Was für ein wunderschönes Fleckchen Erde! Wir kamen oft her, denn für uns war die Anreise aus Queenstown nicht zu lang. Lake Tekapo liegt relativ zentral auf der Südinsel und ist daher gut zu erreichen.
Lake Tekapo macht den Anschein eines kleinen touristischen Örtchens auf der Durchreise, hat aber einiges zu bieten:
• Mount John Observatorium
• Good Church of the old Shepherd
• Schwimmbad mit Spa (mit WOW-Faktor Ausblick)
• Diverse Outdoor-Aktivitäten (u.a. Reiten)
• Mt. John Astro Cafe (mit tollem Blick über den Ort und die Region)
• Lake Alexandrina (mit Campingplatz)
• verschiedene Helikopterrundflüge (mit oder ohne Snow Landing)
Die Farbe des Sees ist unglaublich, so ein Eisblau hatten wir davor noch nie gesehen. Wir saßen stundenlang vor dem Wasser und haben die Farbe bewundert.
Zustande kommt die Farbe durch die Steinpartikel aus Gletschern, die sich im Gletscherwasser lösen.
Der Sternenhimmel in Neuseeland an sich ist ja schon nicht mit dem in Europa vergleichbar, aber dadurch, dass sich um Lake Tekapo keine größeren Ortschaften befinden, hat man dort eine absolut atemberaubende Sicht auf den Sternenhimmel und auf die Milchstraße. Wenn man großes Glück hat, kann man dort auch Polarlichter sehen.
Auf der Mount John Sternwarte kann man täglich, sofern es leicht bzw. unbewölkt ist, Sterne, Planeten und die Milchstraße sehen. Die Touren dauern ca. 2 Stunden. Wir hatten zu dem Zeitpunkt nur mickrige Digitalkameras, daher auch leider keine brauchbaren Fotos. Es gibt die Möglichkeit, dem Guide seine Spiegelreflexkamera o.ä. zu geben, er hat schon perfekt ausgerichtete Tripods und nimmt mit jeder Kamera die bestmöglichen Bilder vom Sternenhimmel auf.
An meinem Geburtstag fuhren wir wieder zum Lake Tekapo. Es war einer unserer letzten Roadtrips, bevor wir Neuseeland verließen und wir wollten nochmal so viel es ging mitnehmen. Als erstes besuchten wir das Schwimmbad, welches über Outdoorpools mit grandiosem Ausblick verfügt. Wir hatten leider Pech mit dem Wetter, von Hagelschauer bis Platzregen war alles dabei, aber normalerweise ist der Blick wunderschön.
Anschließend hatten wir eine Massage im hauseigenen Spa gebucht. Man bekam den Eindruck, dass es nur darauf ausgelegt ist, soviele Touristen, wie möglich abzufertigen. Können wir nicht empfehlen.
Hermann hatte eine Überraschung geplant, wollte aber partout nicht mit der Sprache rausrücken. Es sollte sich als das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten herausstellen.
Wir fuhren etwas aus dem Ort heraus und nach etwa 10 Minuten Fahrt konnte ich einen kleinen Flugplatz erspähen. Oh mein Gott! Rundflug? Noch ein Fallschirmsprung? Helikopter?
Wir fuhren auf das Gelände, stellten Bongo ab und gingen auf ein kleines Häuschen zu. Kurze Zeit später trudelte noch ein zweites Paar ein. Da standen wir nun, weit und breit war nichts zu sehen. Kein Flugzeug, gar nichts. Als wir auf einmal dieses laute Geräusch eines Rotors hörten.
Es ging mit dem Helikopter bei strahlendem Sonnenschein am Mount Cook, Neuseelands höchstem Berg, 3724 m, an Gletschern, Gletscherseen vorbei, hoch auf einen Gipfel, auf dem wir im Schnee landeten! Ich war sprachlos.
Geröll, Schnee. Mittendrin wir.
Mit dem allerbesten Ausblick auf den Mt. Cook. Wahnsinn! Bei wolkenlosem Himmel, der Traumkulisse im Hintergrund, an meinem Geburtstag auf einem Berg in Neuseeland zu stehen und sich zu fühlen, als wäre man der König der Welt. Alle Gedanken und Sorgen waren wie weggeblasen, der Kopf komplett frei.
Weit weg von jeglicher Zivilisation. Bis heute eines unserer Highlights aus Neuseeland. Wir blieben ca. eine halbe Stunde oben, knipsten Fotos, machten eine Schneeballschlacht und standen einfach wie Statuen mit einem dicken Grinsen auf einem Fleck und starrten den Mount Cook an. Unvergesslich.
Der Rückflug war trotz wolkenlosen Himmels etwas holprig und ich war froh, dann wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Die Helikopterflüge ab Lake Tekapo finden nur ab einer Teilnehmerzahl von 4 Personen und bei gutem Wetter ohne starke Winde statt.
In der Hauptsaison sicher kein Problem. Wir waren natürlich wieder in der Nebensaison da und hatten erst eine Stunde vor Abflug das Go bekommen, dass es tatsächlich stattfindet. Hätten wir trotzdem fliegen wollen (zu zweit), hätten wir für 4 Personen zahlen müssen.
Hermann hatte eigentlich geplant, eine andere Tour zu buchen. Diese wäre dann mit einem Snow Landing auf dem Fox Glacier gewesen, allerdings waren die Winde zu stark und wir mussten auf diesen Flug umsteigen.
Nach dem Adrenalinschub ging es für uns weiter zu meinem zweiten Geburtstagsgeschenk:
Reiten am Lake Tekapo
Es war für uns beide das erste Mal. Es gibt mehrere Anbieter, die sich im Preis, der Route und der Reitdauer unterscheiden. Mit einem Guide und einer kleinen Truppe, die bunt gemischt aus Anfängern und Fortgeschrittenen bestand, trabten wir einmal um den Mount John.
Mit Ausblicken und einer Ferne, die wir selten so gesehen haben. Es fiel uns schwer, uns auf das Pferd und das Reiten zu konzentrieren, weil die Landschaft, die uns umgab, so unglaublich beeindruckend war.
Wenn ihr am Lake Tekapo seid, besucht auch die kleine Kapelle (Church of the good Shepherd). Die meistfotografierte Kirche Neuseelands und ein beliebter Ort zum heiraten.