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AutorenbildKati + Hermann

Usbekistan Reisetipps: Wissenswertes für deine Reise

Aktualisiert: 2. Dez. 2019


Allein der Name dieses Landes fasziniert. Usbekistan. Die legendäre alte Seidenstraße, die einst China mit dem Mittelmeer verband, lange Kamelkarawanen, die durch die Wüste zogen, unverwechselbare orientalisch angehauchte Bauwerke und eine Geschichte, über die man in der westlichen Welt nicht wirklich etwas weiß.


Grund genug, das geheimnisvolle Land einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und so ging es für uns auf eine 30-tägige Reise durch Usbekistan. In diesem Blogpost haben wir für dich unser gesammelten Reisetipps und Wissenswertes für deine Rundreise auf eigene Faust durch Usbekistan zusammengefasst. Wir erkundeten die größten Metropolen, wie Taschkent oder Samarkand, aber auch die autonome Region Karakalpakstan, schauten uns prachtvolle Medressen und Mausoleen in den historischen Städten wie Khiva oder Bukhara an und staunten über die Ruinen von Festungen mitten in der Kyzylkum Wüste.


Kati und der Blick auf Khivas Altstadt

Wir bewegten uns spontan mit dem Zug durchs Land, feilschten mit Taxifahrern, fuhren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, verbrachten einige Tage mit couchsurfing in Taschkent, hielten einen Vortrag in der Sprachschule unseres Hosts oder aßen bei jeder Gelegenheit Plov. Kurz gesagt: Es war Liebe auf den ersten Blick.

 

In diesem Blogpost findest du Reisetipps zu Usbekistan auf eigene Faust Visum Anreise Ankunft Geld abheben (Mastercard, Visacard) Geld umtauschen Fortbewegung Unterkunft Registration Sehenswertes Kulinarisches Sprache Sicherheit Sim-Karte Preise Drohnenregularien


 

Usbekistan auf eigene Faust

Ist das überhaupt möglich? Wir sagen definitiv ja!


Eine Rundreise auf eigene Faust durch Usbekistan ist nicht nur möglich, sondern absolut zu empfehlen.

Hauptgrund ist: Man bleibt flexibel und kann alles so lange erkunden, wie man selber möchte, sich die Sehenswürdigkeiten anschauen, die man möchte und in den Restaurants essen, in denen man möchte. Man ist auf niemanden angewiesen und teilt sich seine Zeit selbst ein. Ein weiterer Grund sind die Finanzen. Wir haben auf unserer Reise einige Touristen kennen gelernt, die in großen Reisegruppen unterwegs waren (ein großer Trend und boomendes Geschäft in Usbekistan) und waren erschrocken, als sie uns den Preis nannten, den sie für 14 Tage Rundreise bezahlten. Es war fast die vierfache Summe dessen, was wir für einen ganzen Monat ausgegeben haben.


Unsere gesamten Reisekosten für Usbekistan kannst du hier nachlesen. Wir sind uns außerdem ziemlich sicher, dass wir mehr gesehen und tiefer ins Land eingetaucht sind, als es mit einer Reisegruppe je möglich sein wird.


Strassenhändler in Bukhara

Der überzeugendste Grund sollte allerdings dieser hier sein: Noch ist Usbekistan vom Massentourismus verschont geblieben und kann in seiner ganzen Authentizität und Echtheit erlebt werden. Weg vom westlichen Standard, den immer gleichen Kaffee-Ketten und standardisierten Restaurants.


Usbekistan punktet mit seinem Charme, seinem unperfekten Erscheinungsbild und herzlichen Einwohnern, die noch auf das wohl der Gäste bedacht sind und nicht nur auf das schnelle Geld.


Touristen werden hier noch als Menschen wahrgenommen und nicht als laufende ATM Maschinen.

