Der Kontinent der roten Erde, der Kängurus und einer der ältesten Kulturen unseres Planeten, den Aboriginals. Australien ist ein unglaublich vielseitiges und beliebtes Reiseland. Egal ob jung, alt, oder als Backpacker auf einem Working Holiday Visum, Australien übt auf viele Menschen eine große Anziehungskraft aus. Unendliche Weiten, weiße Puderstrände und eine Tierwelt, die ihresgleichen sucht.
Mit der 21-fachen Größe Deutschlands sollte man sich vor dem Start der Reise im Klaren darüber sein, was man erleben möchte und wo man seine Reise beginnen möchte. Wir haben vor unserer Weltreise etwas über 3,5 Jahre in Australien (drei davon im Outback) gelebt und fassen hier für dich unsere besten Reisetipps und Tricks für deinen nächsten Australienaufenthalt zusammen, egal ob für deinen Urlaub, Roadtrip, Rundreise oder ein (oder auch drei) Jahr(e) Work and Travel.
In diesem Artikel findest du:
Reisedauer
Beste Reisezeit
Vor der Einreise
Einreise
Die ersten Tage in Australien:
• Bankkonto
• Superannuation
• Steuernummer
• Handynummer
• Internet
Lebenshaltungskosten
Jobsuche
Fortbewegung:
• Auto kaufen oder mieten?
• Greyhound
• Hitch Hiking
• Spritpreise
• Distanzen
Australier
Aboriginals
Ostküste oder Westküste?
Tierwelt
Klima und Naturgewalten
Reisedauer
Wie lange sollte man einplanen, wenn man Australien bereisen möchte?
Prinzipiell würden wir sagen: Je länger, desto besser. Die lange Flugzeit, die Größe des Landes, die Entfernungen, aber vor allem die Fülle an Dingen, die du in Australien sehen bzw. erleben kannst, kannst du in ein, zwei Wochen nicht einmal ankratzen. Realistisch gesehen sind 4 Wochen oder mehr wohl am ehesten zu empfehlen. Auf dem W&T stellt sich die Frage ja zum Glück nicht, du wirst 1 Jahr Zeit haben (wenn du Farmarbeit machst, mittlerweile sogar 3), den Kontinent ausgiebig zu erkunden.
Beste Reisezeit
Auch hier gilt: Wohin möchte ich überhaupt? Ostküste, Westküste, Norden, Tasmanien?
Der Norden Australiens
Für den Norden des Landes, sei es der Norden Queenslands, Northern Territory oder der Norden von Western Australien, ist die beste Reisezeit von April bis Oktober. Die Regensaison ist normalerweise im März zu Ende, die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit gehen runter. Von Ende Juni bis Anfang August herrscht Hauptsaison, das sollte man bedenken. Der australische Winter lockt immer noch mit Temperaturen um die 30 Grad tagsüber und ist somit perfekt für Unternehmungen an der frischen Luft.
Die beliebte Ostküste
Hat man vor die Ostküste, New South Wales, Victoria, Tasmanien oder auch Südaustralien zu besuchen, eignet sich hierfür eher der australische Sommer. Von Ende Oktober bis Ende März hat man in der Region das beste Wetter. Hauptsaison ist von Anfang Dezember bis Ende Januar, auch das sollte man berücksichtigen, wenn man einen Trip dorthin plant. Die Preise gehen zur Hauptsaison gerne mal in die Höhe.
Vor der Einreise
Je nach dem, was du vorhast, brauchst du ein Visum. Touristenvisum oder Working Holiday sind da wohl die beiden gängigsten. Beide kannst du problemlos online beantragen. Das Touristenvisum (eVisitor 651) ist kostenlos und berechtigt zu einem Aufenthalt von bis zu 3 Monaten. Das Working Holiday Visum (subclass 462) kostet für ein Jahr 485 AU$ (ca. 300 €). (Stand 2020)
Work&Travel: Sei dir vor der Einreise nach Australien bewusst darüber, dass die Lebenshaltungskosten hier um einiges höher sind, als in Deutschland. Entweder du hast genug angespart, um ein paar Wochen über die Runden zu kommen und dir einen Van/Auto zu kaufen und erst einmal loszufahren, oder du bemühst dich rechtzeitig um einen Job. Du wirst dein Geld förmlich verdunsten sehen, wenn du nicht arbeitest.
