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Uplistsikhe: Höhlenstadt in Georgien

Aktualisiert: 10. Dez. 2019


So ziemlich in der Mitte Georgiens, unweit der Stadt Gori, befindet sich eine alte Höhlenstadt namens Uplistsikhe. Im 6. Jahrhundert vor Christus gegründet, entwickelte sie sich schnell zu einem Handelszentrum entlang der Seidenstraße und beherbergte zu ihren Glanzzeiten Tausende Bewohner. Ihre strategisch gute Lage, auf einem Hügel direkt am Mtkwari Fluss gelegen, machte es Angreifern über Jahrhunderte unmöglich in die Stadt einzudringen oder sie zu erobern.


Uplistsikhe

Georgien hat kulturell und geschichtstechnisch so einige Schätze zu bieten und neben dem Höhlenkloster David Garedscha durfte ein Besuch in Uplistsikhe auch bei uns natürlich nicht fehlen. In diesem Blogpost erfährst du alles von der Anfahrt, den Preisen, was es dort überhaupt zu sehen gibt, wo man am besten übernachtet und ob sich ein Ausflug dorthin lohnt. Unsere gesammelten Tipps zu Uplistsikhe - der Höhlenstadt aus Fels und Stein.

Fürstenkirche in Uplistsikhe

 

In diesem Artikel findest du: Allgemeine Informationen Anreise Eintritt Sehenswertes Übernachtung im Umkreis Was gibt es sonst noch zu sehen? Unser Fazit


 

Allgemeine Informationen

Uplistsikhe ist eine der ältesten Siedlungen der Menschheit und wurde im 6. Jahrhundert vor Christus gegründet. Sie spielte eine wichtige Rolle in Georgiens Geschichte, entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum entlang der Seidenstraße und beherbergte bis zu 5.000 Bewohner. Einige Quellen gehen sogar von bis zu 20.000 Einwohnern aus. Erst im 13. Jahrhundert gelang es den Mongolen, die Stadt einzunehmen und zu zerstören.

Blick auf die Fürstenkirche in Uplistsikhe

Ausgewaschene Felsen in Uplistsikhe

Die Höhlenstadt liegt auf einer Anhöhe ca. 10 Kilometer von der Stadt Gori entfernt. Sie verfügte einst über mächtige Festungsanlagen und viele alte Wohnhöhlen, die aus dem weichen Fels geschlagen wurden.


Wir staunten nicht schlecht, als wir einen alten Weinkeller entdeckten und waren verblüfft, was in dieser uralten Stadt alles aus Stein gehauen wurde. Es gab z.B. Opferstellen für Tiere, ein Amphitheater oder einen großen Marktplatz, der auch als Umschlagplatz genutzt wurde.


Uplistsikhe war in zwei Bereiche unterteilt, einen oberen und einen unteren Bereich und auf insgesamt 40.000 Quadratmetern gab es rund 700 verschiedene Räume/Höhlen.

Höhle in Uplistsikhe

Weinkeller in Uplistsikhe

Heute sind etwa 150 Räume und Hallen zur Besichtigung freigegeben. Im oberen Bereich der alten Festungsstadt befindet sich die christliche Fürstenkirche aus dem 10. Jahrhundert, in der Gold-, Silber-, Bronzeschmuck sowie Skulpturen gefunden wurden, die heute im Nationalmuseum in Tiflis bewundert werden können.


Neben der Kirche ist das Tamaris Darbasi - eine große Felsenhalle mit zwei gewaltigen Säulen - das größte und imposanteste Bauwerk der alten Höhlenstadt.

Wir spazierten durch verschiedene Höhlen, schauten uns um und stellten uns vor, wie sich das Leben hier an der Seidenstraße vor so langer Zeit abgespielt haben muss.

Gingen über ausgewaschene Treppen, die die verschiedenen Ebenen miteinander verbanden, einige von ihnen besser in Schuss, einige schon so weit ausgewaschen, dass man die Stufen nur erahnen konnte.

Ausgewaschene Treppe in Uplistsikhe

Ausgewaschene Treppe in Uplistsikhe

Einige der Höhlen entlang des Hauptplatzes verfügen über beeindruckende Deckenverzierungen in Form von symmetrischen Einkerbungen oder Säulen, die die Räume bis heute vor dem Einsturz schützen.


Uplistsikhe verfügte außerdem über eine Art Kanalisation aus Abflussrinnen und Wasserkanälen.

Deckenverzierungen in Uplistsikhe

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Anreise in die Höhlenstadt

Mit der Marschrutka/Kleinbus


Wenn man ohne eigenen Wagen unterwegs ist, eignen sich auch hier wunderbar die Kleinbusse (Marschrutki) für den Transport. Von Tiflis nach Gori z.B. kostet eine Fahrt um die 3 Lari (1 €) und sollte nicht länger als 1-1,5 Stunden dauern. Abfahrt ist die Didube Busstation. Ab Gori, der Geburtsstadt Stalins, kann man den Kleinbus in Richtung Kvakhvreli nehmen und von dort etwa 1,5 Kilometer nach Norden, über die Brücke entlang der einzigen Straße laufen, bis man in Uplistshike ankommt. Preis hierfür 1 Lari (0,33 €). Die Haltestelle der Marschrutka in Richtung Uplistsikhe befindet sich in Nord-Gori.

