Wir waren vier Wochen mit dem Rucksack in Japan unterwegs, haben viel erlebt, viel gestaunt, gesehen und unternommen und stellen dir hier unsere Japan Top 10 vor. 10 Dinge, die du in Japan erlebt und gesehen haben solltest. Die Platzierungen sind in keiner bestimmten Reihenfolge. Wir konnten uns einfach nicht entscheiden.
Japan hat uns umgehauen und ist unbedingt eine Reise wert. Egal ob du auf Kultur, Traditionen, Essen oder Crazyness stehst.
Lange Rede kurzer Sinn, los geht's mit unseren 10 Dingen, die du unbedingt erlebt und gesehen haben solltest. Viel Spaß.
#1 In einem Ryokan übernachten
Diese traditionelle, meist hochwertige japanische Bleibe, oft über Generationen im Familienbesitz, solltest du unbedingt, mindestens für eine Nacht, besuchen. Minimalistisch eingerichtete Zimmer, ausgelegt mit Tatami Matten, schlafen auf dem Boden auf traditionellen Futons oder typische Kost (Kaiseki Ryori). Die Zimmer verfügen meist noch über einen kleinen, ca. 30 cm hohen Tisch, auf dem grüner Tee und Gebäck bereit steht, auf dem aber auch das Essen serviert wird.
Die Futon Betten werden Abends nach dem Abendessen aufgebaut und am nächsten Morgen für den Tag verstaut. Ryokans haben meist nur wenige Zimmer und bieten eine familiäre Atmosphäre. Yukatas (traditionelle, japanische Kleidung) können im gesamten Ryokan (und außerhalb) getragen werden. Gemeinschaftsbäder (Onsen) oder private Onsen findest du je nach Preislevel deiner Unterkunft. Check in ist meist ab 15 Uhr.
Leg dir für deinen Besuch genügend Geld zur Seite, gute Ryokans sind nicht billig. Im Rikyuan Ryokan in Hakone und im Ichijoin Koya-San findest du ein paar Beispiele traditioneller Ryokans, in denen wir selbst übernachtet haben und mehr als zufrieden waren.
#2 Einen Onsen besuchen
Das Wort Onsen bedeutet übersetzt "Heiße Quelle" und steht für eine meist öffentlich zugängliche Bademöglichkeit, die von einer natürlichen heißen Quelle gespeist wird. Das mineralhaltige Wasser dient nicht nur zur Entpsannung, sondern fördert auch die Gesundheit.
Es gibt die verschiedensten Onsen, manche sind in Badehäusern, andere sind natürliche Badestellen unter freiem Himmel und wieder andere sind direkt angrenzend an Zimmern (meist in Ryokans). Achtung: Onsen sind keine Spaßbäder.
Japans berühmte Onsen, in denen immer ein reges Treiben herrscht, sind der Treffpunkt bei jung und alt. Oft sieht man kleinere oder auch größere Gruppen Japaner in die Badehäuser huschen. Egal ob ein öffentliches oder ein privates, wenn du in deinem Japanbesuch kein Onsen besuchst, hast du was verpasst.
Die Regeln und der ganze Prozess an sich mag für uns Ausländer im ersten Moment verwirrend erscheinen, wenn man sich aber mit der Prozedur vertraut macht und seine Hemmungen ablegt, kann man eine wunderbare, entspannte Zeit im Kreise nackter Japaner verbringen.
Wichtige Verhaltensregeln:
• Schuhe aus beim betreten des Onsen - Badelatschen sind verboten
• Männer und Frauen haben getrennte Bereiche
• Das Onsen darf erst nach gründlicher Körperreinigung in den extra dafür vorgesehenen Bereichen (kleiner Hocker) betreten werden. Geduscht wird im Sitzen.
• Ein Tenugui ist ein Muss. Dieses kleine Handtuch wird zum einseifen, aber auch zum Schweiß abwischen benutzt und auf dem Kopf plaziert. Das Handtuch bekommst du am Eingang gestellt. Ebenso Yukatas, Shampoos, Ohrstäbchen usw. Es ist an alles gedacht.
• Nach dem Baden gibt es in Ruheräume in denen man entspannen kann. Sie ähneln unseren Ruheräumen in Saunas. Teilweise bestehen diese aber nur aus Tatami Matten und man entspannt auf dem Boden.
Falls Du (stark) tätowiert bist, frage lieber persönlich im Onsen nach, ob dein Besuch dort ok ist. Meist is es das nämlich nicht. Tattoos sind nicht allzu gerne gesehen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst: Buche einfach ein Ryokan mit privatem Onsen.