Auch wenn du Bammel hast und kein Russisch sprichst, die Usbeken sind ein gastfreundliches und offenes Völkchen und heutzutage gibt es Hilfsmittel, um die vermeintliche Sprachbarriere zu überwinden. Unser Tipp: Eine Übersetzungs-App, z.B. die von Microsoft. Mit ihr kannst du selbst Speisekarten fotografieren, die automatisch und ruck zuck übersetzt werden. Auf der Haupttouristenroute (Samarkand-Bukhara-Khiva) ist zudem die Verständigung auf Englisch möglich. Zwar mehr schlecht als recht, aber es geht. Man kann an den Sightseeing Spots Guides buchen, die Englisch, teilweise sogar Deutsch sprechen, es gibt Restaurants, die über englische Speisekarten verfügen und selbst an den Kassenhäuschen an den Bahnhöfen sprechen einige Mitarbeiter ein wenig Englisch, was den Zugticketkauf etwas vereinfacht.

 

Noch mehr Inspiration und Tipps zu Sehenswürdigkeiten in Usbekistan:


 

Visum für Usbekistan

Am 01.07.2018 wurden die strengen Visabestimmungen gelockert und seitdem ist es möglich, das Visum online und völlig unkompliziert für 20 US$ auf der offiziellen eVisa Webseite Usbekistans zu beantragen. Kopien oder Fotos von Pass und Passfoto müssen beim Antrag hochgeladen werden. In der Regel bekommt man nach wenigen Tagen die Bestätigung per E-Mail, diese muss man ausdrucken und bei Grenzübergang bzw. bei Ankunft im Land bei der Passkontrolle vorzeigen. Achtung bei der Online-Bezahlung: Diese ist im Moment nur mit Visakarte möglich. ↠ Das Visum gilt für 30 Tage und kann nicht verlängert werden. Bei Überziehung des Visums drohen Strafen von 1000 US$ pro Person.


Update 2019: Seit Januar 2019 braucht man als deutscher Staatsbürger KEIN Visum mehr im Voraus beantragen, sondern kann 30 Tage visafrei im Land bleiben und bekommt bei Einreise automatisch eine Aufenthaltsgenehmigung.


 

Anreise nach Usbekistan

Von Deutschland nach Usbekistan

Aus Deutschland gibt es Flüge ab Berlin, Düsseldorf oder München für unter 200 € one way, oft haben diese allerdings einen oder mehrere Zwischenstopps, z.B. in Moskau. Direktflüge gibt es mit Uzbekistan Airways ab Frankfurt, die Preise hierfür sind mit um die 300 € pro Richtung etwas teurer. Bist du auf Langzeit- oder Weltreise und reist aus den benachbarten Ländern ein, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Von Kasachstan nach Usbekistan

Almaty - Taschkent: Am unkompliziertesten reist man von Kasachstan nach Usbekistan wohl mit dem Talgo Zug. Zwei Mal die Woche und in 16 Stunden Fahrtzeit geht es bequem über Nacht von Almaty nach Taschkent. Im komfortablen 2-er Abteil kostet das ab 60 € p.P., im 4-er Coupé ab 45 €, einen Sitzplatz (Platzkart) im offenen Abteil gibt es ab 30 €.


Zusätzlich gibt es noch einige andere Züge, teils aus Russland kommend, die bis nach Taschkent oder sogar weiter bis nach Nukus fahren. Unser Reisetipp wäre aber auf jeden Fall der komfortable Talgo Zug.


Talgo Zug

Shymkent - Taschkent: Ab Shymkent kann man sich in einem Minibus für 800 Tenge p.P. (2 €) oder einem geteilten Taxi (etwas teurer) über die Grenze nach Usbekistan fahren lassen. Hinter der Grenze, auf usbekischer Seite warten dann Marschrutki, die einen für 1500 Sum (0,20 €) weiter bis nach Taschkent fahren. Eine weitere Möglichkeit wäre das Fliegen. Ab Almaty oder Astana gibt es täglich Flüge nach Usbekistan.

