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5 unvergessliche Momente aus 2 Jahren Weltreise und die Geschichte dahinter – Teil 2

In diesem Blogartikel geht's weiter mit Teil 2 unserer unvergesslichsten Momente aus 2 Jahren Weltreise. In Teil 1 erzählten wir euch unsere schönsten Reisegeschichten zu Fotos aus Usbekistan, dem Ala Kul See in Kirgisistan und der Wanderung auf den Mount Fuji.


In diesem Teil geht's gedanklich zurück nach Vietnam, ins wunderschöne Kasachstan und die Ukraine.


 

Kasachstan - Naturwunder im Altyn Emel Nationalpark


bunte berge im altyn emel nationalpark kasachstan

Als wir in Georgien unser Flugticket nach Kasachstan buchten, hatten wir nicht die leiseste Ahnung, was uns in dem Land erwarten würde.


Um es kurz zu machen: Kasachstan war eine große, wenn nicht sogar die größte Überraschung auf unserer Weltreise.

Die Menschen begrüßten uns freudestrahlend auf den Straßen Astanas (heute Nur-Sultan), wir fühlten uns wohl, willkommen und waren geflasht von der Hauptstadt mitten im Nirgendwo, die so futuristisch ist, dass wir uns im ersten Moment wie Hinterwäldler fühlten, weil wir uns nie zuvor mit dem Land auseinandergesetzt hatten.


Es gab einfach so unfassbar viel zu sehen und zu entdecken, und auf unserem anschließenden, abenteuerlichen Roadtrip durch den Südosten des Landes erlebten wir einige der schönsten Landschaften unserer gesamten Reise.


Gefühlt waren wir alle 100 km in einem anderen Land unterwegs, so dramatisch änderte sich die Landschaft.

  • Schneebedeckte Berge rund um Almaty

  • Rote Schluchten und Canyons

  • Weitläufige Wüsten und singende Sanddünen

  • Weite Steppen mit Antilopen, Adlern und Kamelen

  • Einzigartig bunte Berge im Altyn Emel Nationalpark


Wir waren im Paradies!


Als wir die bunten Berge aus dem Autofenster zum ersten Mal erblickten, konnten wir gar nicht glauben, dass sowas abgefahrenes überhaupt möglich ist. Von weiß über gelb zu knalligem orange bis blutrot und lila reichte die Farbpalette des Gesteins und des Sandes.


Im Kontrast zu den vereinzelt wachsenden, grünen Büschen und dem blauen Himmel ergab alles ein surreales Landschaftsbild. Und das Beste daran: Außer uns war niemand unterwegs. Wir konnten in aller Ruhe verschiedene Berge hinaufgehen und die wunderbare Landschaft, die Farben und Weitläufigkeit genießen.


Wir verbrachten mehrere Tage im Altyn Emel Nationalpark und erkundeten die Umgebung, fantasierten darüber, ob gleich Indianer auf ihren Pferden angeritten kommen und in einer imaginären Bar ein Bierchen zischen und fragten uns, ob Dschingis Khaan vor einer kleinen Ewigkeit wohl genau hier entlanggeritten und genauso beeindruckt gewesen war, wie wir gerade.


 

Vietnams Norden - Spektakuläre Aussichten


kati bei du gia in vietnam

Nach 3 Monaten in Vietnam können wir sagen: Der äußerste Norden Vietnams ist der landschaftlich sehenswerteste Teil des Landes.

Als dieser Schnappschuss entstand, knatterten wir gerade auf einer der schönsten Motorradstrecken Vietnams, dem Ha Giang Loop, entlang. Wir waren schon seit früh morgens unterwegs und wollten den kleinen Ort Namens Du Gia eigentlich noch vor Sonnenuntergang erreichen, um dort zu übernachten.


Unsere Tagesetappe war grandios und wir waren den gesamten Tag über umgeben von atemberaubender Natur, tiefen Schluchten und hielten gefühlt alle paar Meter an verschiedenen Aussichtspunkten oder irgendwo am Straßenrand an, um immer und immer wieder Fotos zu knipsen, die Aussicht zu genießen, leckeren vietnamesischen Kaffee zu schlürfen oder uns mit den berühmten Banh Mis zu stärken.


Wir waren so im Moment, so im Hier und Jetzt, dass wir die Zeit vergaßen, es immer später wurde, wir nur langsam vorankamen und es zwischenzeitlich so aussah, als würden wir erst bei Dunkelheit in Du Gia eintreffen.


Die Sonne verschwand langsam hinter den hohen Karstfelsen und der Himmel färbte sich in ein helles orange, als wir einen der zahlreichen Bergpässe mit unseren Mopeds hochdüsten. Ein Blick in den Rückspiegel genügte und wir beide dachten im selben Moment: Woah! Lass mal anhalten! Das Licht wird immer schöner!