Auf keinen Fall solltest Du die Sitten und Bräuche der Japaner ignorieren.
#3 Etwas Verrücktes unternehmen
Trau dich ruhig, verlasse deine Komfort Zone und stürz dich ins Getümmel.
Zock in den riesigen Spielhallen, geh in ein Roboter- oder Alice im Wunderland- Restaurant, trink 'nen Kaffee in einem Maid Café, oder in einem, in dem Igel rumlaufen. Schlafe ihttps://www.buntumdiewelt.de/post/osaka-dotonbori-und-der-glico-mannn einem abgefahrenen Love Hotel. Vertreib dir deine Zeit in den bunten, lauten Stadtteilen wie Harajuku oder Shibuya in Tokio oder Amerikamura in Osaka, in denen Trends geboren werden und dir Teenies über den Weg laufen werden, von denen du denkst, sie seien gerade aus einem Computerspiel in die Realität gehüpft.
Geh in Karaokebars, sing trashige Songs oder knipps abgedrehte Fotos in Japans einzigartigen Fotoautomaten. Du wirst unglaublich viel Spaß haben, da sind wir uns sicher.
#4 Japanische Burgen besuchen
Egal, welche Burgen wir besuchten, wir waren jedesmal auf's Neue von ihrer Schönheit fasziniert und standen Minuten staunend vor ihnen. Sie waren alle von dicken Steinmauern und einem Burggraben umgeben und man konnte sich regelrecht vorstellen, wie von hier aus in früheren Zeiten regiert wurde.
Alle, die wir besuchten, hatten ein Museum in Innenbereich und verfügten über eine Aussichtsplattform, von der man einen tollen Blick über die jeweilige Stadt genießen konnte. Meist kann man Stunden in und um die Burg verbringen, in den Schlossgärten, Parks, Ruinen oder Gebäuden, die zum Schloss gehören. Wir haben Burgen in Osaka, Nagoya und Hiroshima besucht und können jede einzelne für einen Besuch empfehlen.
#5 Die Kirschblüte (Hanami) erleben
Wenn du die Chance hast, besuche Japan unbedingt zur Kirschblüte, um dieses spektakuläre Ereignis hautnah zu erleben.
Stadtparks verwandeln sich in rosaweiße Blütenmeere, Grünflächen werden zu Picknick Hotspots, Japaner treffen sich in ihrer Freizeit in den Parks, es wird gegessen, getrunken und beisammen gesessen, es gibt verschiedene Kirschblütenfeste in ganz Japan und über Wochen wird die Kirschblüte zelebriert.
Es gibt Webseiten, die Prognosen erstellen, wann genau und wo die ersten Bäume zu blühen beginnen, und so kannst du sicherstellen, dass du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. Meist fängt die Kirschblüte gegen Ende Februar im südlichsten Japan an und zieht sich dann langsam, bis in den Mai hinein, hoch in den Norden.
#6 Japans farbenfrohe Tempel, Schreine & Pagoden besuchen
Die Vielfalt und die einzigartigen Designs der Tempel, Pagoden und Schreine werden dich umhauen. Fast alle Tempel (der Kinka-ju bildet da z.B. eine Ausnahme) können besichtigt werden. In den Tempeln selber gibt es einige Regeln, z.B. Schuhe aus, Ruhe und Respekt. In vielen Tempeln ist außerdem das Fotografieren verboten. Achte da auf die Schilder am Eingang.
Die Bauwerke ließen uns oft sprachlos dastehen. Die Schönheit, der Baustil, die Größe, die Farben... wir fühlten uns oft wie in einer anderen Welt und konnten beide nicht genug von Japans einmaligen Bauwerken bekommen. Wunderschön!
Einige unserer Lieblinge waren:
• Kasuga Taisha Schrein in Nara • Kiyomizu-dera Tempelanlage in Kyoto • Garan in Koya-San • Miyajima Schrein in Hiroshima • Kinkaku-ji (goldener Pavillon) in Kyoto • Fushimi Inari Schrein, ebenfalls in Kyoto • Todai-ji, Nara
#7 Essen: Von verrückt bis traditionell, einfach rein damit
Hier gilt: Probieren geht über Studieren. Einfach rein damit, auch wenn du vielleicht im ersten Moment nicht genau weißt, was du da eigentlich gerade isst. Solange du kein Vegetarier oder Veganer bist, oder bestimmte Allergien hast, können wir dir empfehlen, alles zu probieren, was dir gerade so begegnet. Warum nicht mal 'ne Auster im Vorbeigehen, Pferdesashimi, Kugelfisch, Baby Oktopus am Spieß oder fermentiertes Tofu? Kirschblüten- oder Kastanien-Eiscreme gefällig? Oder Schokolade mit Wasabi Überzug? Oder das teuerste Steak der Welt in Kobe?