Urlaub: Wenn du deinen wohlverdienten Jahresurlaub im Land der Kängurus verbringen willst, lohnt es sich, vorher eine Route zu überlegen oder eine Region ins Auge zu fassen, die du erkunden willst. Sei es die Ostküste, Westküste, die Kimberleys, etc.
Auf dem W&T empfehlen wir: Go with the Flow. Schau wohin es dich verschlägt, du wirst auf deiner Reise viele Gleichgesinnte treffen, ihr werdet euch austauschen, euch gegenseitig Tipps geben und so werden sich Dinge ergeben, die du zuvor null auf dem Schirm hattest. Oft tun sich alleinreisende Backpacker zusammen und reisen dann gemeinsam durch Australien. Diesbezüglich findet man oft Aushänge in Hostels, aber auch z.B. online auf Gumtree.
Einreise nach Australien
Auf dem Flug nach Australien wird dir im Flugzeug ein Zollformular ausgehändigt, das du wahrheitsgemäß ausfüllen solltest. Die australischen Zollbeamten sind die striktesten, die wir bis jetzt auf unseren Reisen erlebt haben. Als ich vergaß, eine Holzmaske aus Bali anzugeben, wurden wir rausgezogen, gründlich durchsucht und kamen gerade noch so drumrum, eine hohe Geldstrafe zu zahlen. Auf detaillierte Befragungen solltest du dich auch einstellen, diese können stattfinden und einige Zeit andauern.
Wie auch schon bei unserem Neuseeland Tipps und Tricks Artikel, gilt in Australien ebenfalls: Campingequipment und Wanderschuhe gründlich VOR der Einreise reinigen. Sehr wichtig!
Grundsätzlich ist die Einfuhr von Fleisch, Obst, Milchprodukten und Nüssen verboten! Originalverpackte Süßigkeiten und Kekse hingegen sind erlaubt. Achtung: Schokolade mit Nüssen könnte problematisch werden, da Nüsse nicht nach Australien eingeführt werden dürfen. Eine Bekannte von uns brachte versehentlich einen Apfel aus Fiji im Handgepäck ins Land und wurde daraufhin zur Kasse gebeten. Sie musste etwas über 200 Au$ (ca. 140 €) Strafe zahlen und den Apfel wegschmeißen.
Oft werden Stichproben/Durchsuchungen mit Spürhunden durchgeführt, gerade bei Backpackern. Bei groben Verstößen kann die Einreise verweigert werden oder eine hohe Geldstrafe erhoben werden.
Achtung: Wenn du mit einem WHV einreist, wird von dir verlangt, über genug finanzielle Mittel bzw. ein Rückflugticket zu verfügen (im Moment ca. 3500 €, Stand 2020). Wir wurden allerdings weder in Australien noch in Neuseeland daraufhin befragt bzw. kontrolliert.
Unser Tipp: Wenn es nicht unbedingt sein muss, buche noch kein Rückflugticket.
Evtl. willst du ein zweites Jahr bleiben, oder im Anschluss doch nach Neuseeland, oder ein paar Monate durch Südostasien backpacken. Behalte dir deine Freiheit und Flexibilität. Du weißt im Voraus nie, was das Leben für dich bereithält.
Die ersten Tage in Australien
Bankkonto
Wenn du planst in Australien zu arbeiten, brauchst du ein Bankkonto. Dieses kannst du problemlos in allen Banken (z.B. Westpac, ANZ, Commonwealth Bank, NAB) beantragen. Ich kann dir hier nur Infos zur Westpac Bank geben, unsere Konten waren innerhalb ein paar Stunden eröffnet, freundlicher und kompetenter Service, wir haben unsere Superannuation auch gleich mit Westpac abgeschlossen.
Superannuation
Sobald du einen Job in Australien annimmst, kriegst du zuzüglich zu deinem Lohn, der in Australien normalerweise wöchentlich oder im zweiwöchentlichen Rhythmus gezahlt wird, einen Betrag auf ein separates Konto gezahlt, deine Superannuation (oder einfach nur Super). Quasi die australische Rentenvorsorge.
