt.


Die leere Verpackung, die nach Gebrauch in einem Land entsorgt werden muss, dass über kein richtiges Entsorgungssytem verfügt, stellt ein großes Problem dar. Denn Mülltrennung gibt es in den wenigsten Ländern der Welt. Vieles landet nach dem Benutzen leider irgendwo in der Natur.


Mittlerweile gibt es allerdings eine riesige Auswahl an festen Haarseifen, Zahnpastatabs oder Waschstücken, die man für Haut und Haar benutzen kann. Nachhaltig und in Deutschland produziert.


Unsere Wahl: Wir nutzen u. a. das Waschstück von Isana Med. Ein Stück Seife für Haut und Haar, mit dem man aber auch schnell seine Klamotten durchwaschen kann.


Unser Struggle: Einzig die Zahnpasta ist unser aktuelles Problemchen, da benutzen wir weiterhin die aus der Tube, weil wir bis jetzt noch keine Zahnputztabletten oder andere Alternativen gefunden haben, die wir gut fanden. Falls du etwas empfehlen kannst, lasst es uns in den Kommentaren wissen. :)


Lokal buchen: Keine Hotelketten, sondern Homestays


Wer kennt sie nicht, die großen internationalen Hotelketten. In Reih und Glied stehen sie dicht an dicht, oft großflächig eingezäunt in Gegenden weit weg vom echten Leben der Einheimischen. Die Hotelpaläste haben meist nichts mit dem Leben vor Ort zu tun, sie sind komplett auf die Bedürfnisse des zahlenden Touristen ausgelegt. Investoren reiben sich die Hände und hauen sich die Taschen voll; bei der lokalen Bevölkerung kommt so gut wie nichts an.


Eine Alternative sind kleine, von Einheimischen geführte Hotels, Hostels oder noch besser Homestays, denn hier kommt das Geld wirklich bei der Familie an, bei der du übernachtest. In vielen Ländern dieser Welt gibt es diese Form der Übernachtung.


Gerade im asiatischen Raum sind Homestays weit verbreitet. Außerdem wirst du in diesen Homestays in das Leben vor Ort integriert, dir werden Tipps zu Ausflügen gegeben, die von Locals und keinen großen Agenturen angeboten werden.


Homestays findest du im Internet, allerdings ist unser Tipp, dich vor Ort umzuschauen, direkt nachzufragen bzw. dir die Zimmer zeigen zu lassen und dann zu buchen. Oder mit anderen gleichgesinnten Reisenden ins Gespräch zu kommen und so Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften auszutauschen oder Einheimische zu fragen, ob sie vielleicht jemanden kennen, der aktuell vermietet.




Unsere Erfahrung: Wir fanden so einige unserer unvergesslichsten Unterkünfte. Einfach, weil wir uns im Ort umgesehen, an Türen geklopft und nachgefragt haben. Egal ob in Kasachstan oder Vietnam. Wir wurden in die Familien integriert, haben zusammen gelacht, ehrliche Gespräche geführt und waren nach ein paar Tagen schon fast vollwertige Familienmitglieder.


Hinweis: Wenn man in einfachen Homestays übernachten möchte, sollte man sich vorher bewusst darüber sein, dass der westliche Lebensstandard, mit dem wir großgeworden sind, in den wenigsten Ländern der Welt herrscht und man nicht in einer 5 Sterne Unterkunft absteigt. Die eigenen Ansprüche runterzuschrauben wäre ein guter Tipp, damit der „Kulturschock“ ausbleibt.


Wenn du es noch authentischer magst, solltest du vielleicht mal Couchsurfing probieren. Was genau das ist und wie es funktioniert, haben wir in einem separaten Blogpost erklärt.


Bei lokalen Anbietern konsumieren (Essen, Aktivitäten etc.)


Essen: Fastfood-Ketten, überteuerte internationale Cafe's, gewohntes westliches Essen. Jap, mega bequem, denn du weißt selbst am Ende der Welt, was du bekommst, wenn du in einer Franchise deiner Wahl isst oder trinkst.


Aber Hand aufs Herz: Lohnt sich das Reisen dann überhaupt noch? Wenn man im exotischen Reiseland nur das isst, was man kennt? Wenn man sich in seinem eingezäunten 5 Sterne Bunker versteckt und Pommes mit Schnitzel in Thailand diniert oder ins hübsch dekorierte Café nebenan geht, wo der Café doppelt so teuer ist und trotzdem nicht besser schmeckt?


Wieso nicht mal raus auf einen lokalen Markt, zum nächsten Streetfood Stand oder der kleinen Garküche an der nächsten Kreuzung. Hier gibts echtes Soulfood, hier tobt das Leben, hier explodieren alle Sinne oder auch mal der Hintern. :) The real deal Freunde! Genau das, was Einheimische lieben, täglich essen und man selbst auf Reisen nicht verpassen sollte.