Von Kirgisistan nach Usbekistan

Es gibt regelmäßige Busverbindungen, die dich in 10-13 Stunden von Bischkek nach Taschkent bringen. Abfahrtort: Die Western Bus Station in Bischkek. Abfahrtszeit: Immer abends, z.B. 18:30 oder 22:00 Uhr. Es gibt verschiedene Verbindungen. Kosten 2000 Som (25 €) p.P., plus jeweils 100 Som (1,20 €) für jedes Gepäckstück, das im Kofferraum befördert wird. Der Zug wäre auch aus Kirgisistan eine Option, allerdings gibt es keine direkten Verbindungen nach Usbekistan und alle Züge fahren durch Kasachstan.

Von Tadschikistan nach Usbekistan

Es gibt verschiedene Busverbindungen von Tadschikistan nach Usbekistan:

  • Dushanbe – Termez: 251 km – ca. 6 Stunden

  • Dushanbe – Denau: 107 km – ca. 2,5 Stunden

  • Penjikent – Samarkand: 64 km – ca. 1,5 Stunden

  • Kuhjand – Taschkent: 174 km – 4,5 Stunden, Preis 50 Somoni (4,65 €)

Die Preise für die Routen betragen nur wenige Euros.

Von Turkmenistan nach Usbekistan

Es gibt Shared Taxis von Farab (in der Nähe von Turkmenabad) nach Alat (in der Nähe von Bukhara). Von Turkmenabad ist es etwa eine Stunde bis zur usbekischen Grenze. Nach Turkmenabad kann man aus Ashgabat mit dem Zug anreisen. Preise hierfür betragen nur wenige Euro pro Ticket. Auf der usbekischen Seite kann man ein Shared Taxi für teure 25 US$ nehmen und es bei Bedarf mit anderen Reisenden teilen, um den Preis pro Person günstig zu halten. Die Fahrtzeit bis nach Bukhara beträgt etwa 35 Minuten.

 

Ankunft in Usbekistan

Je nachdem wo du ankommst, gibt es nun verschiedene Möglichkeiten weiterzureisen. Taschkent ist Hauptausgangspunkt und wahrscheinlich auch der Start deiner Usbekistan Reise.

Wenn du mit dem Zug in Taschkent ankommst

Gehe unbedingt vorbei an den Taxifahrern, die direkt am Ausgang des Bahnhofs warten. Das ist übrigens unser Tipp für alle Bahnhöfe, denn ihre Preise sind viel zu hoch angesetzt. Stell dich einfach an die nächste größere Straße und halte dort beliebige Autos an.


Tipp: Für Fahrten innerhalb Taschkents solltest du ncht mehr als 15.000 Som (1,58 €, Stand Ende 2018) pro Fahrt bezahlen. Das Verhandeln könnte allerdings etwas mühsam werden, wenn du kein Russisch sprichst.


Ganz ohne Russisch: Mit der Yandex Taxi-App (funktioniert auch in Georgien oder Russland) kannst du ganz ohne Russischkenntnisse Taxis buchen und kommst so ganz ohne zu verhandeln ans Ziel.


Bahnhof in Taschkent

Wenn du am Flughafen in Taschkent ankommst

Der Flughafen befindet sich nicht weit vom Stadtzentrum, daher sollte die Fahrt nicht mehr als 10.000 Som (1,05 €) kosten. Die Fahrer werden dir anfangs horrende Summen nennen (10$). Unser Tipp: Weiter gehen und bei verschiedenen Fahrern nachfragen. Irgendeiner wird dich für einen realistischen Preis mitnehmen. Wir z.B. fuhren an unserem letzten Tag für 8.000 Som (0,84 €) aus dem Zentrum zum Airport.