Die Auswahl ist riesengroß, die Möglichkeiten grenzenlos. Japan hat kulinarisch so einiges zu bieten und sollte auf jeden Fall von dir erkundet werden.
Auch wenn es teurer ist, als das übliche (Abend)essen, solltest du bei deinem Japanbesuch unbedingt Kaiseki Ryori (traditionelles, japanisches Essen) probieren, dass z.B. in Ryokans serviert wird. Viele, kleine Schälchen mit den verschiedensten Leckereien werden nach und nach serviert. Die Handwerkskunst und die Art, in der das Essen angerichtet und präsentiert wird, grenzt an Perfektion. Achtung: Manche Texturen des Essens sind gewöhnungsbedürftig.
Zum Glück werden viele der Gänge kalt serviert, wir hätten sonst ein Problem gehabt, denn wir haben viel Zeit mit Fotografieren und Begutachten der einzelnen Gänge verbracht.
#8 Kyoto – unsere Lieblingsstadt ist wirklich einen Besuch wert
Wenn du Kyoto besuchen willst, plane unbedingt mehr als nur ein-zwei Tage ein. Die Stadt war Jahrhunderte lang Japans Hauptstadt und ist bis heute das kulturelle Zentrum des Landes. Die Kultur und die Bauwerke, die du hier sehen und erleben wirst, werden dich verzaubern.
Klassiker, wie der goldene Pavillon, die Inari Schreine oder Gion darfst du natürlich nicht verpassen. Teehäuser, in denen Maikos und Geikos ihre Gäste entertainen, ein Bahnhof, der aussieht, als wärst du gerade in der Zukunft gelandet oder die Kiyomizu-dera Tempelanlage, die sich sanft in die umliegende Berglandschaft fügt.
Falls du Souvenirs kaufen möchtest oder typische japanische Snacks probieren willst, bietet sich Kyotos Nishiki Markt super dafür an, hier findest du größtenteils Handwerkskunst und Leckereien aus der Region.
#9 Den Friedenspark in Hiroshima besuchen
Puh. Ein Tag im Friedenspark wird ein Kontrastprogramm zu all den anderen Dingen, die du so in Japan erleben wirst. Ging uns zumindest so. Wir standen beide mit Kloß im Hals und Tränen in den Augen im Museum, läuteten die Friedensglocke und standen fassungslos vor dem Atomic Bomb Dom, der einem wohl bis heute am sichtbarsten macht, was für eine Verwüstung "Little Boy" innerhalb von Sekunden über die Stadt brachte.
Wir legten Papierkraniche am Kinderdenkmal nieder und spekulierten darüber, ob die ewige Flamme (die erst erlischt, wenn es keine Atomwaffen mehr auf der Welt gibt) überhaupt jemals erlöschen wird.
Plane genug Zeit für den Friedenspark und Hiroshima ein und nimm vorsichtshalber Taschentücher mit, je nachdem, wie Nahe du am Wasser gebaut bist. Wenn du schon mal dort bist, schau auch im Shukkei-en Garten vorbei. Traditionelle japanische Gärten, Zen oder Steingärten: Perfektion auf hohem Niveau.
#10 Ins ländliche Japan abtauchen
Wenn du genug Zeit hast, besuche unbedingt auch das ländliche Japan, abseits der Millionenstädte. Es gibt so viel zu entdecken, je nachdem, wohin es dich zieht, kann es allerdings passieren, dass niemand mehr um dich herum Englisch versteht. Aber das ist doch gerade der Reiz bei einem Land wie Japan.
Egal ob Skifahren in der Nagano Präfektur in Nozawa Onsen, Urlaub vom Urlaub in einem Top Ryokan in Hakone, umgeben von Bergen mit Blick auf den Mount Fuji, bei Mönchen im Tempel auf dem Mount Koya in Koya-San übernachten, Tauchen auf Aka Island oder ein Roadtrip durch den Shiretoko Nationalpark auf Hokkaido. Du wirst überrascht sein, dass es in Japan tatsächlich ruhige Orte ohne Trubel gibt.
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