Dieser Betrag entspricht ca. 9 % deines Gehalts und wird von deinem Arbeitgeber zusätzlich zu deinem Lohn gezahlt. Australier sparen diesen Betrag über ihre gesamten Arbeitsjahre und kriegen den Endbetrag als Rente ausbezahlt. Ran an's Geld kommt man zwischendurch nicht!
Backpacker, die auf einem WHV arbeiten und irgendwann das Land verlassen, können sich den Betrag (minus Steuern) auszahlen lassen, dies geht aber erst, wenn man das Land verlassen hat. Man bekommt dann einen Scheck nach Deutschland geschickt, den man bei seiner Bank einlöst.
Achtung: Planst du (nachdem du dir deine Super hast auszahlen lassen) irgendwann nach Australien auszuwandern, musst du deine Superannuation wieder komplett zurückzahlen, um wieder mit deiner Steuernummer arbeiten zu können.
Steuernummer (Tax File Number - TFN)
Um in Australien einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen, brauchst du eine Steuernummer.
Diese kannst du relativ einfach und zügig online oder in einem Taxation Office, welches du in jeder größeren Stadt findest, beantragen. Dies solltest du als erstes nach deiner Ankunft machen. Du brauchst für die Beantragung deinen Pass und deine Working Holiday Visa Nummer. Du bekommst eine vorläufige Steuernummer, mit der du schon einen Job annehmen kannst. Deine endgültige Steuernummer wird dir dann per Post ca. eine bis vier Wochen später zugesandt.
Achtung: Wenn du ohne TFN arbeitest, zahlst du 49% Steuern.
Handynummer
Es gibt in Australien einige Anbieter, die bekanntesten wären da Telstra, Vodafone und Optus. Prepaid-Karten wären wohl die sinnvollste Variante, wobei man auch Verträge abschließen kann, wenn man unbedingt möchte.
Achtung: Planst du Remote (in abgelegenen Orten) zu arbeiten, kann es passieren, dass du bei einigen Netzanbietern dort keinen Empfang haben wirst. Daher würde ich Telstra empfehlen. Wir haben 3 Jahre in den Kimberleys, 300 km von der nächsten Ortschaft gelebt und das einzige dort erreichbare Handynetz ist Telstra.
In der Regenzeit (z.B. in den Kimberleys) von Ende Okt bis März kann es zeitweise aufgrund der schweren Gewitter und Zyklone zum Ausfall des Handynetzes kommen.
Internet
Australien, gerade abseits der Millionenmetropolen, hängt Jahre hinterher im Vergleich zu Europa und Asien. Die Verbindungen sind teilweise schlecht, komplett überteuert und unzuverlässig. Gratis Wifi gibt's selten, wenn dann oft auf 50 MB oder 30 min. begrenzt. Wenn du unbedingt Internet brauchst, wirst du hier einiges an Geld loswerden, gerade wenn du planst remote zu arbeiten.
Lebenshaltungskosten
Wenn man als Tourist ins Land kommt, wird man sich wahrscheinlich erst einmal über die hohen Preise wundern. Eine Zigarettenschachtel umgerechnet 20 €, ein 0,3 l Bierchen im Pub 5 €. Wenn man allerdings ein Working Holiday Jahr plant und vor hat in Australien zu arbeiten, wird man ziemlich schnell verstehen, warum alles so teuer ist. Der Verdienst ist dementsprechend.
Selbst als ungelernte Hilfskraft sind in Australien Stundenlöhne möglich, von denen man in Deutschland nur träumen kann.
Lebensmittel
Es gibt in Australien zwei Supermarktgiganten, einmal Coles und Woolworths, auch liebevoll Woolies genannt. Beide relativ teuer, wenn man sich aber ausschließlich von Sonderangeboten ernährt, noch im Rahmen. Diese variieren teilweise täglich und gerade saisonale Produkte (Obst und Gemüse) kann man so zu guten Preisen ergattern. Ansonsten gibt es noch den IGA Supermarkt, der unabhängig und etwas günstiger ist. In kleinen Städten und im abgelegenen Australien findet man fast nur IGA's, die Preise können da dann gerne mal in die Höhe schießen. Es gibt in einigen Bundesstaaten mittlerweile Aldi Filialen.