 

Geld abheben in Usbekistan (Master + Visacard)

Hast du eine Visakarte, kannst du diesen Punkt überspringen, denn du wirst so gut wie keine Probleme haben, Geld abzuheben. Wir sind mit Mastercard unterwegs und hatten im Voraus keine Ahnung, dass wir in Usbekistan nur schwer an Bargeld kommen würden. Mastercard wird als Zahlungsmittel fast nirgendwo akzeptiert und es gibt in der Millionenmetropole Taschkent nur ganze 6 Automaten, die Mastercard akzeptieren und an denen man problemlos Geld abheben kann. Einer davon steht im Hotel Uzbekistan. Abgehoben werden können ausschließlich US$, die dann entweder bei einer Bank, oder bei den netten Herren z.B. am Farkhadskiy Rynok (Basar) in Som getauscht werden können. Der Kurs nimmt sich nichts, wir haben verglichen. In Samarkand kannst du mit der Mastercard direkt im Bahnhofsterminal Geld abheben, in Bukhara im Eingangsbereich des Temir's Restaurants. In Bukhara und Khiva akzeptieren viele der Händler in den historischen Altstädten wohl Mastercard. Unser Tipp: Wenn auch du nur eine Mastercard besitzt, wäre es am einfachsten, genügend Bargeld mit nach Usbekistan zu nehmen und dieses dann bei Bedarf einfach umzutauschen oder dich auf dieser Seite über den Standort der Mastercard-Automaten zu informieren. Die Asaka Bank unterhält übrigens als einzige Bank in Usbekistan Mastercard Automaten.


 

Geld umtauschen in Usbekistan

Geld umtauschen funktioniert in Usbekistan völlig unproblematisch. Man kann es direkt bei den großen Banken umtauschen, wie z.B. der Central Bank of Uzbekistan oder der Aloqabank. Einen Pass oder dergleichen muss man beim Umtausch nicht vorlegen. Zudem gibt es in jeder Stadt Wechselstuben. In Samarkand z.B. am Eingang des Siab Basars, in Khiva nur wenige Meter vom Kalta Minor Minarett entfernt. In Taschkent gibt es gegenüber vom Farkhadskiy Rynok (Basar) einen inoffiziellen Bereich, in dem man auf dem Schwarzmarkt Geld tauschen kann. Der Kurs gleicht dem, den die Banken anbieten.


Stapel usbekischer Sum

In Usbekistan gibt es selbst für die kleinsten Summen Scheine (2 Cent, 5 Cent oder 10 Cent), du wirst also die Bank mit einem Sack voll Geld verlassen, wenn du 100/200 $ umtauschst. Geldbündel kannst du in Usbekistan übrigens ganz normal auf der Straße in der Hand halten oder zum Bezahlen auspacken. Meist werden die Bündel mit Gummis zusammengehalten um Chaos in der Hosen- bzw. Handtasche vorzubeugen.

Fortbewegung in Usbekistan

Die Fortbewegung in Usbekistan gestaltet sich als unglaublich einfach und unschlagbar günstig. Es gibt zum einen die nationale Airline Uzbekistan Airways, die viele der Städte miteinander verbindet, unser Tipp ist allerdings ganz klar die Reise mit dem Zug. Günstig, sicher und man sieht bei dieser Art der Fortbewegung viel mehr vom Land.

Busverbindungen gibt es außerhalb der Städte so gut wie keine. Eine Alternative, die viele Reisende nutzen sind private Fahrer, die einen von A nach B chauffieren. Die Route Bukhara-Khiva ist besonders beliebt und kostet pro Fahrt um die 100.000 Som (10 €) p.P. Wenn man sich das Taxi mit anderen Reisenden teilt, unbedingt den Preis verhandeln. Unser Reisetipp zur Fortbewegung: Zeigefinger raus und Autos anhalten.


Kati hält ein Auto in Usbekistan an

In Usbekistan ist es Gang und Gebe sich mit ausgestrecktem Zeigefinger an den Straßenrand zu stellen und x-beliebige Autos anzuhalten. Verhandelt wird am offenen Fenster am besten auf Russisch, Englisch könnte sich als schwierig erweisen, da viele der Fahrer kein Englisch sprechen und wenn doch, so tun, als ob sie nichts verstehen, um ihren “Preis” durchzusetzen. Mithilfe einer Übersetzungs-App könnte es allerdings funktionieren.