Gesagt getan.


Angehalten, abgestiegen und zack - zu einem kleinen Vorsprung spaziert. Mit wunderbarem Blick ins Tal, auf das Bergpanorama und die gesamte Region. Kati hatte ihren Rucksack noch auf, denn der Gepäckträger ihres Mopeds hatte zuvor den Geist aufgegeben und war abgefallen. Der Ausblick und die Farben und der Augenblick waren so schön, dass sie vergaß, ihn abzusetzen.


Und auch wenn an dem Tag nicht alles glatt lief; als sie gedankenversunken vor mir stand, am Rand einer Gebirgsstraße irgendwo im Norden Vietnams, habe ich es wieder gespürt.


Das Gefühl. Das Kribbeln. Dieses einen magischen Momentes, an dem wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.

 

Tschernobyl – Unser Tag im Sperrgebiet


Tschernobyl, ein verlassener Kindergarten und Katis Gesichtsausdruck.


Kati im Kindergarten tschernobyl

Eigentlich muss man nicht viel mehr zu dem Foto sagen.

Katastrophe. Tschernobyl. 26.4.1986. Nichts ist, wie es einmal war. Wenn man an so einem Ort steht, die Energie spürt und sich vorstellt, was sich hier für unvorstellbares Leid abgespielt haben muss, schnürt es einem die Kehle zu.


Grausame Gedanken schießen in unsere Köpfe - von Flucht, blanker Panik, Krankheit, Tod, Leid und unvorstellbarem Elend.

Es herrscht eine gespenstische Atmosphäre in den zum Teil stark zerfallen Gebäuden. Unsere Gedanken fahren Achterbahn. Wie waren die Menschen wohl, die hier lebten. Leben sie überhaupt noch? Und wenn ja, wo? Die ersten Tränen schießen hoch.


Es ist schwer zu begreifen wie gefährlich die Strahlung an manchen Orten bis heute ist. Eine tödliche Gefahr, die unsichtbar, nicht greifbar ist.


Der Tod, den man nicht kommen sieht. Den man nicht riecht, sieht oder schmeckt.

Uns wird sie nur durch das permanente Piepen unseres Geigerzählers bewusst. Ansonsten ist alles wie immer. Grüne Wiesen, weitläufige Wälder, Vögel, die zwitschernd an uns vorbeifliegen, summende Insekten, blühende Akazien, sogar eine Herde wilder Pferde haben wir an dem Tag gesehen. Ein wunderschöner Sommertag.


Dann stehen wir im Kindergarten. In unseren Gedanken hören wir Kinderlachen, sehen Knirpse toben und auf dem Boden spielen, stellen uns vor, was das für ein schöner Ort gewesen sein muss. Dann Stille. Die Gedanken schweifen erneut ab. Bis unser Geigerzähler Alarm schlägt.


 

Uns ist auf unseren Reisen unglaublich wichtig, auch solche Momente zu erleben und unsere Augen nicht vor der grausamen Realität zu verschließen. Wir sind dankbar und tieftraurig zugleich, diesen Ort gesehen zu haben, die Emotionen gespürt zu haben und zurück in die Vergangenheit gereist zu sein. Zurück zu dem Ort, an dem 1986 eine der schlimmsten Atomkatastrophen in der Geschichte der Menschheit passierte.


 

Palau – Tauchen mit Haien und Mantas



Das Taucherlebnis auf Palau war mit Abstand das Beste, das wir in unserem bisherigen Leben erleben durften. Kristallklares Wasser, intakte Korallenriffe und eine Artenvielfalt, wie wir sie zuvor noch nie gesehen haben. Wir ließen und fast täglich von Booten ins Meer fallen, tauchten ab und da waren sie:


  • Riesige Fischschwärme

  • Schildkröten

  • Napoleonfische

  • Die buntesten Korallen

  • Dutzende Haie


Völlig relaxt glitten sie durch das Blau und erinnerten uns permanent daran, wer hier unten das Sagen hat. :) Und als wenn das nicht schon Highlight genug war: Es gab auf Palau noch viele andere Tauchplätze, u.a. einen, an dem sich regelmäßig Mantas tummeln.


Jeden Morgen und Abend kommen sie zu einer “Putzstation” und warten auf kleine helfende Fische, die sie dort reinigen.


Wir warteten zwei Mal vergeblich, bis wir beim 3. Tauchgang endlich Glück hatten. Bäm! So oft davon geträumt, so oft ausgemalt, wie es wohl sein würde, diese Giganten einmal hautnah unter Wasser zu sehen und zack, da waren sie! Und wir nur wenige Meter von ihnen entfernt.