Unserer Erfahrung nach war dort der Einkauf am billigsten und man bekommt teilweise original deutsche Produkte. Oft gibt's deutsche Produkte zu Sonderpreisen, wir kauften nach Weihnachten einen Original Stollen für 0,2 AU$ (ca. 13 Cent). Lokale Märkte können wir auch empfehlen, teilweise findet man dort recht günstige Angebote.
Wenn man sein Budget einhalten will, lohnt es sich also auf Sonderangebote zu achten.
Jobsuche
Falls du planst ein Working Holiday Visum in Australien zu beantragen, aber keine Ahnung hast, wie du schnell einen Job bekommst?
Es gibt einige Plattformen, auf denen Jobs angeboten werden, die bekanntesten sind da wohl:
• Gumtree
• Seek
Dort kannst du schon vor deiner Einreise stöbern und nach passenden Jobs Ausschau halten. Dort werden viele, viele Jobs angeboten, für die man keinerlei Vorkenntnisse braucht, wie z.B. Farmarbeit. Farmarbeit ist saisonal, es kommt daher darauf an zur richtigen Zeit - am besten schon etwas vor der Erntezeit - am richtigen Ort zu sein, um noch einen guten Farmjob zu bekommen. Ansonsten wären noch zu empfehlen:
• MLKA (gerade für die Hotellerie)
• Jobshop
Unsere Erfahrung: Es kommt natürlich drauf an, in welcher Branche man arbeitet! Wenn man aber eine abgeschlossene Berufsausbildung, evtl. ein paar Jahre Berufserfahrung und dazu noch Englischkenntnisse vorweisen kann, kann man sich die Jobs hier in Australien fast aussuchen. Fachkräfte sind gerne gesehen, gerade in Berufen, in denen ein Mangel im Land herrscht.
Z.b. in Jobs im Hotelgewerbe, wie Barkeeper, Rezeptionisten, Köche, Restaurantmanager hat man hier null Probleme, einen gut bezahlten Job zu finden. Wir kamen im April 2014 ohne irgendeinen Plan, was wir überhaupt machen wollten in Perth an und unterschrieben zwei Tage später unsere Arbeitsverträge. In dem Job arbeiten wir bis heute und werden bis zum Start unserer Weltreise auch noch hier bleiben.
Da die meisten deutschen Backpacker gerade mit dem Abi fertig sind, bevor sie nach OZ kommen, und meist keinerlei Berufserfahrung außer "ein bisschen kellnern oder im Einzelhandel jobben" vorweisen können, du aber eine abgeschlossene Ausbildung hast, sind deine Chancen einen gutbezahlten Job zu bekommen, auf jeden Fall besser und du musst nicht auf einer Farm arbeiten oder Klo's putzen.
Eventuell hast du dann sogar die Chance, gesponsert zu werden und länger im Land zu bleiben.
Fortbewegung
Auto kaufen oder mieten?
Wenn du planst, länger als nur ein paar Wochen in Australien zu verbringen: definitiv kaufen.
Man kann gute Deals für Camper oder 4WD rausschlagen und kann ungebunden, spontan und frei durch's Land reisen. Spritkosten können variieren, daher empfiehlt es sich, einen Kanister zu besorgen und den steht's aufzufüllen. Wenn man in's ländliche Australien fährt, kann es passieren, dass mehrere hundert Kilometer keine Tanke weit und breit zu finden ist. Oft kann man an Verkehrsschildern sehen, wie weit es bis zum nächsten Roadhouse/Tankstelle ist. Wichtig ist auch genug Wasser dabei zu haben, auch hier empfehlen wir Kanister. Die Hitze sollte nicht unterschätzt werden und je nach Reisezeit und Route können die Temperaturen ohne weiteres rauf bis auf 45 Grad schießen.
Außerdem solltest du beim Autokauf sichergehen, dass auf das Auto (den Fahrer) keine Strafzettel offen sind. Oft versuchen Leute ihre Strafzettel gleich "mitzuverkaufen". Du hast es dann an der Backe und musst dich darum kümmern, dass der Vorbesitzer seine Strafzettel noch abbezahlt. Kann nervig werden.
Wenn du allerdings planst nur zwei, drei Wochen im Land zu bleiben, würden wir empfehlen zu mieten. Je nach Anspruch und Geldbeutel gibt es unzählige Unternehmen, die einfache Campervans bis hin zu luxuriösen Wohnmobilen vermieten.