Preisbeispiele


  • Innerhalb Taschkents z.B. sollte eine Fahrt nie mehr als 15.000 Som (1,58 €) kosten.

  • Vom Bahnhof in Bukhara ins Zentrum um die 15.000 Som (1,58 €)

  • Von Urgench nach Khiva 20.000 maximal jedoch 30.000 Som (3,16 €)

  • Vom Bahnhof in Samarkand ins Zentrum etwa 10.000 Som (1,05 €)

Wir sind all diese Strecken gefahren, haben die Taxifahrer direkt an den großen Touristenhubs links liegen lassen und haben an der nächsten großen Straße Autos angehalten. Tipps für Sparfüchse: Von Samarkands Hauptbahnhof kann man die Buslinien 3 oder 73 bis nach Registan ins Zentrum nehmen. Eine Fahrt kostet 1200 Som (0,13 Cent). Achtung: In Usbekistan wird älteren Personen immer Platz gemacht. Steigt also jemand ein, der älter als man selbst ist, immer den Platz freigeben.


Ist dir das alles zu stressig, gibt es die Möglichkeit mit der Yandex Taxi-App ganz ohne zu verhandeln und fixem Preis ans Ziel zu kommen.


Typischer Bus in Usbekistan

Zug fahren in Usbekistan

Das Schienennetz ist sehr gut ausgebaut und es gibt verschiedene Züge, die genutzt werden können. Der Schnellzug Afrosiyob, der es auf eine Maximalgeschwindigkeit von 250 km/h bringt, fährt einen z.B. in knapp zwei Stunden von Taschkent bis nach Samarkand. Die Tickets für die modernen Afrosiyob Züge werden ca. zwei Wochen vor Reisedatum verkauft und sind meist schnell vergriffen. Wir hatten leider kein Glück in einem mitzufahren, da wir recht spontan unterwegs waren und nur wenige Tage vor Reiseantritt unsere Tickets buchten. Seit August 2018 kann man die Tickets wohl online buchen; wir haben es mehrmals versucht und sind gescheitert. Wahrscheinlich ist die Zahlung auch hier nur mit Visa möglich, soweit sind wir bei unserer Bestellung allerdings nie gekommen. Alternativ gibt es die älteren Sowjetzüge, die einen etwas langsamer, aber auch günstiger ans Ziel bringen. Es werden verschiedene Klassen angeboten:


  • Economy Class - ist ein offenes Abteil ohne Klima und die günstigste Variante. Wir zahlten von Samarkand nach Bukhara 4 € p.P.

  • Businessklasse - ist komfortabler und sauberer, es gibt abgetrennte 2er und 4er Abteile, eine Fahrt kostet um die 6 € p.P.

  • Der Nachtzug wurde von uns zwei Mal genutzt. Bukhara-Urgench im 4er Abteil: 10 €, 6,5 Stunden, und Urgench – Taschkent im 2er Abteil: 34 €, 15 Stunden.

Kati posiert vor Nachtzug in Usbekistan

Am einfachsten ist es die Tickets direkt am jeweiligen Bahnhof zu buchen. Die Gebäude mit den Kassen befinden sich meist neben dem Hauptgebäude. Jede Stadt hat zudem ein offizielles Büro in der Innenstadt, wenn der Bahnhof, wie in Bukhara oder Urgench zu weit entfernt liegt. Zudem gibt es in jeder Stadt private Agenturen, die Zugtickets verkaufen, die Preise hier sind jedoch um ein Vielfaches höher, als direkt an der Kasse am Bahnhof. Alle Infos zum Zug fahren in Usbekistan findest du in diesem Blogartikel.