Jetzt hieß es sich möglichst ruhig zu verhalten und uns langsam auf den 20 Meter tiefen Grund sinken zu lassen, um den Tieren allen Freiraum zu lassen, den sie brauchen.


Tatsächlich kamen die Mantarochen Stück für Stück näher und beobachteten uns. Und wir sie. Voller Demut.

In unseren Köpfen spielten sich Szenarien ab, in denen die Mantas ihre Scheu verlieren und gaaanz nah an uns vorbeischweben würden.


Und was sollen wir sagen! 2 Minuten später passierte genau das! Aus dem tiefen Blau kam ein Manta auf uns zu geschwommen. Langsam und anmutig. Immer näher, bis er zum Greifen nah war. Hermann hätte nur seine Hand ausstrecken müssen, um seinen Bauch zu berühren. Wir konnten nicht glauben, was für ein unfassbares Glück wir hatten. Erste Reihe unter Wasser. Hauptdarsteller, dürfen wir vorstellen: Unser Manta! Da kann kein Film, keine Serie, keine Doku, kein Foto, nichts mithalten, wenn man selber diesen Moment erleben darf.


Hermann war genauso überwältigt wie ich, schaltete aber geistesgegenwärtig die Kamera an und hielt diesen unvergesslichen Moment für die Ewigkeit fest. Mir kullerten währenddessen Freudentränen über die Wangen, wir versuchten jede Millisekunde im Kopf abzuspeichern, und als der Manta langsam wieder in die Weiten des Ozeans abtauchte, schauten wir uns mit leuchtenden Augen an und wussten schon da:


Diesen Moment werden wir niemals vergessen.

 

Die Menschen auf unserer Weltreise



Das, was jede Reise zu einer besonderen Reise werden lässt, sind die Menschen, denen man unterwegs begegnet.

Menschen, die uns ohne uns zu kennen zu sich aufnahmen, willkommen hießen, mitnahmen, uns zum Essen einluden, uns mit Geschenken überhäuften, sich stundenlang mit uns unterheilten und uns einfach eine gute Zeit bescherten.


  • Wenn wir uns beide an Mauritius zurückerinnern, kommt uns als erstes unser Couchsurfing Host in den Kopf. Kein Strand, kein Tauchen, nein, es ist tatsächlich er. Ohne ihn, seine unglaubliche Gastfreundschaft (wir übernachtete 43 Tage für lau bei ihm) und Hilfe wäre der Aufenthalt auf der Insel nicht einmal annährend so schön gewesen.


  • Eine weitere tolle Bekanntschaft machten wir in Namibia, als uns die Schwester der Präsidentengattin anbot, bei ihr zu übernachten und mit ihren Eltern Essen zu gehen. An einem anderen Tag nahm sie uns mit in ein Viertel in Windhoek, in das sich normalerweise keine weißen Menschen verirren. Sie zeigte uns das "echte" Leben in Windhoek, weg von den Hotels, Lodges und den Annehmlichkeiten, die hauptsächlich für die Touristen existieren.


  • In Südafrika übernachteten wir bei Einheimischen in ihren Häusern aka Hochsicherheitstrakten, wurden in Shanty Towns zum Essen eingeladen, in die normalerweise kein Weißer einen Fuß setzt und Schwarze nur bewaffnet betreten. Einfach weil es dort wohl das beste lokale Pap mit Beilage (südafrikanisches Nationalgericht) gab.


  • Wir übernachteten bei einer Schönheitschirurgin in Russland, mit der wir nächtelang durch Kasan zogen und lernten in Usbekistan jemanden kennen, der eine Sprachschule in Taschkent leitet und dem wir bei einem Projekt für die Kinder halfen.


  • Wir wohnten bei Hausbesetzern in Kiew, die uns einen ganz anderen Blick auf das Land und die Politik zeigten und begegneten überall wo wir hinreisten immer wieder Menschen, die sich wirklich freuten, dass wir dort waren. Und das nicht, weil wir weiße Touristen sind, die "Geld haben".


Wir machten die Erfahrung, dass Menschen überall auf der Welt freundlich sind. Ganz egal ob in Vietnam, Taiwan oder Botswana.


Wenn man mit einem ehrlichen Lächeln auf jemanden zugeht, bekommt man genau das zurück. Denn eine positive Aura wird auch wahrgenommen, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht.

Und oft sind die Menschen bereit das meiste zu geben, die selbst nichts haben.


 

Auch wenn wahrscheinlich niemand von den wunderbaren Menschen, denen wir auf unseren Reisen begegnet sind diesen Blogpost lesen wird, möchten wir an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen Danke sagen. Danke an jeden einzelnen von euch, der unsere Reisen hat unvergesslich werden lassen.


Danke, Merci, Rahmat, どうも有難う, cảm tạ, спасибо, 谢谢, thank you!





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