Und wenn man dann noch eine freundliche Aura versprüht, sitzt man plötzlich inmitten Einheimischer und erfreut sich gemeinsam am köstlichen Essen!



Aktivitäten mit Bedacht auswählen


Ausflüge: Du möchtest in deinem Reiseland Ausflüge buchen, weißt aber nicht, was nachhaltig wäre? Frag bei deinem Homestay oder Einheimischen nach und unterstütze Familien vor Ort. Buche Ausflüge mit lokalen Guides und informiere dich vorab über die Abläufe der Tour. Sind die Gruppen groß oder klein? Was wird genau unternommen?


Um so kleiner die Gruppen, desto besser ist es für die Umwelt und für das eigene Erlebnis.


Alarmglocken sollten klingeln bei:


  • Elefantenreiten

  • Straussfarmen auf denen das arme Tier als Reittier missbraucht wird

  • dubiose Tier-Auffangstationen und Orang Utan/Geparden/Elefanten – was auch immer - Animal Rescue Stations, die oft mehr Schein als Sein sind

  • kurzgesagt von allen Aktivitäten, die in irgendeiner Form Missbrauch, Quälerei oder nicht artgerechte Haltung darstellen


Über Zoos brauchen wir, glaube ich, auch nicht mehr reden, oder? Meist meldet sich das unangenehme Bauchgefühl sowieso zu Wort und wir sollten lernen, mehr auf uns und unsere innere Stimme zu hören.


Denn offensichtliche Dinge werden an Orten wie diesen gerne ausgeblendet, verdrängt und Augen geschlossen, damit man seinen Moment hatte. Neben dem Orang Utan im Baum, dem Gepard am Boden oder auf dem Rücken des Elefanten!


Kati umarmt ein Kamel in der Mongolei
Uns wurde in der Mongolei angeboten Kamele zu reiten. Wir lehnten ab!

Wenn in dieser Hinsicht kein Umdenken stattfindet, wird es immer einen Bedarf und Markt für diese grausamen Aktivitäten geben und es für die Anbieter keinen Grund geben, sich einen anderen Einkommenszweig aufzubauen.


Das alles sind Dinge, die eigentlich niemand machen will, und doch sieht man es in vielen Reiseländern oder auf ungenierten Selbstdarstellungsfotos im Netz. Gequälte Tiere, zerstörte Natur durch Massentourismus, Instagram Foto Hot-Spots, für die man anstehen und bezahlen muss.


Dabei kann es so einfach sein! Stellt dir mal vor, niemand würde mehr diese Aktivitäten buchen!

  • Niemand würde sich mehr für diese bekloppten Insta Fotos anstellen und Geld bezahlen

  • Niemand würde sich mehr auf fast bis zur Bewusstlosigkeit geprügelten Elefanten oder Kamelen rumkutschieren lassen


Wenn der Bedarf weg wäre, gäbe es viele dieser Einrichtungen und Anbieter gar nicht. Es ist falsch zu denken, dass man als Einzelner keinen Einfluss hat.


 

Sich abseits der Massen bewegen


Abseits vom Schuss reisen: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es abseits der gehypten Attraktionen richtig was zu entdecken gibt. Menschen sind oft zu bequem, überlassen Suchmaschinen die Reiseplanung und wollen oft nur schnell dieses eine Foto, das sie selbst einmal auf Social Media gesehen haben.


Sei kein Schaf und nutze diese Tatsache für dich!

Wenn man die Mühe auf sich nimmt und die Abfahrt von dem Touri-Highway nimmt oder Länder bereist, die nicht auf dem Radar der Massen stehen, kann man richtig was erleben....je weiter weg vom Schuss desto besser, hier warten oft richtig coole Abenteuer und freundlichere Menschen, für die du nicht nur der laufende Geldautomat bist.


Und durch deinen Besuch unterstützt du Menschen vor Ort, die vielleicht sonst nicht viel vom Touristenkuchen abbekommen würden.



Ein kleiner Schritt für dich, aber ein großer für...


Man geht im Ausland schnell was trinken und zack.. Plastikstrohhalm. Ein kleines Detail mit einem Riesenproblem behaftet. Das Recycling-Problem.


Mülltrennung wie in Deutschland gibt es in den meisten Ländern der Welt nicht...und selbst wenn, dann oft nur halbherzig. Und so landet der Strohhalm, der eben noch in deinem Drink stand, früher oder später dort, wo er eigentlich nichts verloren hat: In der Natur oder schlimmer noch - als Plastikstückchen im Bauch irgendeines Tieres.