 

Unterkünfte in Usbekistan

In Usbekistan gibt es etwas für jeden Geschmack und Geldbeutel. Couchsurfing bei Einheimischen oder Luxushotels mit westlichem Standard für mehrere hundert US$ pro Nacht? Je nach der Fülle deines Geldbeutels sind dir hier keine Grenzen gesetzt. Frühstück gibt es in Usbekistan in fast jeder Unterkunft inklusive, egal ob 5 oder 0 Sterne. Gut zu wissen: Zu dem Hotelzimmerpreis kommt in jeder Stadt in Usbekistan eine Steuer von 2 $ pro Person und Tag hinzu. Viele Webseiten zeigen diese Gebühr nicht an. Bezahlt werden muss sie bei Ankunft. Unser Reisetipp zum Thema Unterkunft: Uns gefielen die einfachen Gästehäuser am besten, empfehlen können wir das Timur the Great Guesthouse* direkt im Zentrum von Samarkand, das Abu Shakeen Guesthouse* im Herzen der historischen Altstadt Bukharas, oder das Islam Khodja Guesthouse*, welches innerhalb der Stadtmauern von Khiva liegt.


Typisches Zimmer in einem Gästehaus in Usbekistan

Wenn du es etwas luxeriöser magst, können wir das L'Agarmak in Samarkand empfehlen, wir verbrachten dort drei sehr entspannte Tage in wunderschönem Ambiente.


Registration

Dieser Punkt ist besonders interessant, wenn du in Usbekistan couchsurfen möchtest. In Usbekistan ist es Pflicht sich registrieren zu lassen, und zwar spätestens 72 Stunden, also 3 Tage nachdem man in das Land eingereist ist. Übernachtet man nur in Gästehäusern und Hotels, wird dies automatisch von der Rezeption erledigt und man muss nur beim Auschecken daran denken, den kleinen Zettel mitzunehmen und sicher zu verstauen. Ansonsten braucht man sich um nichts kümmern.


Registrations-Zettel von einer usbekischen Unterkunft

Beim couchsurfen sieht die Sache ein wenig anders aus und man muss sich selbstständig online bei einem System, das Emehmon heißt, für 10.000 Som (1,05 €) die Nacht registrieren lassen. Tut man dies nicht, können Strafen in Höhe von 100.000 Som pro Tag (10,50 €) fällig werden. Bis Anfang 2018 wurden gelegentlich Leute verhaftet und abgeschoben, denen diese Registrationszettel gefehlt hatten, 2018 ist das aber wohl noch nicht vorgekommen.


 

Sehenswürdigkeiten in Usbekistan

Jede Stadt in Usbekistan hat märchenhafte Sehenswürdigkeiten zu bieten. Angefangen in Taschkent mit der weißen Moschee oder dem Khast-Imam Komplex, Registan oder dem Gur-Emir Mausoleum in Samarkand, Chor Minor, oder dem Kaylan Minarett in Bukhara, dem Pakhlavan Mahmoud Mausoleum und dem Islam Khodja Minarett in Khiva, dem Kunstmuseum in Nukus oder den Überbleibseln der Jahrhunderte alten Festungen Ayaz-Kala oder Toprak-Kala. Die typische Bauweise, die filigranen Kacheln und Ornamente, die sandigen und türkisen Farben. Ein wahrer Seidenstraßen-Traum und das nicht nur für Architekturliebhaber.

Khiva von oben

Wir haben unsere schönsten Sehenswürdigkeiten Usbekistans in verschiedenen Blogartikeln zusammengefasst, mehr dazu findest du auf unser Übersichts Seite.

Kulinarisches

Usbekistan in ein kulinarischer Himmel, wenn du nicht gerade vegan unterwegs bist. Denn fast jedes Gericht wird in Usbekistan mit Fleisch serviert.