Insidertipp: Die meisten Touristen fahren von Melbourne oder Sydney in Richtung Norden. Irgendwie müssen die ganzen Camper aber wieder runter, um für die nächste Saison parat zu stehen. Als wir damals die Ostküste hoch fahren wollten und schauten, was Camper so kosten, waren wir schockiert, wie unglaublich teuer der ganze Spass ist.
Wenn man flexibel ist und seine Route z.B. von Cairns anfängt und Richtung Süden fährt, lässt sich so ein dicker Batzen Geld sparen. Selbst mit unserem Flug von Melbourne nach Cairns haben wir für 3 Wochen Camper fast 800 $ gespart und bekamen vor Ort sogar noch ein Upgrade, weil wir zum Ende der Saison reisten.
Relocation ist in Australien auch relativ gängig. Du bekommst den Camper quasi für umsonst, wenn du ihn in einer bestimmten Zeit von A nach B fährst und dort abgibst. Denk daran genug Proviant, Sprit und Wasser dabeizuhaben, wenn du planst längere Strecken abzudecken.
Mit dem Bus
Greyhound
Australiens Nummer 1, wenn's um Fernbusreisen geht.
Das Streckennetz ist super ausgebaut, selbst an abgelegenen Orten, wie den Kimberleys, im Nordosten des Landes, sind die Verbindungen gut (Busverbindung einmal am Tag). An der Ostküste wird so gut wie alles mit guten Frequentierungen bedient. Preislich gesehen ist auch diese Alternative erschwinglich, oft gibt es im Internet Deals und Kombipakete, bei denen man sparen kann.
Bonus: Die Busse verfügen über USB Slots.
Hitch Hiking (per Anhalter fahren)
Ab und an sieht man Backpacker an den Highways stehen, ab und an hört man allerdings auch Horrorstories in den Nachrichten oder von anderen Backpackern. Wenn du planst per Anhalter zu fahren, achte darauf, dass du nur am Tag mitfährst, eine zweite Person dabei hast und das Kennzeichen per SMS an jemanden verschickst. Sicher ist sicher.
Spritpreise
Sind in Australien günstiger als in Deutschland. In Städten ist der Sprit zudem billiger, als auf dem Land. Wenn du planst, in abgelegene Gebiete zu fahren, füll dir Kanister ab. Oft liegen Tankstellen mehrere hundert Kilometer auseinander. In einigen Karten für ländliche Gegenden sind sie eingezeichnet, du wirst aber auch Straßenschilder mit Entfernungen bis zur nächsten Tankstelle am Straßenrand an Highways finden.
Distanzen
Australien ist ein riesengroßes Land, man sollte daher genug Zeit für seine(n) Roadtrip/Reise einplanen.
Höchstgeschwindigkeit ist auf Autobahnen/Landstraßen 110 km/h.
In der Northern Territory auf einigen Strecken 130 km/h.
Es herrscht Linksverkehr, an den man sich aber relativ schnell gewöhnt. Außerhalb der Ballungszentren hat man Straßen teilweise komplett für sich alleine. Über Stunden.
Auf deinem Roadtrip durch Australien werden dir einige Road Trains (LKW's mit 3 oder 4 Anhängern) begegnen. Diese zu überholen kann gerade bei den ersten Überholmanövern lustig werden. Auch da gewöhnt man sich aber recht schnell dran. Achte darauf, dass du genug Platz nach vorne zum überholen hast und nur auf geraden Strecken überholst, auf denen du weit schauen kannst. Viele der Trucker helfen dir außerdem mit Blinkzeichen.
Falls du auf abgelegenen Gravel Roads (Schotterpisten) fahren willst, rechne genug extra Fahrtzeit mit ein. Je nach Zustand der Straßen und Reisezeit (z.B. in der Regenzeit), kann die Maximalgeschwindigkeit dort stark variieren.
Australier
G'day, how are ya? Aussies sind unglaublich aufgeschlossen, freundlich, hilfsbereit und eigentlich für jeden Spass zu haben. Du bleibst mit dem Auto liegen? Dir fehlt ein Dollar an der Kasse? Du kriegst dein Lagerfeuer nicht an oder hast kein kaltes Bier mehr? Lange wirst du nicht warten müssen, bis dir jemand zu Hilfe eilt.