Dabei ist es super einfach etwas dagegen zu tun: Nimm dir einfach einen Metallstrohhalm (alternativ gibt es auch welche aus Glas oder Bambus) auf Reisen und weise bei deiner Getränkebestellung freundlich darauf hin, dass du keinen Plastikstrohhalm brauchst. Easy peasy und funktioniert auch mit Zeichensprache.


Water Refill: Trinkflasche nicht vergessen


In einigen Ländern ist das Leitungswasser trinkbar, auf vielen Flughäfen, Hostels, Hotels gibt es mittlerweile Refill-Stationen, an denen man seine Trinkflasche mit sauberem Trinkwasser auffüllen und so Unmengen an Plastikflaschen sparen kann.


Alternativ wäre ein Wasserfilter zu empfehlen, wir nutzen z. B. die Flasche und Filter von Mizu. Mit bestimmten Filtern ist sogar See- und Flusswasser trinkbar. Perfekt, wenn man mal mehrere Tage in der Natur unterwegs ist und keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat.


Müll vermeiden


Bewusstsein ist das Wichtigste. Denn hält man sich erst mal vor Augen und wird sich bewusst darüber, wie viel Müll man selbst eigentlich produziert, fällt es plötzlich gar nicht so schwer, sich etwas einzuschränken und auf gewisse Dinge zu achten.


Es ist viel leichter, als man denkt, macht Spaß, man tut etwas Gutes und es hat nebenbei den positiven Aspekt, dass man andere Menschen mit seinem Verhalten inspirieren oder zum nach-/umdenken bewegen kann.


Einige Tipps wären:


  • Stoffbeutel statt Plastiktüte

  • Seife statt Duschgel & Shampoo/Conditioner

  • Wiederverwertbares Besteck/Teller

  • Glas/Metall/Bambusstrohhalm anstatt der Plastikvariante

  • Plastik-Ohrstäbchen mit wiederverwertbaren ersetzten

  • Rasierhobel statt Plastikrasierer


Verschmutzter Fluss in Ho Chi Minh Stadt - Vietnam
Ein Anblick, den man auf Reisen leider öfter hat: Vermüllte Flüsse
 

Bewusstsein: Respektiere Natur, Umwelt und Einheimische


Vergiss auf Reisen nicht, dass du Gast bist. Es dreht sich nicht alles um dich. Leider haben Touristen oft diese unnötige Arroganz, sich anderen Völkern und Nationen überlegen zu fühlen.

Wir denken, dass nur weil wir für unseren Urlaub bezahlt haben, uns alles zusteht, was wir wollen und wir uns verhalten können wie Könige. Von oben herab. Aber warum ist das so? Zwei Wochen im Jahr mal die Sau rauslassen, weil man zu Hause nix zu melden hat und unzufrieden im Job, der Ehe und in seinem eigenen Leben ist?


Das ist definitiv der falsche Weg!


Niemand muss sich auf Reisen uns anpassen..wir solltest uns mit den lokalen Gepflogenheiten, Sitten, Bräuchen und Verhaltensweisen vertraut machen. Damit wir uns auf Reisen nicht bewusst oder unbewusst respektlos und unangebracht verhalten.


Auch hier ist das Bewusstsein für Gewisse Dinge und gesunder Menschenverstand Voraussetzung dafür, dass man Einheimischen, der Natur, Tieren und der Umwelt im Allgemeinen respektvoll und auf Augenhöhe gegenübertreten kann.


Der Kippenstummel auf dem Boden, die leere Verpackung am Strand, das Fingerschnipsen nach dem Keller, schlechte Laune an der Supermarktkasse. Alles uncool und muss nicht sein.



Bewusstes Einkaufen für Reisen: Second Hand & Outdoorkleidung ohne Giftstoffe


Auf Reisen oft dabei: die gute alte Regenjacke, Wanderschuhe oder Funktionswäsche. Auch bei diesen Reisebegleitern kann man heutzutage nachhaltige Alternativen finden, die nicht mit Giftstoffen vollgepumpt sind und fair produziert werden.


Unsere Tipps sind Vaude, Patagonia, Hessnatur und Klättermusen, die ebenfalls ihre Produktion dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben.


Diese Marken sind zwar teilweise etwas teurer, aber ganz im ernst: Wie oft kauft man sich eine neue Regenjacke oder Wanderschuhe? Genau, selten. Wem das zu teuer ist, der kann auf Onlineportalen nach guten gebrauchten Schätzen schauen.