Typisches Restaurant in Usbekistan
  • Das Nationalgericht Plov

  • Manti

  • Samsa

  • Laghman

  • Kasan Kebob

  • Hammel-Schaschlik mit Beilage

Es geht deftig zu, hausgebackenes Brot darf zu keiner Mahlzeit fehlen und ist den Usbeken heilig. Das Nationalgetränk ist grüner Tee und wird Kannenweise oft mit Zitrone und Zucker verfeinert getrunken. Unsere Tipps: Bist du auf der Suche nach Plov, empfehlen wir dir früh loszugehen. Plov wird traditionell nur mittags von etwa 11-13:30 Uhr gegessen. Wenn er ausverkauft ist, ist er ausverkauft und wird erst am nächsten Tag wieder zubereitet.


Probiere Plov unbedingt in jedem Ort, den du besuchst. Es gibt geschmackliche Unterschiede von Stadt zu Stadt, kein Wunder bei über 500 verschiedenen Zubereitungsarten. Wir aßen den mit Abstand besten Plov in Bukhara im Darvozal Shayx Jalol Restaurant gegenüber der Sobornaya Mechet etwas außerhalb vom alten Stadtzentrum.


Kati am gedeckten Tisch in Usbekistan

In den Innenstädten der “Touristenhochburgen” gibt es oft Speisekarten auf Englisch, außerhalb oft nur auf Russisch, in den authentischen Garküchen gar keine. Dort gibt es meist ein bis zwei warme Gerichte plus ein paar Vorspeisen, die die Kellnerin einem am Tisch aufzählt. Dort kocht Mutti noch selbst, dort sind die Preise am günstigsten und dort haben wir immer äußerst köstlich gespeist.


 

Sprache

Wenn du russisch sprichst, wirst du es in Usbekistan auf jeden Fall viel einfacher haben. Englisch geht in Samarkand, Taschkent, Bukhara oder Khiva teils auch, unser Tipp wäre aber auf jeden Fall eine Übersetzungs-App runterzuladen. Verhandeln mit Taxifahrern z.B. könnte ohne Russischkenntnisse schwierig werden, wir halfen in Bukhara zwei Deutschen aus der Patsche, die von einem Taxifahrer übers Ohr gehauen wurden und den vielfachen Preis vom Normalpreis zahlten (immer noch günstig, aber es ging ums Prinzip).


Einchecken in Gästehäuser oder Hotels geht auch auf Englisch, teils wird besser oder eben schlechter Englisch gesprochen, aber es funktioniert irgendwie. Ansonsten wird überall im Land neben Usbekisch auch Russisch gesprochen.

Sicherheit

Wir haben uns nicht eine einzige Sekunde unwohl, bedroht, verfolgt gefühlt oder sonst irgendwie ein schlechtes Bauchgefühl gehabt.

Wir liefen ganz normal mit unseren Kameras durch die Straßen, fuhren mit öffentlichen Verkehrmittel und waren oft nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs. Wir haben selbst im Dunkeln Autos am Straßenrand in “nicht so guten Gegenden” angehalten und haben uns zu wildfremden Menschen ins Auto gesetzt. Ohne Probleme oder mulmiges Gefühl. Unsere Tipps, wenn du etwas vorsichtiger unterwegs bist und auf Nummer sicher gehen willst:

  • Trage deine Wertgegenstände nicht zur Schau

  • Wedel deine Dollarscheine nicht unnötig umher

  • Halte nur lizenzierte Taxis an.

Belebter Basar in Samarkand

Sim-Karte in Usbekistan kaufen

Eine usbekische Sim-Karte zu besorgen ist ein sehr verwirrender Prozess, den wir bis heute nicht ganz verstanden haben. Eine Sim-Karte als Ausländer zu kaufen ist nur bei Ucell möglich und wir hatten erst beim vierten Shop Erfolg.