Mit dem Taxi

Wenn man es gemütlicher mag, nimmt man sich ein Taxi. Einfach an die Straße stellen, Hand raus und warten, bis eins hält. Uplistsikhe liegt ungefähr 10 Kilometer von Gori entfernt, preislich sollte es nicht mehr als 15-20 Lari (5,00 - 6,70 €) kosten.


Unser Tipp: Verhandele vor dem Einsteigen. Wenn der Preis zu hoch erscheint, versuche dich mit anderen Reisenden zusammenzutun und so den Gesamtpreis zu teilen.


Ausblick von Uplistsikhe

Eintritt nach Uplistsikhe

Uplistsikhe ist eine der wenigen Sehenswürdigkeiten in Georgien, für die wir Eintritt zahlen mussten. Pro Person waren es umgerechnet 2,40 €.


Es werden außerdem geführte Touren angeboten. Über Preise können wir hier leider nichts sagen, verhandeln geht aber auch hier problemlos, da einige der Touren von Privatpersonen angeboten werden. Wir haben auf eigene Faust erkundet.

  • Öffnungszeiten der Anlage: Täglich von 11-18 Uhr.

Höhlen in Uplistsikhe

Sehenswertes

Die Höhlenstadt an sich ist das Highlight, da ist es fast egal, wohin man sich entschließt zuerst zu gehen. Die Hauptattraktion ist wahrscheinlich der Tunnel, der früher als Fluchtweg genutzt wurde, der große Hauptplatz in der Mitte der Höhlenstadt, die große Halle der Königin Tamar, der daneben liegende Weinkeller und natürlich die Fürstenkirche, die einem wahrscheinlich zuerst ins Auge springt.


Fürstenkirche in Uplistsikhe

Die Haupttouristenströme laufen von unten nach oben. Wir spazierten entgegengesetzt und hatten so weniger Trubel. Wenn man den Eintrittspreis am Häuschen bezahlt, führt geradeaus ein Weg, der in den unteren Bereich der Stadt führt und den so ziemlich alle gehen.


Dreht man sich nach rechts, kann man querfeldein hoch laufen. Dies ist erlaubt und nachdem man den Hügel hoch gelaufen, über die verrostete Brücke spaziert und die ausgewaschenen Steinstufen hoch gewatschelt ist, ist man oben angekommen und kann vom Hügel einen wunderbaren Blick auf das ländliche Georgien, die Ruinen der alten Stadt Uplistsikhe, die am Flussbett liegen oder die umliegenden Sandsteinfelsen genießen. Kurz gesagt: Einfach ein wunderschöner Rundumblick.

Ausblick von Uplistsikhe


Ausblich von Uplistsikhe

Der Wind wehte uns um die Nasen, wir spazierten bei brütender Hitze hoch und runter durch die Stadt und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Die Aussicht vom oberen Teil der Stadt war grandios und die Lage Uplistsikhes scheint einfach perfekt ausgewählt. Von hier oben konnte man damals wahrscheinlich so ziemlich jeden Eindringling schon von Weitem erkennen und abwehren.

Halle der Königin Tamar in Uplistsikhe

Übernachtungen im Umkreis

Wenn man nicht allzu viele Tage zur Verfügung hat, ist ein Tagesausflug aus Tiflis oder Kutaissi zu empfehlen, für alle anderen gibt es in Gori wirklich tolle und günstige Gästehäuser, wie z.B. das MK Guesthouse*, in dem wir in einem neuen und sauberen Doppelzimmer inklusive Klima und schnellem Wifi für knapp 9 € (Stand Juli 2018) übernachteten.

Ausgewaschene Felsen in Uplistsikhe

Was gibt es sonst noch zu sehen?

Man könnte sich in Gori u.a. noch das Geburtshaus und Museum von Stalin oder die Burgruine Gorisziche, die auf einem Hügel direkt in der Stadt liegt, anschauen.

 

Unser Fazit

Wer nach Uplistsikhe fährt, sollte sich der Touristenmassen bewusst sein, auch wenn man viele Touristen und Georgien vielleicht im ersten Moment nicht miteinander verbindet. Als wir da waren, standen Dutzende Reisebusse (mit vorwiegend russischen und polnischen Touristen), viele Marschrutki und Pkws auf dem Parkplatz. Wir hatten Probleme überhaupt noch einen Stellplatz zu finden.


Uplistsikhe war einer der überlaufendsten Orte, an denen wir während unseres Roadtrips durch Georgien anhielten.

Uplistsikhe von oben

Nichts desto trotz hat uns die ewige Stadt aus Fels und Stein beeindruckt und wir würden einen Besuch unbedingt empfehlen. Selbst wenn man - wie wir - schon David Garedscha besucht hat. Die beiden Höhlenstädte unterscheiden sich sehr und beide versprühen ihren eigenen Charme und Geschichte.


Wenn man bedenkt, wie alt Uplistsikhe ist und was für eine wichtige Rolle die einstige Höhlenstadt einmal gespielt hat, fällt es schwer nicht in ihren Bann gezogen zu werden.

Höhle in Uplistsikhe

Falls du noch mehr Tipps zu Georgien suchst oder einfach mal durchstöbern willst, was wir in unseren 47 Tagen im Land so erlebt haben, schau gerne mal auf unserer Georgien Reisetipps-Seite vorbei.

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