Brauchst du für deine Reise einen warmen Pulli, ein neues Kleid oder coole Boardshorts? Schau doch auch mal im Second Hand Shop vor Ort oder bei Kleinanzeigen nach. Second Hand ist mittlerweile unsere erste Wahl. Was für viele Menschen keinen Wert mehr hat, kann aber genau das sein, was du schon immer gesucht hast. :)


Ressourcen sparen


Bewegt man sich während seiner Reise schnell von A nach B und verbringt nur 1, 2 Tage an einem Ort und stellt sich mal vor, wie viele Menschen so reisen, wird einem erst mal bewusst, wie viele Tonnen Wäsche sich Tag für Tag anhäufen. Bettwäsche, Laken, Handtücher. Wäsche, die schnellstmöglich gewaschen werden muss, damit der nächste Tourist ebenfalls ein sauberes Zimmer vorfindet.


Hinzu kommen Kreuzfahrtschiffe mit Abertausenden Passagieren. Die Waschmaschinen laufen 24/7, der Wasserverbrauch ist unvorstellbar hoch. Und fast immer arbeiten Menschen aus Billiglohnländern in Wäschereien der Redereien. Zudem befinden sich diese Wäschereien meist im Bauch des Schiffes unter dem Meeresspiegel, sodass diese Arbeiter während ihrer langen Schichten nicht einmal das Tageslicht sehen.


Wenn man nachhaltig reisen möchte, sollte man mehr Zeit an einem Ort verbringen oder im jeweiligen Hotel Bescheid geben, dass man nicht jeden Tag neue Handtücher braucht oder alle zwei Tage seine Bettwäsche gewechselt haben möchte. Macht man ja zu Hause auch nicht. :)


Weiterer Tipps sind:


  • die Klimaanlage oder den Ventilator nicht 24/7 laufen zu lassen

  • Stecker über Nacht zu ziehen

  • kein unnötiges Licht brennen zu lassen, z. B. nachts auf der Terrasse oder dem Balkon

  • Wasser beim Waschen der Hände oder Zähneputzen auszuschalten

  • Fix zu duschen

  • Falls es zwei Spüloptionen gibt, die zu wählen, die weniger Wasser verbraucht


Banal und selbstverständlich, oder? Aber wir haben auf Reisen viele Leute getroffen, bei denen dieses Bewusstsein (noch) nicht ausgeprägt ist.


Clean-Ups vor Ort


In so gut wie jedem Reiseland werden örtliche Clean-Ups angeboten, bei denen man sich in kleinen Grüppchen zusammentut und Müll, z. B. am Strand, in der Natur oder in Städten aufsammelt.


Du kannst aber natürlich auch alleine losziehen und Müll aufsammeln. Vielleicht schließen sich dir vor Ort Einheimische oder andere Reisende an, was aber auf jeden Fall gewiss ist: Menschen werden dich beobachten und wahrnehmen, dass du Müll aufsammelst.


Du agierst als Vorbild und auch, wenn erst mal niemand mitmacht: Je öfter Menschen das im täglichen Leben sehen, desto normaler wird es. Und vielleicht macht es eines Tages bing, und sie gehen ebenfalls raus und sammeln mit.


Umdenken


Wir leben alle in unserer eigenen kleinen Welt. Diese richtet sich danach aus, wie wir aufgewachsen sind. Welche Werte uns vermittelt wurden, mit was für Menschen wir uns umgeben und mit was wir uns beschäftigen. Wie wir reisen, mit wem wir reisen oder wie wir finanziell gestellt sind.


Niemand von uns macht alles richtig. Das verlangt auch niemand. Wichtig ist, dass man nicht alles einfach hinnimmt, weil es schon immer so wahr, sondern gewisse Dinge hinterfragt.


Dass man reflektiert und sich eingesteht, auch Dinge gemacht zu haben, die man heutzutage nicht mehr nachvollziehen kann oder noch mal machen würde.


Man sollte mit gutem Beispiel vorangehen und durch sein Verhalten andere zum Umdenken inspirieren, ohne den erhobenen Zeigefinger zu schwingen.


Denn nachhaltiges Reisen hat nichts mit Verzicht oder einem weniger intensiven Erlebnis zu tun - wenn man erst mal angefangen hat, sich mit der Thematik auseinanderzusetzten, ist es wie eine Linie Dominosteine, die sich in Bewegung gesetzt hat.


Es eröffnet eine völlig neue Sichtweise aufs Reisen, den Alltag und das eigene Leben.



 

Nobody is perfect


Wir haben eine kleine Übersicht geschaffen, die unsere eigenen Umweltvergehen aufzeigt.



Jap, wir haben aus Unwissenheit und fehlendem Bewusstsein in der Vergangenheit viele Fehler, was dieses Thema angeht gemacht und werden in Zukunft wahrscheinlich auch nicht alles richtig machen. Und jap, wir schämen für gewisse Dinge, die auf dieser Liste stehen.


Aber: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, sie hinterfragt und reflektiert und unseren Reisestil immer weiter auf Nachhaltigkeit angepasst.


Dabei war das Reisen selbst unser größter Lehrer!

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