Zum Kauf benötigt man den Reisepass und das Visum. Die Tarife sind viel teurer als in Kasachstan oder Kirgisistan, 16 GB kosten hier um die 14,50 €. Aufgeladen werden kann bei fast jedem kleinen Lebensmittelgeschäft, jedoch nicht an einer Maschine, sondern per Code, den man ins Handy tippt. Am 1. des nächsten Monats verfällt das Guthaben. Das ist uns leider erst bewusst geworden, nachdem am Monatsanfang auf einmal 14 GB weg waren. Unser Tipp: Nutze das Wifi, das in den Unterkünften angeboten wird. Das Netz in Usbekistan ist nicht besonders stabil, unglaublich langsam und viele Seiten wie z.B. Facebook sind gedrosselt.

Preise in Usbekistan

Usbekistan war das günstigste Land unseres ersten Jahres auf Weltreise und wir zahlten pro Tag und Person weniger als 20 €. Und das, obwohl wir an nichts sparten, jeden Tag essen waren, kreuz und quer mit Taxis durch die Städte fuhren, immer saubere und komfortable Unterkünfte direkt im Zentrum bezogen und Dutzende Male Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten zahlten. Die Preise für Essen und Fortbewegung stechen besonders hervor.


Preisbeispiele


  • Einen voll gedeckten Tisch für zwei Pax gibt es ab 6 €

  • Eine 35 Kilometer lange Fahrt mit dem Taxi ist ab 2 € zu haben (Urgench-Khiva)

  • Ein einfaches Zimmer (mit eigenem Bad und Frühstück) gibt es p.P. schon ab 6,50 €

  • Ein 0,5 Bier ab 70 Cent

  • Eine Kanne Tee 20 Cent

  • Ein Brotlaib im Restaurant 20 Cent

  • Ein Schaschlik ab 80 Cent

  • Eintritte für Sehenswürdigkeiten kosten im Schnitt 1-3 € pro Person


Frisches Brot in Usbekistan

Unser Reisetipp: In Usbekistan bekommt man noch was für sein Geld. Nicht knausern, sondern erleben und leben heißt die Devise.

Drohnenregularien in Usbekistan

Darf ich meine Drohne in Usbekistan fliegen? Ein klares Nein. Bis vor wenigen Monaten hieß es in Usbekistan noch: Werden Drohnen eingeführt, können diese konfisziert werden. Dementsprechend vorsichtig waren wir. Wir wurden an der Grenze zwar nicht kontrolliert oder gefragt, ob wir eine dabei hätten, wollten aber nichts riskieren und ließen sie die gesamten 30 Tage unserer Rundreise im Rucksack. Wir fragten bei verschiedenen Polizisten, Beamten und Mitarbeitern einer Firma nach, die gerade Drohnenaufnahmen für eine Hochzeit filmte und alle sagten dasselbe: Man braucht eine Genehmigung und die bekommt man als Ausländer so gut wie nie. Das Einführen und Besitzen einer Drohne sollte keine Probleme darstellen, nur das Fliegen sollte man sich verkneifen, auch wenn es bei der Kulisse schwer fällt


Zwei Strassenhändler in Bukhara

Einen letzten und sehr wichtigen Reisetipp haben wir noch für dich: Feilsche! Immer und überall! Die Usbeken lieben das Verhandeln. Es wird vorausgesetzt und gehört zum guten Ton.


Wir wurden mehrere Male von Taxifahrern abgeklatscht und beglückwünscht, dass wir so einen guten Preis rausschlagen konnten. :) Mehrmals wurde uns versichert, dass man verhandeln “muss”. Ganz egal, ob es am Ende der Preis wird, den man im Kopf hatte, oder nicht.

Usbekistan Reisetipps - Pin

Das waren sie. All unsere Usbekistan-Tipps, Sehenswürdigkeiten, Wissenswertes, Reisetipps, Kurioses oder einfach Nützliches für deine Reise auf eigene Faust durch dieses wunderbare Land. Usbekistan hat uns ab der ersten Sekunde verzaubert und wir sind uns zu 100% sicher, dass wir zurückkehren werden.

Rahmat Usbekistan für 30 unvergessliche Tage!


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