Es macht natürlich einen Unterschied, ob man zwei, drei Wochen im Land ist und seinen Jahresurlaub hier verbringt, oder mehrere Jahre hier lebt. Wenn man wirklich in ein Land eintaucht, wird man, egal in welchem, auch Negatives sehen und Dinge erleben, die einem als Tourist verborgen bleiben.
Fragen zum Umgang mit den Ureinwohnern bzw. dem weitverbreiteten Rassismus im Land, oder Dinge zu erwähnen, die einem an Australien vielleicht nicht so gut gefallen, sollte man eher umgehen. Diese Themen sind sehr sensibel.
Aboriginals
Die Ureinwohner Australiens. Aboriginals leben oft in kleinen Communities abseits großer Städte. Oft liegen ihre Dörfer mitten im Nirgendwo, etliche Kilometer von der nächsten Kleinstadt entfernt. Wer denkt, er könne einfach so eine Community mit dem Auto besuchen, liegt falsch. Ihr Land ist ihnen heilig, oft sieht man Schilder mit "Betreten nur nach Absprache mit den Stammesältesten" am Ortseingang, gerade in abgelegenen Communities. Daran sollte man sich halten und dies respektieren.
Aboriginals leben im Einklang mit der Natur, mit ihrem Land. Sie haben einen komplett anderen Bezug dazu, als du und ich.
Es gibt viele Landstriche, die nicht von Weißen betreten werden dürfen. Es gibt bis heute viele, viele Rituale, die gehütet werden und die nicht an die weiße Bevölkerung weitergegeben werden. Das Privileg, als Weißer wirklich in ihre Communities bzw. ihr Leben hineingelassen zu werden, bleibt nur sehr wenigen vorbehalten.
Wir leben jetzt seit 3 Jahren in Fitzroy Crossing. Einem kleinen Ort mit 1000 Einwohnern, 80% davon Aboriginals, mitten im Nirgendwo, 300 km entfernt von der nächsten "Stadt". Wirklich integriert sind wir hier aber nicht. Klar, kriegen wir was vom Leben, den Problemen bzw. den Höhen und Tiefen mit, aber sich das Vertrauen der Aboriginals zu ergattern ist schwierig und dauert lange. Sehr lange.
Wir haben in unserer Zeit hier mit einigen zusammengearbeitet, viel gefragt, uns viel erzählen lassen und einige Dinge gesehen/erlebt. Wir sind unglaublich dankbar, die letzten Jahre genau an diesem Fleckchen Erde gelebt zu haben und ein wenig in's "echte" Australien eingetaucht zu sein.
Ostküste oder Westküste?
Wir würden da ganz klar sagen: Westküste!
Die Ostküste ist so dermaßen überlaufen, dass das ganze Aussie Flair irgendwie verloren gegangen ist.
Empfanden wir zumindest so, als wir die Strecke von Cairns bis Sydney mit einem Camper gefahren sind. Man sollte sich auf Unmengen an Touristen und Camper einstellen, gerade zur Hauptsaison zwischen Ende Oktober und März. Natürlich gibt's wunderschöne Strände, Städtchen und Wildlife zu sehen, wenn man aber auf der Suche nach Ruhe, Erholung und wenigen Touristen ist: Definitiv die Westküste.
Je nachdem, welche Vorlieben man hat, kann man selbstverständlich auch entlang der Ostküste eine unvergessliche Zeit verbringen.
Wenn einen interessiert, wie die Ureinwohner des Landes leben, man unbedingt rote Erde, freilebende Papageien, Goannas (grosse Echsen) oder Schlangen sehen will, Schluchten mit Krokodilen bewundern möchte, empfehlen wir die Kimberleys und die Northern Territory. Für uns waren es diese beiden Regionen, die das Australien am besten widerspiegelte, was wir in unserer Vorstellung hatten.
Australiens Tierwelt
Flauschige Koalas, die in Eukalyptusbäumen hängen, hüpfende Wallabies und Kängurus, Cassaways, Wombats, verrückte Emus oder das süße Schnabeltier. Schwärme von Flughunden, Schlangen oder die verschiedensten Papageien, Kakadus, Echsen, Schildkröten und natürlich Süß- und Salzwasserkrokodile. Je nach dem, wo du unterwegs bist, kann dir einiges davon und noch viel, viel mehr über den Weg laufen.
Australiens Tierwelt war eins unserer absoluten Highlights!
Wir kriegen einfach nicht genug von den riesigen Kakaduschwärmen, die wir hier im Outback zum Sonnenauf- und Untergang oft zu Gesicht bekommen, oder den Kängurus und Wallabies, die quasi direkt vor unserer Haustür im Gras mampfen, mit kleinen Babies im Beutel, die gerade zum ersten Mal ihre Köpfe rausstecken und verdutzt in der Gegend umherschauen.
Aber: Nicht alles hier in Australien ist kuschelig, flauschig oder süß. In Australien leben viele der giftigsten/tödlichsten Schlangenarten der Welt. Zudem giftige Spinnenarten. Und wenn sie nicht giftig sind, werden sie dich mit ihrer Größe schocken.
Gerade falls du planst, ins Outback oder abgelegene Regionen zu reisen, weit weg von jeglicher Zivilisation, solltest du dich mit diesem Thema beschäftigen. Wir haben in unserer Zeit hier in den Kimberleys viele tödliche Tiere gesehen, teilweise direkt in unserer Umgebung. Alleine in den Kimberleys gibt es 38 verschiedene Schlangenarten, viele davon extrem giftig.
Brown Snakes, Black Tiger Snakes oder Taipane sind genauso vertreten wie die Redback Spinne, deren Biss besonders gefährlich sein kann. 4 m Pythons? Auch die haben wir gesehen. Diese sind allerdings ungiftig.
Falls du auf deiner Reise von irgendwem gebissen wirst, merke dir unbedingt das Aussehen der Schlange oder Spinne, oder mach ein Foto, um im Krankenhaus das richtige Gegengift gespritzt zu bekommen.
Klima und Naturgewalten
Die Temperaturspanne, die in Australien zu finden ist, ist beachtenswert. Schnee auf dem Mount Buller oder in Thredbo im Winter? Keine Seltenheit. Buschbrände bei 46 Grad? Auch nicht.
Australien hat da die volle Palette am Start, von Zyklonen und Tropenstürmen im Nov bis März in den nördlichen Staaten, Buschbränden und Überschwemmungen, die in ganz Australien vorkommen können, oder Schneestürme in den Bergen von NSW, Victoria und Tasmanien.
Wer denkt, dass überall in Australien 365 Tage im Jahr die Sonne scheint und das Thermometer 30 Grad anzeigt, liegt falsch. Im Südosten des Landes, aber auch im Landesinneren gehen die Temperaturen im australischen Winter gerne mal unter den Gefrierpunkt, währenddessen man im Winter in den Kimberleys locker in Tank Top und Flip Flops bei 30 Grad sein Bierchen trinken kann.
So riesengroß das Land, so unterschiedlich auch seine Klimazonen.
Die beste Reisezeit ist daher immer zum Anfang/Ende der Hauptsaison oder zum Anfang/Ende der Nebensaison. Um es relativ einfach zu erklären:
Stell dir Australien als Landkarte vor, durch die in der Mitte eine Linie gezogen ist. Genau in der Mitte. Alles was darüber liegt: Beste Reisezeit April- Oktober, alles was darunter liegt: Oktober - April.
Australien ist unglaublich vielseitig, du solltest dir vor deiner Reise überlegen, was dir wichtig ist, was du unbedingt sehen oder erleben möchtest und wie lange du planst zu reisen.
In dem Sinne, wir hoffen, wir konnten dir bei einigen Punkten weiterhelfen. Too easy, mate...you're welcome! und wünschen dir eine unvergessliche Zeit in Straya.
Wir haben viele superschöne, aber auch einige nicht so tolle Erfahrungen gemacht. Für eine Sache werden wir Australien aber für immer dankbar sein: Dieses Land ermöglichte uns, unseren großen Lebenstraum zu leben...eine open end Weltreise! Cheers for that!
Schau gerne auch bei unseren anderen Tipps&Tricks Blogposts vorbei, wenn du z.b. Reisen nach Botswana, Südafrika, Namibia, Mauritius, Japan, oder nach Russland planst.
Du magst es ausgefallener? Wie wäre es mit Kasachstan, Palau oder Georgien?
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